Illegales Online-Glücksspiel: Mehr als 100 Urteile und Beschlüsse für Spieler

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Wer in Deutschland illegal Online-Glücksspiele angeboten hat, kommt jetzt nicht mehr ungestraft davon. Insgesamt gibt es momentan 108 Urteile und Beschlüsse für Online-Zocker. Die Klagewelle fließt immer schneller durch die Gerichte. Nahezu jede Woche kommen inzwischen neue Urteile und Beschlüsse dazu. Das bedeutet: Die Chancen Spielverluste aus illegal angebotenen Online-Glücksspielen zurückzuholen waren nie besser als jetzt. 

Jetzt beste Chancen Verluste aus Online-Glücksspiel zurückzuholen

Unter den vielen Urteilen und Beschlüssen sind inzwischen auch sieben von Oberlandesgerichten. Solche Entscheidungen sind besonders wichtig, da sie wegweisend für niedrigere Instanzen sind und dadurch Verfahren beschleunigen können.

Inzwischen ist klar: Die Anbieter von Online-Casinos, von Online-Sportwetten oder Online-Lotto haben ohne gültige deutsche Lizenz gar keine Rechte, überhaupt Glücksspiele hierzulande anzubieten. Alle Verträge und Geschäfte mit diesen sind nach Paragraf 134 BGB nichtig.

Hier finden Sie die Liste mit allen Urteilen und Beschlüssen.

Auch Tipico, Mr.Green oder bwin mussten bereits Verluste zurückzahlen

Trotzdem kam es dazu, dass sogar Anbieter wie Tipico, Mr. Green oder bwin, die aus der Werbung bekannt sind, illegal Glücksspiele im Internet angeboten haben. Sie hatten keine gültige Lizenz für den gesamten deutschen Markt. Auch diese Anbieter mussten inzwischen Spielern Verluste zurückzahlen.

Für Werbung nutzten zahlreiche Anbieter die Tatsache, dass Online-Glücksspiel in Schleswig-Holstein erlaubt war – allerdings auch dort nur mit einer speziellen Lizenz. So kam es, dass Anbieter, die zwar nur im nördlichen Bundesland ihre Spiele anbieten durften, dennoch deutschlandweit geworben haben.

Lizenzen für Onlineglücksspiel aus Malta oder Gibraltar gelten nicht in Deutschland

Noch immer kursieren im Internet falsche oder unvollständige Aussagen zur Gültigkeit von ausländischen Lizenzen in Deutschland. Denn zahlreiche Casinos haben Lizenzen für ihre Angebote aus Malta oder Gibraltar. Dort haben die meisten ihren Firmensitz. Daher kursiert die Behauptung diese Lizenzen aus europäischen Ländern würden in ganz Europa gelten. Das stimmt aber nicht, denn in Deutschland ist Glücksspiel ohne eine spezielle Lizenz für den Betrieb im Land verboten – und eine solche Lizenz gab es vor Juli 2021 nur für Schleswig-Holstein, nicht für den Rest des Bundeslandes.

Illegales Onlineglücksspiel: Mangelhafte Kontrolle durch deutsche Behörden

Das massenhafte Angebot von unerlaubten Glücksspielen im deutschen Internet entstand vor allem durch fehlende Kontrollen durch die zuständigen Behörden. Die Aufgaben, bestimmte Formen von Online-Glücksspielen zu kontrollieren, waren über die Länder verteilt, sind aber dort meist versandet. Das hat dazu geführt, dass im Jahr 2020 rund 80 Prozent der Spiel-Angebote im Netz illegal, aber völlig frei für jeden Spieler, der älter als 18 Jahren ist, zugänglich waren. Insgesamt geht es laut Schätzungen um rund 12 Mrd. Euro, die alleine in den vergangenen drei Jahren bei solchen illegal angebotenen Online-Glücksspielen verzockt wurden.

Glücksspiel in Deutschland: Länderübergreifende Kontrollbehörde startet erst 2023

Inzwischen wurde aber erkannt, dass eine zentrale Stelle notwendig ist, um das Chaos in Deutschland wieder in den Griff zu bekommen. Deshalb entsteht gerade die „Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder“ in Halle (Saale). Am 1. Januar 2023 soll diese Behörde länderübergreifend den gesamten Glücksspielmarkt in Deutschland regulieren.

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Foto(s): pond5

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