Paydirekt - PayPal bekommt deutsche Konkurrenz

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Das Shoppen im Internet ist bei den Deutschen so beliebt wie nie. Doch die Nachrichten über gestohlene Kreditkartendaten machen die Kunden unsicher.

Meistens stehen dem Käufer bei der Bezahlart folgende Möglichkeiten zur Verfügung: Lastschrift, Rechnung, Kreditkarte und ggf. auch PayPal.

Ob der Kunde die Ware in dem einen oder in dem anderen Internetshop kauft, ist neben dem Preis auch von der Zahlungsart abhängig. Der Kunde möchte eine problemlose Abwicklung und die Sicherheit, dass sein Geld auch dort ankommt, wo es landen soll.

Viele Kunden wählen daher oft Händler aus, die PayPal als Zahlungsmethode anbieten. Einer Umfrage zufolge nutzen bereits 55 % der Kunden diese Zahlungsmethode im Internet.

Bei PayPal handelt es sich um ein Online- Bezahlsystem und ist eine Tochtergesellschaft des US- Unternehmens eBay. PayPal ist ein virtuelles Konto, mit dem Zahlungsverkehr mit Dritten ausgeführt werden kann. Als Dienstleistungsunternehmen übernimmt PayPal dabei die Funktion eines Treuhänders, also ein Zwischenglied bei der Bezahlung der Ware.

Der Zahlungsschutz ist dabei das wichtigste Kriterium für die Auswahl dieser Bezahlmethode.

Doch viele Kunden stehen dem alternativen Zahlsystem teilweise noch skeptisch gegenüber, da die europäische Tochterfirma ihren Sitz in Luxemburg hat und somit ausländischen Bestimmungen unterliegt. Für den Kunden bleibt die Vorgehensweise dieses Bezahlsystems daher intransparent.

Dies soll sich durch das neue deutsche Konkurrenzmodell Paydirekt ändern.

Bei Paydirekt handelt es sich anders als bei PayPal um ein offenes System und keinen Drittanbieter. Die Zahlungsabwicklung findet direkt zwischen dem Händler und dem Kreditinstitut statt.

Paydirekt kann von allen Kunden genutzt werden, die ein Girokonto bei einer teilnehmenden Bank haben, zum Online-Banking registriert sind und über eine E-Mail Adresse verfügen. Die Münchener HypoVereinsbank war die erste Bank, die für ihre Kunden diese Zahlungsweise angeboten hat. Nach und nach werden weitere Banken nachziehen.

Paydirekt biete als Zahlungsmodalität eine Direktbuchung, eine Vorbestellung und eine Teilzahlung an.

Bei einer Zahlung über Paydirekt erhält der Händler direkt eine Zahlungsgarantie der Bank. Dies führt dazu, dass Bestellungen schneller bearbeitet werden können. Für den Fall, dass eine Ware durch den Kunden zurückgeschickt wird, kann problemlos eine Rückbuchung erfolgen.

Den integrierten Käuferschutz haben Paydirekt und PayPal gemein – kann der Verkäufer den Versand der Ware nicht nachweisen, erhält der Kunde sein Geld zurück.

Das neue Bezahlsystem „Made in Germany“ biete insoweit Sicherheit für Händler und Käufer zugleich: Der Händler erhält eine schnelle Bestätigung der Zahlungsfähigkeit, der Käufer hat die Gewissheit, bei Schwierigkeiten sein Geld zurückzuerhalten.

Im Verlauf der nächsten Wochen werden immer mehr Kreditinstitute die Zahlungsweise mit Paydirekt für Ihre Kunden freischalten. Ob der erwartete Erfolg sich bestätigt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.


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