Kununu-Fall um Klarnamen: Der aktuelle Stand 💡

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Klarnamenpflicht bei Kununu: Eine Chronik der Ereignisse


21. August 2024 - Um die Klarnamenpflicht bei Kununu herrscht einige Verwirrung. Das liegt zum einen an der Komplexität des Themas. Zum anderen sind zwei Gerichte beteiligt, die zunächst nicht dieselbe Rechtsauffassung hatten. 


Das ist bisher passiert


Im Februar 2024 entschied das Oberlandesgericht (OLG) Hamburg in einem wegweisenden Beschluss, dass Kununu die Identität von Bewertenden offenlegen muss, wenn die Echtheit der Bewertung angezweifelt wird. Diese Entscheidung stärkt die Rechte von Arbeitgebern, die sich gegen ungerechtfertigte negative Bewertungen wehren wollen. Bis dahin konnte Kununu anonymisierte Nachweise vorlegen – diese Praxis wurde durch den sogenannten „Ross-und-Reiter-Beschluss“ des OLG grundlegend verändert.

Die Situation schien zunächst klar, doch im April 2024 folgte ein unerwarteter Rückschlag. Das Landgericht (LG) Hamburg widersprach dem Beschluss des OLG und hob die Klarnamenpflicht in einem ähnlichen Fall vorläufig wieder auf. Das LG argumentierte, dass die anonymisierten Nachweise von Kununu ausreichen würden, um die Prüfpflicht zu erfüllen. Damit stellte es sich gegen die Auffassung des OLG.


Aktuelle Entwicklung


Am 2. August 2024 kam es zu einer weiteren Entscheidung vor dem Landgericht Hamburg. In einem erneuten Eilverfahren folgte das LG nun doch der Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts. Es urteilte, dass Kununu die Bewertung löschen oder den Klarnamen des Verfassers preisgeben müsse. Kununu drohen ansonsten hohe Ordnungsgelder oder sogar Ordnungshaft. Das Gericht stellte fest, dass Kununu seine Prüfpflichten nicht ausreichend erfüllt habe und die Bewertung deshalb rechtswidrig sei.

Diese Wendung verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Bewertungsportale ihre Prüfmechanismen verbessern und die Verantwortung für die Richtigkeit der veröffentlichten Inhalte übernehmen. Die Entscheidung zeigt auch, dass Arbeitgeber sich gegen ungerechtfertigte Bewertungen effektiv zur Wehr setzen können.


Zeitstrahl der Ereignisse im Kununu-Fall


Verschiedene Gerichtsverfahren haben zu bedeutenden Entscheidungen geführt, die das Bewertungsrecht nachhaltig beeinflussen. In den folgenden Abbildungen sehen Sie einen Überblick über die wichtigsten Etappen in zwei wesentlichen Fällen, die vor unterschiedlichen Gerichten verhandelt wurden.

Diese Zeitstrahlen veranschaulichen Ihnen, welche Beschlüsse zu welchem Zeitpunkt gefasst wurden und welche Instanzen in den Prozessen beteiligt waren. Die grafische Darstellung hilft dabei, die komplexen Entwicklungen im Kununu-Fall nachzuvollziehen und zeigt, wie sich die Rechtslage über die Zeit verändert hat.

Aktueller Stand im Kununu-Fall

Nachdem das Oberlandesgericht Hamburg die Klarnamenpflicht eingeführt hatte, schloss sich nun auch das Landgericht Hamburg dieser Auffassung an und stärkte damit die Rechte von Arbeitgebern. 

Bewertungsportale wie Kununu müssen künftig genauer prüfen, ob die eingereichten Bewertungen authentisch sind. Für Unternehmen bedeutet dies eine bessere Kontrolle über ihre Online-Reputation. Außerdem haben sie neue rechtliche Möglichkeiten, sich gegen ungerechtfertigte negative Bewertungen zur Wehr zu setzen. Der Fall bleibt spannend, und weitere Entwicklungen sind zu erwarten.

Was bedeutet der Kununu-Beschluss für Arbeitgeber?


Für Arbeitgeber ist dieser Beschluss eine bedeutende Entwicklung. Sie müssen negative Bewertungen, die möglicherweise aus unlauteren Motiven erstellt wurden, nicht mehr einfach hinnehmen. Diese Entscheidungen schaffen mehr Transparenz und stärken die Rechte von Unternehmen im Umgang mit digitalen Bewertungen.

Bewertungsportale wie Kununu stehen jetzt vor der Herausforderung, eine Balance zwischen dem Schutz der Anonymität ihrer Nutzer und der Verantwortung für die Authentizität der Bewertungen zu finden. Gleichzeitig zeigt dieser Fall, wie wichtig es für Unternehmen ist, spezialisierte rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um ihre Interessen zu wahren.


Ausblick: Wie geht es weiter im Kununu-Fall?


Der Fall Kununu bleibt spannend. Auch wenn das Landgericht zuletzt die Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts unterstützt, wird erwartet, dass weitere rechtliche Auseinandersetzungen folgen. Es ist möglich, dass Kununu den Fall in einem Hauptsacheverfahren weiterverfolgt. Für Arbeitgeber bedeutet dies, wachsam zu bleiben und sich auf mögliche Entwicklungen vorzubereiten.

Wenn auch Sie ungerechtfertigte negative Bewertungen erhalten haben, lassen Sie sich rechtlich beraten!

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Herzlichst, Ihr

Foto(s): @Christine Sommerfeldt, Düsseldorf

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