Mayday: Triebwerksverlust

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GSI Triebwerksfonds Turbinenfonds 1

Nachdem Schiffsfonds auf den Meeresgrund sinken, beginnen auch Turbinenfonds in Turbulenzen zu geraten und von ihren prognostizierten Zahlen abzuweichen. Anfang 2006 sah es gut aus, denn das Emissionshaus GSI setzte einen Triebwerksfonds, bestehend aus zwölf Triebwerken, mit einer Laufzeit bis 31.12.2013 auf. Anleger des GSI Triebwerksfonds 1 investierten ursprünglich in „Kurzläufer", mit dem dargestellten Plan: Turbinen nach sechs Jahren verkaufen und Fonds auflösen. Jedoch mutierten Triebwerke von Kurz- zu Langzeitläufern und bieten wegen der schlechten Lage keine Verkaufsmöglichkeiten. „Sichere Kurzzeitfonds kündigten die Bankberater an und trotz der schwierigen Lage flossen Ausschüttungen, sodass Anleger die wahre Problematik nicht rechtzeitig bemerkten und nun vor einer schlechten Prognose stehen", sagt Helge Petersen, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.  

Viele Risiken

Vielerlei Punkte schaffen Nährboden für zukünftige Probleme mit Turbinenfonds: keine weiteren Ausschüttungen, längere Laufzeiten der Fonds bei eventuellen Problemen mit der Bank sowie nicht vorgesehene Stilllegung von Triebwerken mit Einschränkung des Flottenbetriebs. Probleme für Anleger bilden niedrige Zinsen und andauernde Schwierigkeiten bei der Vermietung der Turbinen, welche die Laufzeiten zusätzlich verlängern.

„Ursprünglich versprach die Gesellschaft, dass der GSI-Turbinenfonds nach sechs Jahren deutliche Gewinne abwirft, nur scheint diese Rechnung aktuell nicht aufzugehen", bemerkt Helge Petersen. Um ein Jahr verzögert sich der Turbinenverkauf, um Zinsen und Tilgungen mit Überschüssen aus den an Anleger nicht ausgezahlten Ausschüttungen zu begleichen. Dazu kommen weitere Risiken, auf die Berater beim Gespräch mit Anlegern wahrscheinlich nicht genügend aufmerksam machten: Währungsrisiko, Wertverlust der Triebwerke nach Übernahme, Mietausfall, vorzeitiger Verschleiß der Triebwerke und Diebstahl. Und obwohl die GSI bislang die prognostizierten Summen auszahlte, sollten Anleger mit eventuellen Verlusten rechnen. „Nun gilt es für Anleger zu handeln und sich zu informieren, welche Optionen bestehen", betont Petersen abschließend.


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