Checkliste Mietvertrag: Was Mieter wissen sollten

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Zwei Blätter Papier mit einer Lupe und Stiften

Ein Wohnraummietvertrag ist ein wichtiges rechtliches Dokument, das die vertragliche Beziehung zwischen Mieter und Vermieter regelt. Bevor Sie einen solchen Vertrag unterzeichnen, ist es entscheidend, die darin enthaltenen Regelungen zu verstehen und zu prüfen, um Ihre Rechte und Pflichten zu kennen und etwaige Benachteiligungen und Risiken von Anfang an zu erkennen. Hier sind einige wichtige Punkte, auf die Sie vor Abschluss eines Mietvertrages achten sollten.

1. Mietgegenstand und Mietdauer:
Der Mietgegenstand sollte klar definiert sein, einschließlich der genauen Lage, Größe und Beschaffenheit der Wohnung oder des Hauses. So verhindern Sie Streit darüber, wie weit das Nutzungsrecht konkret geht. Benutzt werden darf nur das, was im Mietvertrag als Mietgegenstand bezeichnet worden ist. Achten Sie ebenfalls darauf, dass die Mietdauer deutlich festgelegt ist, ob es sich um einen befristeten oder unbefristeten Vertrag handelt.

2. Mietpreis und Nebenkosten:
Überprüfen Sie sorgfältig die Höhe der Miete und ob Nebenkosten wie Betriebskosten, Heizkosten und Wasser bereits in der Miete enthalten sind oder separat berechnet werden. Stellen Sie sicher, dass die Mietpreiserhöhungen klar geregelt sind und den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Relevant wird dies zum Beispiel bei der Vereinbarung einer sogenannten Staffelmiete.

3. Kaution:
Die Höhe der Kaution und die Bedingungen für deren Rückzahlung sollten im Vertrag festgelegt sein. Beachten Sie, dass die Kaution in der Regel nicht höher als drei Monatsmieten sein darf und sie auf einem separaten Konto des Vermieters hinterlegt werden muss. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Kaution nicht zwingend in voller Höhe sofort zum Vertragsbeginn bezahlt werden muss, sondern eine Ratenzahlung gesetzlich eingeräumt wird. Davon darf ein Mietvertrag auch nicht zu Lasten des Mieters abweichen.

4. Mängel und Instandhaltung:
Regelungen bezüglich der Instandhaltung und Reparaturen der Wohnung sollten eindeutig sein. Prüfen Sie, wer nach dem Vertragstext für welche Art von Reparaturen verantwortlich ist und wie Mängel gemeldet werden sollen. Ebenfalls ist zu beachten, dass von gesetzlichen Vorgaben nur in einem bestimmten Rahmen abgewichen werden darf. Dies gilt insbesondere für die Vornahme von Schönheitsreparaturen, wenn diese auf den Mieter abgewälzt werden sollen. Hier muss sich der Vertragstext an den gesetzlichen Vorgaben orientieren und darf nicht zum Nachteil des Mieters abweichen.

5. Nutzung der Wohnung:
Bestimmungen über die Nutzung der Wohnung, einschließlich der Untervermietung oder der Nutzung für gewerbliche Zwecke, sollten klar und verständlich geregelt sein. Achten Sie darauf, ob und welche Haustiere erlaubt sind und ob es Beschränkungen bezüglich Lärm und Ruhezeiten gibt. Auch hier gilt, dass der Vermieter nicht alles verbieten darf, insbesondere bei der Haltung von Haustieren müssen Vermieter einige gesetzliche Vorgaben berücksichtigten.

6. Kündigung und Mieterhöhung:
Die Kündigungsfristen für Mieter und Vermieter sowie die Voraussetzungen für eine Mieterhöhung sollten im Vertrag festgelegt sein oder auf die insoweit geltenden gesetzlichen Regelungen verwiesen werden. Abweichungen hiervon zum Nachteil des Mieters wären in jedem Fall unzulässig. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Rechte im Falle einer Kündigung oder Mieterhöhung kennen und keine unzulässigen Benachteiligungen hinnehmen.

7. Schönheitsreparaturen:
Klauseln zu Schönheitsreparaturen sollten auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. In vielen Fällen sind solche Klauseln unwirksam, wenn sie den Mieter unangemessen benachteiligen. Insbesondere dürfen keine pauschalen Verpflichtungen zur Vornahme von Schönheitsreparaturen vereinbart werden. Im Zweifelsfall sollten entsprechende vertragliche Regelungen rechtlich von einem Anwalt oder einer Anwältin überprüft werden, damit Mieter und Vermieter Klarheit über ihre Rechte bzw. Pflichten haben.

8. Übergabe und Rückgabe der Wohnung:
Vereinbaren Sie ein schriftliches Übergabe- und Rückgabeprotokoll, um den Zustand der Wohnung bei Ein- und Auszug konkret und nachweisbar festzuhalten. Das kann später Streitigkeiten über eventuelle Schäden verhindern und die Beweisbarkeit erleichtern.

Fazit:

Ein Wohnraummietvertrag ist ein wichtiger rechtlicher Rahmen für Ihre Wohnsituation oder das von Ihnen zu vermietende Mietobjekt. Indem Sie die oben genannten Punkte beachten und den Vertrag sorgfältig prüfen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Rechte als Mieter oder Vermieter geschützt sind. Wenn Sie unsicher sind oder Fragen haben, ist es ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

Foto(s): Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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