Ermittlungsverfahren wegen Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel (§ 285 StGB) - Staatsanwaltschaft schickt Vorladung

  • 2 Minuten Lesezeit

Wenn gegen Sie ein Ermittlungsverfahren wegen Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel (§ 285 StGB) eingeleitet wurde, stellt sich oft die Frage, wie es dazu gekommen ist und was dies rechtlich für Sie bedeutet. Besonders häufig betrifft dies Tatvorwürfe aus den Jahren 2021 bis 2023. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie solche Verfahren entstehen, welche rechtlichen Konsequenzen drohen und wie Sie sich verteidigen können.

Wie kommt es zu einem Ermittlungsverfahren?

Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Glücksspiels beginnen oft durch Geldwäscheverdachtsmeldungen von Banken. Diese sind gesetzlich dazu verpflichtet, auffällige Transaktionen – etwa Ein- oder Auszahlungen von Glücksspielanbietern – der Finanzaufsicht zu melden. Banken erkennen die Herkunft der Gelder und leiten Verdachtsfälle an die Behörden weiter. Auch Glücksspielanbieter ohne deutsche Lizenz stehen oft im Fokus solcher Verdachtsmeldungen.

Warum ist Glücksspiel ohne Lizenz illegal?

In Deutschland ist die Teilnahme an Glücksspielen nur dann legal, wenn der Anbieter über eine gültige Lizenz verfügt. Unerlaubtes Glücksspiel ist nach § 285 StGB strafbar. Es lohnt sich zu überprüfen, ob der Anbieter, bei dem Sie gespielt haben, über eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verfügt. Anbieter ohne Lizenz operieren illegal, was das Risiko erhöht, in ein Strafverfahren zu geraten.

Welche Strafe droht?

Die Strafvorschrift des § 285 StGB sieht für die Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel folgende Strafen vor:

  • Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder
  • Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen.

In der Praxis wird das Verfahren gegen unbescholtene Bürger, die sich dessen nicht bewusst waren, dass sie illegal gespielt haben, häufig eingestellt. Eine Gefängnisstrafe ist in solchen Fällen äußerst selten.

Welche Anbieter sind häufig betroffen?

Es gibt einige Glücksspielanbieter, die häufiger in Verdachtsmeldungen vorkommen. Dazu gehören etwa:

  • European Lotto and Betting Ltd.
  • Deutsche Lotto- und Toto-Agentur Limited (Betreiber von www.lottohelden.de).

Wenn Sie bei diesen oder ähnlichen Anbietern gespielt haben, kann dies ein Grund für das Ermittlungsverfahren sein.

Wie sollten Sie sich verhalten?

  • Schweigen: Es ist ratsam, bei einer polizeilichen Vorladung nicht zu erscheinen und keine Aussage zu machen. Nutzen Sie Ihr Schweigerecht.

  • Anwalt einschalten: Ein Rechtsanwalt kann Akteneinsicht beantragen und prüfen, welche Beweise gegen Sie vorliegen. Nach der Akteneinsicht entwickelt der Anwalt eine Verteidigungsstrategie und kann eine schriftliche Einlassung für Sie verfassen.

Wie kann ein Anwalt helfen?

Ein erfahrener Anwalt hilft Ihnen, das Verfahren richtig einzuschätzen und bietet folgende Unterstützung:

  • Akteneinsicht: Der Anwalt beantragt Einsicht in die Ermittlungsakte, um genau zu prüfen, was die Vorwürfe sind und welche Beweise gegen Sie vorliegen.
  • Rechtsschutzversicherung: Der Anwalt stellt eine kostenlose Deckungsanfrage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung, um zu klären, ob die Kosten für Ihre Verteidigung übernommen werden.
  • Verteidigungsstrategie: Nach der Prüfung der Aktenlage wird der Anwalt eine individuelle Verteidigungsstrategie entwickeln. Ziel ist entweder ein Freispruch oder die Einstellung des Verfahrens.

Warum tes rechtsanwälte beauftragen?

Erfahrung im Bereich Glücksspielrecht ist entscheidend. Unsere Kanzlei hat umfassende Kenntnisse im Bereich der Verteidigung gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit unerlaubtem Glücksspiel und Sportwetten. Diese Expertise kann im Ermittlungsverfahren den Unterschied machen und zu einer erfolgreichen Verteidigung führen.


www.tes-partner.de

Foto(s): shutterstock_2365312313 gekaufte Lizenz

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Jobst Ehrentraut

Beiträge zum Thema