„Conti Almandin“ und „Conti Ametrin”– Prospektfehler wegen fehlendem Hinweis auf Überkapazität

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Bei der Conti 174. Schifffahrts-GmbH & Co. Bulker KG MS „Conti Almandin“ wurden die Anleger ab Juli 2010 eingeworben. Bereits seit dem Jahre 2009 bestand eine erhebliche Überkapazität an Massenguttransportschiffen (Bulker), welche sich – damals bereits absehbar – aufgrund eines erheblichen Bestandes an Bauaufträgen, die in den Jahren ab 2010 zur Auslieferung kommen sollten, weiter vergrößern würde. Einen Hinweis auf diese Tatsache findet sich im Prospekt nicht. Vielmehr wird dem Schiff ein positives Marktumfeld attestiert.

Beim dem Schwesterschiff, der „Conti Ametrin“, wurde ab Februar mit der Einwerbung von Kommanditkapital für die Conti 177. Schifffahrts-GmbH & Co. Bulker KG MS „Conti Ametrin“ begonnen. Auch hier wurde im Prospekt auf die bereits vorherrschenden erheblichen Überkapazitäten nicht hingewiesen.

Der Grund dafür, dass diese Schiffsfonds trotz der schlechten Marktaussichten aufgelegt wurden, liegt wohl darin, dass die Beteiligungsgesellschaften die Bauaufträge, welche bereits 2006 erteilt wurden, im Jahr 2008 von einer anderen Gesellschaft übernommen hatten. Die HSH Nordbank hatte hier auch schon die Zwischenfinanzierungsdarlehen vergeben, welche dann im Jahr 2010 bzw. 2011 bei Auslieferung des jeweiligen Schiffes teilweise zurückgeführt werden mussten. Die Finanzierungslücke sollte planmäßig durch das eingeworbene Kommanditkapital geschlossen werden. 

Hätte der Prospekt darüber aufgeklärt, dass schon eine erhebliche Überkapazität an Bulker-Schiffen auf dem Markt vorhanden war, so wäre das Konzept vermutlich gescheitert, was zu ernsthaften finanziellen Problemen für die Conti-Unternehmensgruppe hätte führen können. Conti hat. Die Conti Unternehmensgruppe hat ausweislich ihrer Übersicht über laufende Fonds 11 Bulker-Schiffsfonds mit Ablieferungsdatum der Schiffe zwischen 2010 bis 2012 aufgelegt. Es ist davon auszugehen, dass in allen diesen Fällen erst ein viertel bis halbes Jahr vor Ablieferung der Schiffe mit der Einwerbung des Kommanditkapitals begonnen wurde, so dass die Fonds zwischen 2009 bis 2011 aufgelegt wurden. Das Problem der Überkapazität dürfte somit in allen diesen Fällen vorgelegen haben.

In Zusammenhang mit der Conti Almandin und der Conti Ametrin hat Witt Rechtsanwälte nun die ersten Schadenersatzklagen fertiggestellt. Sollten auch Sie betroffen sein, so beraten wir Sie gerne.


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