Bitcoin Sicherheitsleistung? Vorsicht beim Deponieren in ein Krypto-Wallet!

  • 6 Minuten Lesezeit
Bitcoin Sicherheitsleistung

Wenn Ihnen ein Geschäftspartner oder Vermittler eine intransparente Sicherheitszahlung mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen nahelegt, sollten Sie aufpassen. Womöglich haben Sie es mit einem Scammer zu tun, der Sie über den Tisch ziehen will.

Deponieren Sie keinerlei Kryptowährungen auf Ansage von angeblich seriösen Finanzvermittlern oder Geschäftspartnern. Weiter unten in meinem Artikel finden Sie konkrete Beispiele, die in meiner Anwaltskanzlei geschildert worden sind. Es geht um erhebliche Summen. 

Bei Problemen, oder falls Sie sofort Hilfe benötigen, können Sie meine Website

anlagebetrug.de

besuchen und sich informieren. Ferner biete ich Geschädigten eine kostenfreie Ersteinschätzung an. Schreiben Sie mir eine Mail mit Ihrer Fallbeschreibung. Sie erhalten zeitnah eine konkrete, anwaltliche Rückmeldung von mir – nebst Handlungsempfehlungen.

Update vom 20.04.2024: Durchschlagender Ermittlungserfolg gegen Anlagebetrug! 

Vor dem Landgericht Göttingen wurden jetzt drei Täter zu langen Haftstrafen verurteilt. Diese drei Scammer hatten unseriöse Trading-Plattformen betrieben und unschuldige Menschen um mehr als 20 Millionen Euro "erleichtert". 

Jetzt müssen die perfiden Abzocker endlich in den Knast - Gott sei Dank! Siehe unter diesem Link. Den betroffenen Investoren fällt ein Stein vom Herzen.

Erst vor kurzem hatte die Zentralstelle Cybercrime aus Bayern siebenstellige Vermögenswerte von betrügerischen Brokern beschlagnahmt. Auf diesem Wege konnte das verloren geglaubte Geld zu den Betrugsopfern zurückgebracht werden. Hier ist der Link mit weiteren Informationen. 

Wir sehen dadurch, dass wir mit genügend Druck gegen die Finanzkriminellen vorgehen können. Wer sich vor dem Hintergrund dieser massiven Ermittlungserfolge nicht endlich wehrt, ist selbst schuld!

Wie die Täter Ihnen eine Sicherheitszahlung mit Kryptowährungen abknüpfen:

  1. Die Täter verlangen eine dubiose Sicherheitsleistung oder Sicherheitszahlung.
  2. Manchmal wird auch von Provision, Gebühr oder Liquiditätsnachweis gesprochen.
  3. Dabei sollen explizit Kryptowährungen in ein Wallet oder auf eine Kryptobörse eingezahlt werden. 
  4. Angeblich sollen die digitalen Vermögenswerte nur kurzfristig deponiert oder aufbewahrt werden.
  5. Doch die Betrüger schlagen gnadenlos zu und bewerkstelligen Hackingangriffe und stellen Fallen, sodass Sie Ihre Kryptowährungen verlieren.
  6. Verbinden Sie Ihr Wallet keinesfalls mit den angeblich seriösen Geschäftspartnern. Klicken Sie auf keine Links von diesen Leuten, um sich vermeintlich eine „sichere Wallet“ installieren zu können. Vertrauen Sie nicht einmal augenscheinlichen Kryptobörsen, wenn es darum geht, „nur kurz“ Ihr Vermögen „zwischenzulagern“!

Fall 1: Der vermeintliche Immobilienvermittler und die Krypto-Sicherheitsleistung

Ein Bauunternehmer träumte davon, fünf Wohnungen aus seinem Bauprojekt zu verkaufen, die zusammen über 2 Millionen Euro wert waren. Ein angeblicher Vermittler tauchte auf, versprach zahlungskräftige Käufer und verlangte für seine "Dienste" eine angeblich vorübergehende Sicherheitsleistung von über 100.000 Euro

Diese Summe sollte explizit in Bitcoin hinterlegt werden – angeblich nur für kurze Zeit – und zwar auf einem sogenannten Cold Wallet. Das Opfer erwarb dafür auf Anraten des vermeintlich seriösen Vermittlers ein Ledger Wallet, aber noch bevor es überhaupt zum offiziellen Verkauf kam, wurde das Wallet leergeräumt. 

Anscheinend hatten es die Täter geschafft, dem Betrugsopfer ein manipuliertes Ledger Wallet unterzujubeln oder die Kryptowährungen anderweitig zu entwenden. Die Ermittlungen dauern an.   

Fall 2: Link zu einem gefälschten „Exodus Wallet“ und Bitcoins gestohlen

Zwei Geschäftspartner wurden nach Paris gelockt, angeblich um ein lukratives Bauprojekt zu besiegeln. Eine lediglich augenscheinlich vertrauenswürdige Firma stellte die Verbindung zu einem französischen Kunden her. Doch bevor der Deal über die Bühne gehen konnte, sollten die beiden Partner über 350.000 Euro auf die Exodus-App überweisen. 

Hierfür erhielten die beiden Geschäftspartner einen speziellen Link, der angeblich zur echten Exodus Wallet und dem Installationspfad führen sollte. Die Professionalität der Betrüger war beeindruckend – doch glücklicherweise wurden die Opfer rechtzeitig misstrauisch und konnten Beweise sammeln. 

Denn es handelte sich weder um eine echte Sicherheitsleistung, noch um einen realen Kaufvertrag, sondern um den Versuch, ein fingiertes Krypto-Wallet zu installieren. 

Fall 3: Deponierung einer Sicherheit über die Kryptobörse Kraken mit Tether (USDT)

Ein Unternehmer auf der Suche nach einem Betriebsmitteldarlehen fiel einem niederländischen Vermittler zum Opfer, der eine Verbindung zu einem Schweizer Investor versprach. Es wurde eine Provision von über 150.000 Euro in Tether (USDT) gefordert, die auf Kraken.com deponiert wurde. 

Bei einem Treffen in Mailand zeigte das Opfer dem Vermittler den Krypto-Kontostand, nur um später festzustellen, dass das Geld plötzlich von Kraken verschwunden war. Eine kostspielige Lektion, die zeigt, wie raffiniert und skrupellos diese Betrüger vorgehen.

Wie genau es die Scammer geschafft haben, durch bloßes „Zeigen“ des Guthabens auf Kraken einen Zugriff zu den Kryptowährungen zu erlangen, ist noch zu klären. Denn normalerweise würde eine solche Sicherheitshinterlegung nicht zum abgeräumten Konto führen können. 

Fall 4: Atomic Wallet für „Provisions“-Scam missbraucht 

Ein weiterer Bericht stammt von einem Unternehmen, das hochwertige Kleidungsstücke verkauft. Nach einer legitimen wirkenden Anfrage aus der Schweiz und persönlichen Treffen in London forderte der potenzielle Kunde eine Provisionszahlung in Kryptowährungen. 

Ohne dass persönliche Daten preisgegeben wurden, fand das Unternehmen sein Atomic Wallet anschließend leergeräumt – ein Schlag, der nicht nur finanziell, sondern auch emotional traf.

Auch hier stellt sich die Frage, wie es die Täter schaffen konnten, sich einen Zugriff auf das Wallet zu verschaffen. Denn die Zugangsdaten wurden nie herausgegeben. Selbst dubiose Links wurden nie angeklickt und es scheint sich um das echte Atomic Wallet zu handeln. 

Krypto-Sicherheitszahlung und Deponierung als Geldwäscheaktivität?

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass Finanztransaktionen mit Kryptowährungen im geschäftlichen Bereich durchaus kritisch gesehen werden können. Denn bei Banküberweisungen vom Geschäftskonto und „normalen Verträgen in Euro“ gibt es zumindest keinen Anfangsverdacht.

Wenn jedoch hohe, sechsstellige Eurosummen „unter der Hand“ mit Bitcoin oder Kryptowährungen – und sei es nur als vermeintlich kurze Sicherheitshinterlegung – getätigt werden, könnten Behörden zu Recht einige kritische Rückfragen stellen.

Wer weiß, was die Täter wirklich wollen. Klar ist, dass die Scammer Ihnen die Kryptowährungen abzocken möchten. Doch womöglich werden Sie – falls Sie keinen finanziellen Verlust eingefahren haben – unbewusst in zwielichtige Geldwäscheaktivitäten verwickelt. Ich kann aktuell nur davon abraten, größere Geschäfte „in Kryptowährungen“ wie obig in den Fallbeispielen beschrieben zu tätigen – selbst wenn es sich nicht um eine Betrugsmasche handelt!

Künstliche Intelligenz wird von Scammern eingesetzt!

Kryptobetrüger setzen vermehrt auf fortschrittliche künstliche Intelligenz (KI), um ihre hinterhältigen Betrugsstrategien zu verfeinern und effektiver zu gestalten. Insbesondere in der optischen Gestaltung und im Kommunikationsbereich mit potenziellen Opfern manifestieren sich diese innovativen Entwicklungen. 

Durch den Einsatz von KI-generierten, täuschend echten Grafiken und Designs können Betrüger überzeugendere und professionell wirkende Webseiten oder gefälschte Dokumente kreieren, die gezielt darauf abzielen, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Zusätzlich nutzen sie hochentwickelte Chatbots, die durch KI gesteuert werden, um mit Opfern zu kommunizieren. 

Diese Chatbots sind oft so raffiniert programmiert, dass sie auf Fragen sofort und überzeugend reagieren können und durch ihre menschenähnliche Interaktionsweise die Opfer effektiv und nachhaltig täuschen. Diese fortschrittlichen Technologien ermöglichen es den Betrügern, eine größere Anzahl von Menschen schneller und mit erheblich geringerem personellen Aufwand zu erreichen, wodurch das Risiko und die Reichweite von Betrugsversuchen dramatisch steigen.

Wie ich Ihnen helfen kann:

Ich bin als Anwalt auf Anlagebetrug und sämtliche Betrugsfälle mit Kryptowährungen spezialisiert. In meiner Kanzlei nutze ich nicht nur die juristischen Mittel gegen die Täter, sondern setze auf Krypto Forensik (auch Blockchain-Analyse oder Crypto Tracing genannt).

Für meine Mandantinnen und Mandanten geht es meist um hohe finanzielle Schäden, die beseitigt werden sollen. Wir müssen die Täter zur Rechenschaft ziehen und die verlorenen Vermögenswerte zurückholen. Informieren Sie sich auf 

anlagebetrug.de

Über die Blockchain-Analyse können wir die Zahlungsströme der Scammer nachverfolgen. Die Ergebnisse meiner Krypto Forensik leite ich unverzüglich an die zuständige Strafverfolgunsbehörde weiter.

Abschließende Hinweise für Sie:

  1. Kein seriöser Vertragspartner, Finanzvermittler oder Geschäftspartner verlangt eine dubiose Sicherheitsleistung mit Bitcoin.
  2. Kryptowährungen sind zwar beliebt und genießen einen medialen Hype, doch bei „ernsten Immobiliengeschäften“ oder größeren Verkäufen werden diese nicht eingesetzt.
  3. Wallets und Kryptobörsen funktionieren in der Regel einwandfrei. Doch inwieweit der Link, den Sie zur Installation genutzt hatten, wirklich „sauber“ war, ist fraglich.
  4. Ferner könnte es sein, dass die Scammer Sie gezielt in eine W-Lan- und WiFi-Umgebung locken, die manipulierbar ist. 
  5. Selbst eine Mail kann dazu führen, dass Ihnen unbemerkt Schadsoftware untergejubelt wird. Unterschätzen Sie die Kryptobetrüger nicht.
  6. Stellen Sie sicher, dass Sie nach einer solchen Betrugsmasche nicht noch weitere, finanzielle Schäden erleiden.
Krypto Sicherheitszahlung auf Wallet
Foto(s): Rechtsanwalt Martin Wehrmann - Bitcoin Sicherheitsleistung


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