Krise bei den Eltern – Krise für die Kinder

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Viele Eltern gehen davon aus, dass sie Streitigkeiten von ihren Kindern fernhalten können. Dass sie das untereinander klären, denn es hat ja nichts mit den geliebten Kleinen zu tun. Aus meiner langjährigen Tätigkeit als Familienrechtlerin kann ich Ihnen versichern: Kinder haben sensible Antennen. Sie merken, wenn etwas nicht stimmt. Eine Geste, ein falsches Wort, ein Streit, der durch die verschlossene Tür belauscht wird. Sie sind verunsichert und ahnen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Im schlimmsten Fall entsteht der Gedanke, Schuld an den Streitigkeiten zu haben, Schuld an einer möglichen Trennung. 

Die Folgen für die Jungen und Mädchen sind nicht zu unterschätzen. Elterliche Konflikte rauben Kindern Mut und das Selbstvertrauen. Auch das Bindungsverhalten kann gestört werden. Häufige und heftige Streitigkeiten zwischen Eltern haben negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern. 

In der Regel verbleibt es bei dem gemeinsamen Sorgerecht und das aus gutem Grund. Die Kinder sollen durch die Trennung der Eltern einen der beiden Elternteile verlieren. Kinder brauchen beide Eltern und der Gesetzgeber hält es für sinnvoll, dass beide Eltern für ihre Kinder wichtige Punkte auch gemeinschaftlich entscheiden.

Es gilt hierbei, dass alle „großen“ Entscheidungen, die weitreichende Auswirkungen für die Kinder haben, von den Eltern gemeinschaftlich getroffen werden. Das betrifft zum Beispiel medizinische Belange des Kindes, die Frage der Religion, einen Schulwechsel oder ein längerer Auslandsaufenthalt des Kindes. Diese Punkte müssen gemeinsam entschieden werden. Klappt das nicht, muss ein entsprechender Antrag beim Familiengericht gestellt werden. 

Alle Bereiche, die hingegen Dinge des täglichen Lebens betreffen, kann das Elternteil allein treffen, bei dem das Kind ständig lebt. 


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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