Wohnmobil California T5: Volkswagen unterstützt Diesel-Nachrüstung

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Den Wohnmobilen VW California T5 und dem Fiat Ducato drohen wegen drastisch erhöhter Stickoxid-Emissionen Fahrverbote – oder eine teure Hardware-Nachrüstung. Die zwischen dem Bund und den Autokonzernen vereinbarten Förderprogramme schließen eine Kostenübernahme für Nachrüstungen bei Wohnmobilen bislang aus. Auch im Rahmen des Nachrüstprogramms für Handwerker- und Lieferfahrzeuge sind keine Zuschüsse vorgesehen, weil Wohn- und Reisemobile in der Regel nicht gewerblich zugelassen sind. Deshalb will VW jetzt eine Hardware-Nachrüstung bei Wohnmobilen unterstützen und bietet einen Zuschuss zu den Umrüstungskosten an.

Die SZ berichtet, dass Volkswagen seine Nachrüstförderung auf Wohnmobile ausweiten will. Von Unternehmensseite heißt es dazu: „Fahrzeuge mit Sonderzulassung als Wohnmobil erhalten nach dem Konzept der Bundesregierung keine Bezuschussung. Sollte eine Nachrüstlösung verfügbar werden, wird Volkswagen im Sinne seiner Kunden eine solche Nachrüstlösung auch für VW-T5-California-Wohnmobile mit EU5-Motor bezuschussen, sofern sie die sonstigen Förderungsbedingungen erfüllen."

Der VW California T5 mit Dieselmotor aus den Baujahren 2009 bis 2016 überschreitet die Stickoxidgrenzwerte der Abgasnorm Euro 5 deutlich. Daher müssen gut 8.700 California T5-Diesel zum Softwareupdate in die Werkstatt. Das Interesse an Hardware-Nachrüstungen ist bislang gering. In Deutschland gibt es nur noch zwei Unternehmen, die Katalysatoren für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge entwickeln. Dr Pley SCR Technology bereitet derzeit die Zulassung einer Abgasreinigung für den VW T5 California und weitere Wohnmobile vor und will noch in diesem Jahr eine Kleinserie von 120 Systeme anbieten, die von Volkswagen gefördert werden könnten. Die Katalysatoren sollen die Abgase filtern, sodass die gesetzlichen Emissionswerte eingehalten werden.

Kostspielige Nachrüstung wird nur zum Teil unterstützt

„Wir werden bei Stützungsanfragen kundenfreundlich entscheiden und sowohl für als Pkws zugelassene Fahrzeuge, als auch für als Wohnmobil zugelassene Fahrzeuge die Unterstützung von bis zu 3000 Euro gewähren", so ein VW-Unternehmenssprecher. Doch Dr Pley veranschlagt für die Nachrüstung mit zwei großen SCR-Katalysatoren beim T5 über 5000 Euro. Die Nachrüstung des Fiat Ducato, dem Plattformmodell vieler weiterer Wohnmobile, kostet sogar 6500 Euro – und der Hersteller Stellantis will seine Kunden nicht unterstützen. Dazu kommt, dass die Folgekosten der Nachrüstungen noch nicht absehbar sind. Viele Fahrzeughalter fürchten Folgeschäden und einen höheren Spritverbrauch.

Schadensersatz statt zweifelhafter Nachrüstung 

Wegen der hohen Kosten und der unabsehbaren Folgen warnen Verbraucherrechtsanwälte betroffene Fahrzeughalter davor, leichtfertig Hardware-Nachrüstungen an ihren Campern vornehmen zu lassen. Besitzer eines T5 California, die ein Angebot zur Nachrüstung erhalten, sollten sich unbedingt von einem Anwalt beraten lassen, bevor sie ihr Fahrzeug kostspielig umrüsten lassen. Wohnmobilbesitzern, die Umrüstungen nicht (teilweise) selbst bezahlen wollen, können ihr Wohnmobil zurückgeben und Schadensersatz fordern. Eine Schadensersatzklage gegen Volkswagen ist in vielen Fällen sinnvoller – zumal sich Volkswagen nur an den Kosten für die Umrüstung des California T5 beteiligen will.

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Foto(s): Pixabay


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