Schlichten statt Streiken

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Jetzt streiken sie also mal wieder. Diesmal ist es zwar nicht so schlimm wie vor ein paar Wochen, aber nerven kann es den einen oder anderen natürlich schon.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass man das Streikrecht abschaffen sollte. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich will die Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen über angemessene Lohnerhöhungen nicht schwächen. Aber kann man so etwas nicht sinnvoller im Wege der (verpflichtenden) Mediation und/oder Schlichtung erreichen?

Im Grunde genommen ist ein Streik doch nur eine Machtdemonstration beziehungsweise der entsprechende Versuch. Schaut her, wie sehr wir euch schaden können!  Dabei schadet so ein Streik natürlich nicht nur der Arbeitgeberseite, sondern auch den Gewerkschaften, die den Streik ja finanzieren müssen, und vor allem der Allgemeinheit.

Man könnte sogar sagen: So ein Streik ist eigentlich ziemlich primitiv. Er beinhaltet kein einziges rationales Argument und führt auch sicherlich nicht zu mehr Einsicht oder Verständnis auf der anderen Seite. Nein, so ein Streik ist, wie gesagt, eine reine Machtdemonstration. Wie der Gorilla im Dschungel, der mit den Fäusten auf seine Brust trommelt. Imponiergehabe, weiter nichts. Von der Zivilisation weit entfernt.

Wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer partout nicht einigen können, ob es nun 8% oder 12% mehr Lohn geben soll, dann sollte es zwingend zu einer Mediation und/oder verbindlichen Schlichtung kommen. Dort können beide Seiten vernünftig die Argumente für ihre jeweilige Sichtweise austauschen. Am besten öffentlich, so wie bei den Diskussionsrunden vor einer Wahl, damit sich die Allgemeinheit (oder wen´s halt interessiert) ein Bild von der jeweiligen Position machen kann.  

Und am Schluss wird dann eben vom Schlichter auf rationaler Basis entschieden. Dem müssen keine destruktiven Streik- und Chaostage vorausgehen. ...

Dr. Wolfgang Gottwald
Rechtsanwalt 

Foto(s): wogo

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