Vorteile eines Wechselmodells

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Nach den ersten Ergebnissen der Studie „Familienmodelle in Deutschland“ kann ein gelebtes Wechselmodell Vorteile für die betroffenen Kinder haben. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Familienmodelle in Deutschland“ ist ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben. Durchgeführt wird es von Forschenden aus der Soziologie und den Rechtswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen und der Philipps-Universität Marburg unter Leitung von Prof. Dr. Anja Steinbach und Prof. Dr. Tobias Helms.


Die Ergebnisse lassen sich derart zusammenfassen, dass doppelt betreute Kinder in ihren Wünschen besser berücksichtigt werden als Kinder im Residenzmodell. Es konnte in der Studie kein Zusammenhang zwischen häufigen Betreuungswechseln und Stress der Kinder hergestellt werden. Die Kinder im Wechselmodell sind gleich zufrieden mit der Mutter-Kind-Beziehung wie Kinder im Residenzmodell und das sowohl, was die Zeit als auch die Beziehungsqualität betrifft. Hinzu kommt, dass Kinder im Wechselmodell zufriedener mit der Vater-Kind-Beziehung sind als im Residenzmodell. Zudem weisen Kinder im Wechselmodell signifikant weniger psychische Probleme auf, leiden seltener unter psychosomatischen Beschwerden, haben einen allgemein besseren Gesundheitszustand, sind besser integriert in gleichaltrigen Gruppen und haben bessere Noten in der Schule. Sie leiden außerdem seltener unter Loyalitätskonflikten.


Auch das Wohlbefinden der Eltern im Rahmen eines praktizierten Wechselmodells ist dem eines Residenzmodells überlegen (vgl. Steinbach, Augustijn, Helms, Flindt in FamRZ 2022,Seite 1827 ff.).


Bereits im Jahr 2013 wurde in der Literatur darauf hingewiesen, dass Konflikte und Auswirkungen im praktizierten Wechselmodell weniger bestehen als im Residenzmodell (vgl. Sünderhauf in FamRB 2013, Seite 290 ff., sowie Seite 327 ff.).



Rechtsanwalt Mathias Rambow

RAe WOLFF & RAMBOW PartG

https://wolff-rambow.de


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