Adler Group bekommt kein Testat vom Wirtschaftsprüfer!

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Der 29. April 2022 wird als ein schwarzer Tag in der Geschichte der Adler Group eingehen müssen. Denn an diesem Freitag, weit nach Schluss der Börse, hat das Unternehmen veröffentlichen müssen, dass die Wirtschaftsprüfer von KPMG kein Testat unter dem Jahresabschluss für das Jahr 2021 erteilen werden.

Das ist ein gravierender und sehr seltener Vorgang. Diesen Schritt gehen die Abschlussprüfer nur dann, wenn sich auch im Dialog mit dem Unternehmen zuvor bestehende Probleme nicht aufklären lassen.

Die Probleme bei der Adler Group heißen Intransparenz und fehlende Kooperationsbereitschaft. Denn die Abschlussprüfer von KPMG haben erst vor Kurzem, am 22.04.2022 den Bericht zu einer von ihnen durchgeführten Sonderprüfung veröffentlicht. 

Hier war es darum gegangen, zu überprüfen, was an schwerwiegenden Vorwürfen dran ist, die von den Shortsellern von Viceroy erhoben worden sind. Von dieser Seite war behauptet worden, dass Projekte bei der Adler Group grob falsch bewertet sind deswegen eigentlich abzuschreiben wären.

Bei Adler sah man sich durch die Ergebnisse dieser Sonderprüfung entlastet. Zumindest hat man das so kommuniziert. 

Sieht man sich mit neutralem Auge diese Ergebnisse an, so kann dort von einer Entlastung aber keine Rede sein. Vielmehr ist es so, dass KPMG sagt, dass man mit letzter Sicherheit nicht sagen kann, ob an den Vorwürfen etwas dran ist oder nicht. Denn bei Adler wurden viele tausend Dokumente einfach nicht übergeben. Und das obwohl diese explizit angefordert worden sind.

Ein börsennotiertes Unternehmen, das um Transparenz bemüht ist, sollte sich so eigentlich nicht verhalten. Wenn man schon eine derartige Sonderprüfung durchführt, dann sollte man auch kooperieren und alles dafür tun, dass Aufklärung herbeigeführt wird.

Da dies nicht geschehen ist, haben Investoren wohl schon eine gewisse Vorahnung gehabt, dass es mit einem Testat und dem Jahresabschluss schwierig werden könnte. KPMG konnte kaum einerseits sagen, dass man was die Sonderprüfung und damit zumindest indirekt auch die Bewertung von verschiedenen Projekten angeht, nicht weiß was Sache ist und andererseits dann aber die Angaben des Vorstands hierzu im Jahresbericht bestätigen. Da hätte man sich dann selbst widersprochen.

Am Kurs der Aktie der Adler Group konnte man bereits einem rapiden Einbruch bemerken. Von einst rund 26 € sind nur noch über 7 € geblieben. Die Verluste sind also erheblich.

Welche Möglichkeiten haben Anleger in den verschiedenen Wertpapieren der Adler Group nun? Die Gesellschaft hat sowohl Anleihen als auch Aktien emittiert.

Wer den Kapitalmarkt zu spät oder falsch über im Unternehmen intern bereits bekannte Informationen informiert, der muss den Investoren Schadenersatz leisten. Es gibt Anzeichen dafür, dass dies bei der Adler der Fall gewesen sein könnte.

Die Kanzlei Bergdolt berät und vertritt geschädigte Investorinnen und Investoren. Wir arbeiten hierfür mit der Kanzlei Dr. Späth & Partner aus Berlin zusammen. Beides sind auf das Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzleien und haben in vielen verschiedenen Situationen Schadensersatzansprüche für Anlegerinnen und Anleger geltend gemacht und durchgesetzt.

Wenn Sie zu den Anlegerinnen und Anlegern der Adler Group gehören oder sich für diese Situation interessieren, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

 

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