Tramadol – Was ist strafbar?

  • 2 Minuten Lesezeit

Im folgenden Rechtstipp erfahren Sie:

  • Was Tramadol ist
  • Wie die Rechtslage zu Tramadol aussieht
  • Was im Umgang mit Tramadol illegal ist
  • Welche Strafen drohen
  • Was Sie tun sollten, wenn gegen Sie wegen Tramadol ermittelt wird

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, beantworten wir Ihnen diese gern direkt per WhatsApp.


Was ist Tramadol?

Tramadol ist ein synthetisches Opioid, das als Medikament in der Schmerzbehandlung eingesetzt wird. Es zählt zu den verschreibungspflichtigen Arzneitmitteln und kann bei langfristigem Konsum zu Abhängigkeit führen. Als Rauschmittel taugt Tramadol nicht sonderlich, da seine Wirkung viel geringer ist, als die anderer Opioide, wie beispielsweise Morphin. Trotzdem wird es, in einigen Staaten Afrikas, und zunehmend auch in Europa als Rauschmittel verwendet, unter Anderem finanziert sich etwa der „Islamische Staat“ durch den Verkauf von Tramadol.


Wie ist die Rechtslage zu Tramadol?

Tramadol gilt in Deutschland als Arzneimittel gemäß § 2 AMG und ist verschreibungspflichtig, also nur auf ärztliches Rezept zu erhalten. Es ist in keiner Anlage des BtMG gelistet, und fällt somit nicht unter das Betäubungsmittelstrafrecht. Das heißt aber nicht, dass jedweder Umgang mit Tramadol legal ist; Wer damit umgeht, ohne über ein ärztliches Rezept zu verfügen, verstößt damit zwar nicht gegen das Betäubungsmittelgesetz, aber gegen das Arzneimittelgesetz.


Was ist im Umgang mit Tramadol illegal?

Jeglicher Umgang mit Tramadol, wie Erwerb, Besitz, Verkauf, Ein- und Ausfuhr, Inverkehrbringen, Bevorraten, und jede Form der Weitergabe an Dritte, ist illegal, wenn kein ärztliches Attest vorliegt.

Strafbar gemäß § 95 AMG sind vor allem der Handel und die Abgabe von Tramadol.

Welche Strafen drohen bei illegalem Umgang mit Tramadol?

Strafen nach dem AMG sind generell milder als nach dem BtMG.

Verstöße gegen § 95 AMG werden mit Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu 3 Jahren bestraft, zumeist werden hohe Geldstrafen ausgesprochen, es sei denn, dass eine besonders schwere Schuld vorliegt, wie etwa langer, gewerbsmäßig organisierter Handel mit Tramadol in großen Mengen.


Was soll ich tun, wenn gegen mich wegen Tramadol ermittelt wird?

Wenn Sie Kenntnis davon erhalten, dass gegen Sie wegen Verstoßes gegen das AMG ermittel wird, sollten Sie Ruhe bewahren und nichts überstürztes tun! Auch falls man bei Ihnen unerwartet mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür steht, halten Sie sich immer an folgende goldenen Regeln:

1. Schweigerecht nutzen

Sie erfahren, dass gegen Sie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden ist, aber nicht, was, und wie viel man tatsächlich gegen Sie in der Hand hat. Daher sollten Sie nicht das Risiko eingehen, den Ermittlungsbeamten irgendetwas zu sagen, womit Sie sich unnötig selbst belasten. Erscheinen Sie also zu keiner Vorladung, und machen Sie auch sonst keine Aussage zu den erhobenen Vorwürfen!

2. Anwatliche Hilfe in Anspruch nehmen

Ein Anwalt kann Einsicht in die Ermittlungsakte beantragen, und herausfinden, was gegen Sie vorliegt. Davon ausgehend kann er mit Ihnen zusammen eine möglichst wirksame Verteidigungsstrategie erarbeiten.

Im besten Falle kann ein guter Anwalt die Einstellung des Verfahrens gegen Auflage erwirken.

Dr. Brauer Rechtsanwälte sind auf Strafrecht, insbesondere Arzneimittel- und Betäubungsmittelstrafsachen, spezialisiert! Gerne stehen wir Ihnen für eine kostenlose, unverbindliche Erstberatung zur Verfügung und vertreten Sie ggf. bundesweit.

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