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P&R-Insolvenz: Firmengründer Heinz Roth auch privat insolvent

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Heinz Roth, der Gründer und langjährige Geschäftsführer der insolventen Containerfirma P&R, ist nun auch privat insolvent. Laut Angaben des Amtsgerichts München wurde inzwischen ein Insolvenzverfahren über Roths Vermögen eröffnet, welches auf 13 Millionen € geschätzt wird. Durch die vorläufige Privatinsolvenz soll verhindert werden, dass der in Untersuchungshaft sitzende Roth seinen Gläubigern weitere Werte vorenthält.

Wie das zuständige Amtsgerichts München mitteilte, wurde dem P&R-Gründer Heinz Roth mittels eines Insolvenzverfahrens untersagt, über sein privates Vermögen zu verfügen. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Miguel Grosser, Rechtsanwalt bei der Münchner Kanzlei Jaffé.

Auslöser war anscheinend das Insolvenzgutachten zur P&R-Pleite, aus dem hervorging, dass Roth in seiner Funktion als Geschäftsführer in den Jahren 2016/2017 ungerechtfertigte Auszahlungen der P&R-Gruppe in Höhe von 700 Millionen Euro veranlasst haben soll.

Durch die vorläufige Privatinsolvenz kann Roth den Gläubigern nun keine Werte mehr vorenthalten. Berichten zufolge habe er zuvor versucht, seine Villa auf seine Ehefrau zu übertragen und eine weitere Immobilie zu verkaufen. Maßnahmen, die nun rückwirkend noch angefochten werden können.

Anklage fürs 1. Quartal 2019 geplant

Die Staatsanwaltschaft München plant, Heinz Roth und mögliche weitere Personen bis spätestens März 2019 anzuklagen. Unklar ist derzeit noch, gegen wie viele Personen letztendlich Anklage erhoben wird.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegenwärtig wegen Betrugs gegen zwei ehemalige Geschäftsführer von P&R, einschließlich Firmengründer Heinz Roth, der nach wie vor wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft sitzt. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft gegen vier ehemalige Geschäftsführer des Containervertriebs ermittelt, von denen inzwischen jedoch zwei verstorben sind.

Diese Nachricht dürfte von den Investoren der insolventen P&R-Gruppe mit Genugtuung aufgenommen werden. Zwar wird die Sicherung des Privatvermögens von Heinz Roth von schätzungsweise 13 Millionen Euro den geschädigten Anlegern finanziell nur wenig einbringen. Doch immerhin bleibt ihnen die Gewissheit, dass die P&R-Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.



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