Geld zurück vom Online Casino - LG Mannheim: Online-Casino aus Malta muss Spieler alle Verluste ersetzen

In einem weiteren von unserer Kanzlei geführten Verfahren hat das Landgericht Mannheim mit Urteil vom 16.12.2022 entschieden, dass ein bekannter Online-Glücksspiel-Anbieter aus Malta einem Spieler alle Verluste erstatten muss, welche dieser im Online-Casino des Anbieters verloren hatte. 

In der Zeit vom 04.12.2020 bis zum 20.07.2021 verlor ein Spieler aus Baden-Württemberg bei sog. "Slots" (virtuelle Automatenspiele) insgesamt saldierte Beträge in Höhe von 12.920,00 €.  

Auf die Klage des Spielers hin gab das Landgericht Mannheim diesem nunmehr Recht.

Der bekannte Online-Glücksspiel-Anbieter aus Malta habe vom klagenden Spieler zu Unrecht Geldbeträge erlangt, welche nunmehr vollständig herauszugeben seien. Dabei seien die erzielten Gewinne schadensmindernd abzuziehen. Die Spielverträge zwischen den Parteien seien wegen Verstoßes gegen den GlüStV a. F. unwirksam. Danach ist das Veranstalten und Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet verboten. Gegen dieses Verbot habe der Online-Casino-Anbieter verstoßen, indem er die eigenen Online-Glücksspiele auch Spielteilnehmern aus Baden-Württemberg zugänglich gemacht hat. Dieses Verbot verstoße auch nicht gegen Europarecht. Zu Gunsten des Online-Glücksspiel-Anbieters habe auch keine "Duldung" bestanden.

Der Rückforderungsanspruch des Spielers sei auch nicht gesetzlich ausgeschlossen. Denn der verklagte Online-Casino-Betreiber habe bereits nicht beweisen können, dass der Spieler Kenntnis von der Illegalität der genutzten Online-Glücksspiele hatte. Im Übrigen sei es mit dem Sinn und Zweck der einschlägigen Regelungen nicht vereinbar, wenn der Online-Glücksspiel-Anbieter die zu Unrecht erhaltenen Beträge behalten könnte.

Weiter heißt es wörtlich: 

"Die Anwendung der Kondiktionssperre zugunsten der Beklagten würde somit den Schutzzweck der Verbotsnorm unterlaufen, wenn man einerseits den gesetzgeberischen Willen zum Schutz des Verbrauchers anerkennt, andererseits aber die Spieleinsätze, die ein Spieler tätigt, in zivilrechtlicher Hinsicht kondiktionsfest wären und dauerhaft beim Anbieter des verbotenen Glückspiels verbleiben."

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