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Rentenbesteuerung - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 2 Minuten Lesezeit
Rentenbesteuerung - was Sie wissen und beachten müssen!

Entgegen dem weitverbreiteten Irrglauben, dass die Rente steuerfrei ist, sind auch Rentner nicht davor geschützt, Steuern zahlen zu müssen. Seit 2005 müssen Renten aus

  • der gesetzlichen Rentenversicherung
  • der berufsständischen Versorgungseinrichtung
  • den landwirtschaftlichen Alterskassen
  • der Basisrente

gemäß dem Alterseinkünftegesetz versteuert werden. Hier handelt es sich um eine sogenannte „nachgelagerte Besteuerung“. Dies bedeutet, dass Alterseinkünfte (z. B. Renten und Pensionen) der Einkommensteuer unterliegen. Dafür sind jedoch die Aufwendungen zum Erwerb des Rentenanspruchs (z. B. monatliche Rentenzahlungen) durch Steuerbefreiungen einkommensteuerlich freigestellt. 

Ab welcher Höhe muss die Rente versteuert werden?

Alle Rentner mit einer gesetzlichen Rente von mehr als 9168 € pro Jahr (Stand 2019) müssen Steuern zahlen. Jedoch hängt der Steuersatz hier mit dem ersten Jahr des Rentenbezugs zusammen. Der Steuersatz erhöht sich seit 2005 (50 %) von Jahr zu Jahr, sodass der Steuerfreibetrag für Neurentner immer geringer wird. Im Jahr 2040 wird der Steuersatz 100 % betragen. Das bedeutet, dass Rentner dann für ihre komplette Rente Steuern zahlen müssen.

Jahr des RentenbeginnsSteuerpflichtiger Rentenanteil in Prozent
201978
202585
203090
203595
2040100

Wer muss eine Steuererklärung abgeben?

Ob Rentner eine Steuererklärung abgeben müssen, hängt von der Höhe des Jahreseinkommens ab. Übersteigt das Jahreseinkommen, also die Rente, den Grundfreibetrag (9168 € im Jahr 2019), muss das Einkommen versteuert werden. Der Grundfreibetrag steigt jährlich an, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu kompensieren. Nicht nur die Rente muss versteuert werden, sondern auch alle zusätzlichen Einnahmen, die sich ein Rentner dazuverdient, wenn sie das Einkommen auf über 9168 € steigen lassen. Diese Einkünfte können aus Vermietung, aus selbstständiger oder auch nicht selbstständiger Arbeit stammen – das ist im Grunde genommen gleich.

Wo muss die Rente in der Steuererklärung angegeben werden?

Renten und Pensionen müssen, falls sie den jährlichen Grundfreibetrag übersteigen, versteuert werden und somit auch in der Steuererklärung angegeben werden. Ihre Rentenbezüge tragen Sie in die Anlage R Ihrer Steuererklärung ein, Ihre Pensionen in der Anlage N. Pensionen zählen zu Versorgungsbezügen aus früheren Dienstverhältnissen und werden daher anders gehandhabt. Die Rente wird in der Anlage R nochmals unterteilt in Basisversorgung, steuerlich geförderte Altersvorsorgeverträge und sonstige private Altersvorsorge. Um Ihre Rente richtig eintragen zu können, sollten Sie wissen, wo Sie Ihre Rente zuordnen müssen. Zur Basisversorgung, für die die nachgelagerte Besteuerung greift, zählen unter anderen:

  • Rürup- Rente
  • gesetzliche Rentenversicherung
  • landwirtschaftliche Alterskassen

Zu den steuerlich geförderten Renten gehören z. B. die Riester-Rente und Leistungen aus der betrieblichen Altersvorsorge. In die Gruppe der sonstigen privaten Altersvorsorge gehören private Rentenversicherungen und Zusatzversorgungsrenten.

Was ist der Altersentlastungsbetrag?

Haben Sie das 64. Lebensjahr vollendet, gewährt Ihnen der Fiskus eine Steuerermäßigung. Diese wird als Altersentlastungsbetrag bezeichnet und gilt für alle Einkünfte außer für Renten und Pensionen. Der Altersentlastungsbetrag verringert sich seit 2005 jährlich und wird 2040 0 % betragen, also gänzlich wegfallen. 

Foto(s): ©Pixabay/blickpixel

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Rechtstipps zu "Rentenbesteuerung"

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  • 09.06.2021 Rechtsanwalt Carsten Brunzel
    „… keinen Grund, die Rentenbesteuerung an sich als verfassungswidrig anzusehen, jedoch nur solange die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2002 eingehalten werden. Denn …“ Weiterlesen
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    Rentenbesteuerung in Spanien 2020 In der aktuellen Abgabefrist vom 1.4. bis zum 30.6.2020 ist die spanische Einkommensteuer für das vorangegangene Jahr 2019 zu erklären. Jeder Rentner, der länger …“ Weiterlesen
  • 27.02.2020 Christian Günther, anwalt.de-Redaktion
    „… steuerfreie Existenzminimum übersteigen. 2016 wären damit insgesamt rund 3,9 Millionen Rentner steuerpflichtig. Zunehmende Rentenbesteuerung Auch die mit dem Alterseinkünftegesetz 2005 beschlossene …“ Weiterlesen
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    „… vom Finanzamt überprüfen zu lassen, ob sie Steuern nachzahlen müssen oder nicht. Insgesamt gilt, dass Renten schon immer der Einkommensteuer unterlagen. Auf Grund der Neuregelungen der Rentenbesteuerung …“ Weiterlesen