Berufsunfähigkeit: Rente/Ruhegeld + Chronisches Fatigue-Syndrom/Myalgische Enzephalomyelitis CFS/ME

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Was CFS/ME-Betroffene zur Berufsunfähigkeits- und Erwerbsminderungsrente wissen müssen

Teil I

Berufsunfähigkeit und private Berufsunfähigkeitsversicherung bzw. berufsständisches Versorgungswerk

Das Chronische Fatigue-Syndrom bzw. Myalgische Enzephalomyelitis (CFS/ME) belastet viele Menschen – und dies nicht nur körperlich, sondern auch seelisch sowie finanziell. Denn sobald es um Berufsunfähigkeits- und Erwerbsminderungsrente geht, stellen sich Versicherungen häufig quer. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Ihre Rechte. Was Sie bei der Berufsunfähigkeitsrente beachten sollten:

Ist eine sichere Diagnose zu CFS/ME erforderlich?

Versicherer und Versorgungswerke zweifeln häufig an der Erkrankung. Ihr Argument: es fehle an einer konkreten Diagnose. Doch das ist ein Trick. Denn: Eine gesicherte Diagnose ist gar nicht erforderlich. Der behandelnde Arzt muss bloß die erkrankungsbedingten Leistungsbeeinträchtigungen bestätigen. Gerade weil es sich bei Berufsunfähigkeitsrenten um existenzsichernde Leistungen handelt, ist es wichtig, jegliches unnötige Vorgeplänkel zur Diagnose zu vermeiden.

Muss ich mich vom Versicherungs-Gutachter untersuchen lassen?

Ja, das sollten sie. Denn als Versicherter unterliegen Sie auch Pflichten gegenüber Ihrer Versicherung. Oft sehen diese vor, dass sich der Versicherte von einem bestimmten Arzt begutachten lassen muss. Auch hat eine spätere Klage ohne Vorab-Begutachtung wenig Aussicht auf Erfolg. Besser: Lassen Sie sich bereits vorgerichtlich von einem kompetenten Anwalt vertreten. Dieser wirkt darauf hin, dass Sie zügig und von einem neurologischen bzw. neuropsychologischen Gutachter untersucht werden. Wichtig zu wissen: Es wird für Sie nicht bei diesem einem von der Versicherung bezahlten Gutachten bleiben. Denn kompetente Gerichte (siehe unten) fassen solche Untersuchungen von Versicherungsseite nur mit spitzen Fingern an. Ein gutes Gericht holt stets eigene Prozessgutachten ein.

Welches Gericht sollte daher über meine Klage entscheiden?

Dies ist ein entscheidender Punkt. Grund: Viele Landgerichte in Deutschland besitzen keine Spezialkammern für Versicherungsrecht. Vor so einem Gericht stehen Ihre Chancen als Betroffener schlechter. Fachanwälte mit vertiefter Prozesserfahrung im Versicherungsrecht wissen daher genau, bei welchem Landgericht man besser klagt. Auch wenn sich das Prozessgericht nicht in Ihrer Wohnnähe befindet, sollten Sie den Anwalts-Empfehlungen folgen und – wenn nötig – lieber vor einem weiter entfernten Landgericht Klage erheben. Mühe, Zeitaufwand und Reisekosten lohnen sich. Wegen der Renten/Ruhegelder der berufsständischen Versorgungswerke (Ärzte, Architekten etc.) muss man beim Verwaltungsgericht klagen.

Unser Rat an Sie

Renten sind von existenzieller Bedeutung. Gehen Sie daher keine unnötigen Risiken ein. Bei der Diskussion auf der CFS/ME-Fachtagung 2016 wurde beispielsweise die Idee vorgeschlagen, dass Betroffene bei den Auseinandersetzungen Gerichtsentscheidungen zitieren.

Wir halten das nicht für zielführend. Grund: Solche Zitate überzeugen Versicherer praktisch nie, weil CFS/ME-Erkrankungen kaum vergleichbar sind.

Daher unser Rat: Lassen Sie sich frühzeitig – idealerweise schon bevor Sie überhaupt mit dem Versicherer in Kontakt treten – von uns als Spezialisten für CFS/ME im Personenversicherungsrecht beraten. Entscheidend für Ihren Erfolg: Belastbare medizinischen Unterlagen und eine auf Ihre persönliche Situation maßgeschneiderte Strategie.

Teil II unseres Rechtstipps zu CFS/ME (Was Sie bei der Erwerbsunfähigkeitsrente beachten sollten) können Sie hier demnächst lesen.


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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