Vorladung oder Hausdurchsuchung wegen Drogenbestellung bei Crimenetwork.co

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Vorladung oder Hausdurchsuchung wegen Drogenbestellung bei Crimenetwork.co

Im Sommer 2020 wurde das kriminelle Internetnetzwerk Crimenetwork.co (Nachfolger des bereits vor wenigen Jahren ausgehobenen Crimenetwork.biz), das als größter deutschsprachiger digitaler Handelsplatz für Betäubungsmittel, Falschgeld, Waffen, Hackersoftware, und illegal beschaffte Kreditkarten- und Kontodaten gelten kann, durch die Ermittlungsbehörden gesprengt. Bei Hausdurchsuchungen in den Wohnungen der Betreiber wurde umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt, unter anderem Waffen, illegale Betäubungsmittel, aber auch jede Menge Datenträger, Bargeld und Bitcoins. Momentan laufen über 300 Verfahren gegen Mitglieder des Forums bzw. potenzielle Kunden von Crimenetwork.co, Tendenz steigend.

Im folgenden Artikel erfahren Sie:

  • Was passieren kann, wenn Sie Kunde bei Crimenetwork waren
  • Was man Ihnen vorwerfen kann
  • Welche Strafen drohen können
  • Was Sie als Beschuldigter tun sollten

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Gegen Sie läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Crimenetwork?

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Was kann passieren, wenn ich Kunde bei Crimenetwork war?

Unter den beschlagnahmten Beweismaterialien befanden sich umfangreiche Daten zu Bitcoin Zahlungen. Selbst, wenn man Sie also nicht über Chats o.ä. Ausfindig machen könnte, kann man, wenn Sie mit Bitcoin gezahlt haben, diese Zahlungen zu Ihnen zurückverfolgen. Viele Ermittlungsverfahren kommen auf diesem Wege zustande.

Wenn die Ermittlungsbehörden auf diese oder andere Weise auf Sie aufmerksam werden, erwartet Sie ein Ermittlungsverfahren, das entweder eine Vorladung zu einer Anhörung oder aber eine Hausdurchsuchung bei Ihnen zur Folge hat.


Was kann man mir vorwerfen, wenn ich Kunde bei Crimenetwork war?

In den laufenden Verfahren lauten die Beschuldigungen unter anderem auf Betrug, Computerbetrug, Geldwäsche, Datenhehlerei, sowie illegalen Handel mit Waffen, Betäubungs- und Arzneimitteln.

Welcher dieser Tatvorwürfe bei Ihnen zutreffen würde, wissen Sie selbst ggf. am Besten. Natürlich hängt der Inhalt der gegen Sie erhobenen Strafanzeige davon ab, was man gegen Sie in der Hand hat, bzw. was möglicherweise im Rahmen einer Hausdurchsuchung bei Ihnen gefunden wird.

Beachten Sie hierzu unseren Ratgeber für Hausdurchsuchungen!


Welche Strafen können drohen, wenn ich Kunde bei Crimenetwork war?

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz werden generell mit Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren belegt. Die Höhe der Strafe ist dabei von der Schwere der Schuld, also beispielsweise von der Menge der sichergestellten oder nachvollziehbar von Ihnen erworbenen Betäubungsmittel, dem Umfang einer Handelstätigkeit, dem Vorhandensein von Waffen, u.ä. Abhängig.

So können auf besonders schwere Verstöße gegen das BtMG schnell 10 Jahre Gefängnis stehen. Ähnlich verhält es sich mit Verstößen gegen das Waffengesetz, Geldwäsche, Betrug und Computerbetrug.

Wenn mehrere Tatbestände zusammenkommen, beispielsweise, wenn Sie jahrelang gewerbsmäßigen Handel mit verbotenen Betäubungsmitteln unter Einsatz illegaler Waffen betrieben, und das Geld anschließend über Bitcoin gewaschen haben, stapeln sich die Tatvorwürfe zu entsprechend umfassenden Strafen.

Dies alles setzt jedoch voraus, dass man Ihnen eine oder mehrere der genannten Gesetzesverstöße nachweisen kann.

Was kann ich als Beschuldigter tun, wenn ich Kunde bei Crimenetwork war?


1. Vorladung

Wenn ein Ermittlungsverfahren gegen Sie eingeleitet wird, erhalten Sie in der Regel eine Anzeige und eine schriftliche Vorladung zu einem Anhörungstermin. Diese Einladung sollten Sie nicht annehmen! Da Sie nicht wissen, was in der Ermittlungsakte steht, und man Ihnen nicht sagen wird, was man konkret gegen Sie in der Hand hat, ist das Risiko sehr hoch, dass Sie sich, wenn sich in irgendeiner Weise zur Sache äußern, unabsichtlich selbst belasten. Daher sollten sie unbedingt ihr Schweigerecht wahrnehmen (was nicht zu Ihren Ungunsten ausgelegt werden darf), und umgehend einen Fachanwalt für Strafrecht kontaktieren, da dieser Einsicht in die Ermittlungsakte beantragen und auf dieser Basis eine wirksame Verteidigungsstrategie mit Ihnen erarbeiten kann.

2. Hausdurchsuchung

Wenn der begründete Verdacht besteht, dass sie in kriminelle Geschäfte verwickelt sind, und davon auszugehen ist, dass man in Ihrem Privatbesitz Beweismaterial gegen Sie sicherstellen könnte, wird eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Die Beamten erscheinen dann unangekündigt, meist früh morgens, mit einem Durchsuchungsbeschluss vor Ihrer Haustür, durchkämmen Ihren gesamten privaten Wohnbereich (inklusive Keller, Garage, Auto, etc.) und beschlagnahmen alles, was gegen Sie verwendet werden kann. Dies umfasst alles, was auf illegale Tätigkeiten hindeutet, sowie digitale Datenträger, Handy, Laptop, usw. Wie Sie sich bei einer Hausdurchsuchung verhalten sollten, können Sie genauer hier nachlesen.

In aller Kürze:  

  • Keinen Widerstand leisten. Sie sind verpflichtet, eine Hausdurchsuchung zu dulden.

  • Keine Angaben über die  eigenen Personalien hinaus machen. Sie müssen weder zu Anschuldigungen noch zu gefundenen Gegenständen irgendetwas sagen, noch müssen Sie Passwörter o.ä. Herausgeben, und sollten das daher auch nicht tun, um nicht das Risiko einzugehen, sich selbst zu belasten.

  • Anwalt einschalten!

Dr. Brauer Rechtsanwälte sind auf Strafrecht spezialisiert und arbeiten bundesweit.

Wenn gegen Sie ein Ermittlungsverfahren eröffnet wurde, zögern Sie nicht, und kontaktieren Sie uns zu einer Erstberatung per Telefon, Email oder über das Kontaktformular!

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