Geld zurück vom Online-Casino: Spieler bekommt sechsstelligen Betrag zugesprochen

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Wer im Online-Casino Geld verloren hat, kann diese verlorenen Spieleinsätze vom Betreiber zurückfordern. Der Grund: Bis zum 01. Juli 2021 war Online-Glücksspiel in Deutschland illegal, seitdem ist es nur mit hier gültiger Lizenz möglich. Die Anbieter von Online-Glücksspiel haben dieses Verbot jahrelang unter Duldung der Behörden umgehen können. Spätestens seit dem bahnbrechenden Beschluss des OLG Frankfurt am Main im April 2022 (Az. 23 U 55/21) reiht sich nun ein verbraucherfreundliches Urteil an das andere. 

Dabei geht es in vielen Fällen um nicht gerade wenig Geld. Denn Spieler haben die Möglichkeit, Verluste aus den vergangenen zehn Jahren zurückzufordern. »Über einen so langen Zeitraum bei regelmäßigem Spiel kann schon einiges an Geld zusammenkommen«, sagt Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing. »Erst Ende November 2022 sprach das Landgericht Ulm einem Kläger knapp 170.000 Euro zu.« 

Konkret ging es in dem Fall um einen Spieler, der zwischen 2015 und 2020 an Online-Glücksspielen über eine deutschsprachige Internetseite teilgenommen hatte. In diesem Zeitraum verlor er insgesamt fast 170.000 Euro . Dem Spieler war nicht bewusst, dass es sich um ein in Deutschland illegales Angebot handelte, und das Spielangebot machte auf ihn auch einen seriösen Eindruck. 

Die Richter urteilten, dass der Kunde des Online-Casinos Anspruch auf die Rückzahlung seines Verlusts hat. Sie bezogen sich auf § 4 Abs. 4 des GlüStV, der besagt, dass das Veranstalten und Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet weitgehend bis 01. Juli 2021 verboten war und der Betreiber mit seinem Online-Angebot gegen dieses Verbot verstoßen habe. Darum ist der Vertrag zwischen Anbieter und Spieler nichtig, wodurch das Online-Casino zur Rückzahlung aller Spielverluste verpflichtet ist. Das gilt auch für Betreiber, die im europäischen Ausland – wie zum Beispiel Malta – ihren Sitz haben. 

»In Deutschland wurde dem Online-Glücksspiel durch den Glücksspielstaatsvertrag der Länder (GlüStV) straffe Grenzen gesetzt«, so Rechtsanwalt Dreschhoff weiter. »Allerdings haben viele Online-Casinos trotz der gesetzlichen Regelung ihre Dienstleistungen mit einer Lizenz aus dem EU-Ausland auf dem deutschen Glücksspielmarkt angeboten. Dabei haben sie gern auf die Dienstleistungsfreiheit in der EU verwiesen. Jedoch hat der Bundesgerichtshof (BGH) am 22.07.2021 (Az. I ZR 199/20) entschieden, dass das in Deutschland bis zum 01. Juli 2021 gültige Verbot von Online-Glücksspiel nicht gegen EU-Recht verstößt. Somit können die Betreiber von Online-Casinos diesen Einwand nicht mehr anbringen.« 

Das Urteil des LG Ulm ist ein weiteres in einer Reihe von verbraucherfreundlichen Entscheidungen. So gab es in den vergangenen Monaten zahlreiche Urteile und Beschlüsse, unter anderem vor den Landgerichten Frankfurt am Main (Az.: 2-19 O 106/21, 51.000 Euro), LG München (Az.: 37 O 317/20, 93.000 Euro), LG Potsdam (Az.: 11 O 378/20, 60.000 Euro) sowie vor dem Oberlandesgericht Thüringen (10W 144/221 O 255/22, 54.000 Euro). Spieler haben also sehr gute Chancen, ihr verlorenes Geld zurückzufordern. Etwa 90 Prozent aller Klagen gingen bisher zugunsten der Spieler aus. 

Möchten Sie Geld, das Sie beim Spielen in Online-Casinos verloren haben, zurückfordern? Dann helfen wir Ihnen gern weiter – schnell und unkompliziert. Unter www.baumeister-rosing.de/online-casinos können Sie kostenfrei prüfen, ob Sie Rückzahlungsansprüche aus den letzten zehn Jahren geltend machen können. Ist dies der Fall, melden wir uns bei Ihnen telefonisch oder per Mail und klären gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen. Natürlich behandeln wir jede Anfrage mit allerhöchster Diskretion. Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing – wir machen uns für Sie stark! 

Foto(s): Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing


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