Ermittlungen wegen „biologischer Krebstherapie“ – Polizei sucht Patienten

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Nachdem im Anschluss an eine am 27.07.2016 stattgefundene Behandlung in einem „Biologischen Krebszentrum“ drei Patienten verstorben sind und zwei weitere Patienten zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen wurden, haben die niederländischen, belgischen und deutschen Polizeibehörden eine gemeinsame Warnmeldung herausgegeben.

In der Pressemitteilung der Polizei Mönchengladbach vom 04.08.2016 heißt es hierzu: „Sowohl die hiesigen als auch die niederländischen Behörden machen sich Sorgen über medizinische Komplikationen bei weiteren Patienten dieser Klinik.“

Es bestehe derzeit ein konkretes Gesundheitsrisiko für Patienten, die sich in diesem Krebszentrum einer Behandlung unterzogen haben.

Auch Patienten, die zu einem früheren Zeitpunkt in der Klinik behandelt wurden, werden dringend gebeten, Kontakt über das Gesundheitsamt des Kreises Viersen aufzunehmen.

Nach Angaben auf der Internetseite des Heilpraktikers, gegen den sich die Ermittlungen richten, setzt dieser das Mittel 3-Bromopyruvat gegen Krebs ein. Diese Substanz ist mangels klinischer Studien weder in Deutschland noch anderswo als Arzneimittel zugelassen. Von Patienten werden für eine zehnwöchige, angeblich „100% biologische“ Krebstherapie knapp 10.000,00 € verlangt. Auch Schmerztherapie und Entgiftung gehören zum Angebot der Klinik.

Unser Tipp:

Die ermittelnden Behörden überprüfen die Behandlung durch den „Heilmeister“ ausschließlich unter strafrechtlichen Gesichtspunkten und entscheiden nicht über eine Entschädigung für betroffene Patienten.

Bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler sollten sich Patienten in Bezug auf ihre eigenen Ansprüche, z.B. Schadensersatz und Schmerzensgeld, anwaltlich beraten lassen.



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