Phishing von Online-Banking-Zugang durch Telefon-Anruf

  • 2 Minuten Lesezeit

Was tun im Falle eines erfolgreichen Phishing-Angriffs?

Banken, Verbraucherschützer und die Polizei warnen zunehmend vor der steigenden Zahl von Betrugsfällen im Online-Banking. Insbesondere die sogenannten Phishing-Anrufe können dem Opfer enorme wirtschaftliche Schäden zufügen.


Was ist Phishing?

Der Begriff „Phishing“ ist eine Wortschöpfung aus den beiden englischen Wörtern „password“ und „fishing“. Es beschreibt den gezielten Erwerb vertraulicher Informationen wie Passwörter, Kontodaten oder andere persönliche Informationen.

Lesen hier mehr zum Thema Phishing: Banking-Betrug mit gefälschter Fax Anweisung - Das Urteil (rechtsanwaltkaufmann.de)


Waren Sie schon einmal Opfer von Telefonbetrug? - Sie haben diese Optionen

Die Betrügereien von Telefonbetrügern sind besonders perfide, weil sie sich zum Teil echte Informationen verwenden, um ihre Opfer in Sicherheit zu wiegen. Unter anderem verschleiert der Täter durch einen sogenannten Spoof-Call seine tatsächliche Telefonnummer und gibt stattdessen die Nummer der Bank des Opfers an.In der Regel bemerkte das Opfer den Betrug erst im Nachhinein aufgrund nicht genehmigter Überweisungen von seinen Konten. In diesem Fall sollten Sie Ihr Konto umgehend sperren.


Kann das gestohlene Geld über den Härtefonds der Bank zurückgezahlt werden? - Ein Fall aus unserer Kanzlei

Der Täter ist oft schwer zu ermitteln, daher stellt sich die Frage, ob stattdessen die Bank zum Ausgleich wirtschaftlicher Schäden genutzt werden kann. Dies wurde im Rahmen eines Mandats unserer Kanzlei erreicht. Der Fall war wie folgt gelagert. Unsere Mandantin hatte ein Girokonto bei ihrer Bank. Sie nutzte die Online-Banking-Funktion, um Geld zu überweisen. Eines Tages im Dezember 2020 erhielt sie einen Anruf von einem Mann, der sich als Angestellter ihrer Bank ausgab. Er sagte ihr, dass das ihr Konto angegriffen werde und er daher sofort ihre Hilfe benötige. 

Um seine Anstellung bei der Bank glaubhaft zu machen, konnte der Mann unaufgefordert den Namen des zuständigen Kundenberaters und die letzte Überweisung vom Konto angeben. Dann fragte er unsere Mandantin nach ihrem Geburtsdatum und ihrer IBAN. Diese teilte sie ihm in dem Glauben mit, es läge tatsächlich ein Hackerangriff auf ihr Konto vor und sie telefoniere mit einem Bankangestellten. Daraufhin legte der Mann auf. 

Die Kundin stellte später fest, dass ohne ihre Zustimmung mehrere Überweisungen vorgenommen wurden. Sie meldete den Vorfall ihrer Bank. Diese lehnte die Rückerstattung ab. Dann nahm die Mandantin Kontakt zu unseren Anwälten auf und beauftragte uns, ihren Fall in ihrem Namen zu bearbeiten. Auf ein Schreiben unserer Anwaltskanzlei hin erstattete die Bank schließlich das verlorene Geld über den Härtefallfonds.


Suchen Sie einen Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht?

Herr Hermann Kaufmann ist Rechtsanwalt, verfügt über langjährige Erfahrung im Bank- und Kapitalmarktrecht und steht Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten Sie umfassend und individuell in Ihren Rechtsangelegenheiten.


Quellen

Phishing: Online-Banking zieht Gauner an | Verbraucherzentrale.de

Achtung, Phishing-Betrug! Datenklau am Telefon | Verbraucherzentrale Bremen (verbraucherzentrale-bremen.de)

Phishing - RATGEBER INTERNETKRIMINALITÄT (polizei-praevention.de)

Phishing-Warnung Telefonanruf Volksbank Niedersachsen-Mitte eG (volksbank-niedersachsen-mitte.de)

Foto(s): Foto von Sora Shimazaki von Pexels


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Hermann Kaufmann

Beiträge zum Thema