Rechnungen eintreiben als Malermeister: Warum Forderungsmanagement im Handwerk unverzichtbar ist

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Offene Rechnungen sind für viele Handwerker ein großes Problem. Besonders Schlussrechnungen bleiben häufig unbezahlt, was schnell zu Liquiditätsproblemen führen kann. Gerade als Malermeister ist ein strukturiertes und professionelles Forderungsmanagement essenziell, um Ihre Ansprüche durchzusetzen und Ihren Betrieb finanziell abzusichern. In diesem Rechtstipp erfahren Sie, wie Sie effektiv gegen säumige Zahler vorgehen können und welche Unterstützung ein Anwalt bietet – oft zu geringeren Kosten, als viele denken.


Warum ist Forderungsmanagement für Malermeister so wichtig?

Zahlungsverzug von Kunden kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Materialkosten, Mitarbeitergehälter und Betriebsausgaben laufen weiter, während die Einnahmen ausbleiben. Um langfristige finanzielle Schäden zu vermeiden, sollten Sie frühzeitig Maßnahmen ergreifen.

Ein gut strukturiertes Forderungsmanagement:

  • Sichert Ihren Cashflow, indem es offene Forderungen schneller einbringt.
  • Minimiert das Risiko von Zahlungsausfällen.
  • Schafft Rechtssicherheit, falls es zu weiteren rechtlichen Schritten kommt.

Die ersten Schritte: Selbst aktiv werden

Bevor Sie anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, sollten Sie zunächst versuchen, die Forderung selbst einzutreiben. Dabei gelten folgende Schritte als bewährte Praxis:

  1. Freundliche Zahlungserinnerung: Eine höfliche Erinnerung reicht oft aus, um den Kunden zur Zahlung zu bewegen.
  2. Mahnung mit Fristsetzung: Setzen Sie eine klare Zahlungsfrist, idealerweise 7 bis 14 Tage, und weisen Sie darauf hin, dass bei Nichtzahlung rechtliche Schritte eingeleitet werden.
  3. Letzte Mahnung: Falls auch nach der ersten Mahnung keine Zahlung erfolgt, sollten Sie eine letzte Frist setzen, bevor Sie die Forderung an einen Anwalt übergeben.

Tipp: Dokumentieren Sie jede Mahnung schriftlich, um im späteren Verfahren Beweise vorlegen zu können.


Anwalt einschalten: Günstiger als Sie denken!

Viele Handwerker zögern, einen Anwalt einzuschalten, weil sie hohe Kosten befürchten. Doch diese Sorge ist meist unbegründet. Besonders einfache Maßnahmen wie ein Inkassoschreiben eines Anwalts sind oft mit geringen Kosten verbunden.

Beispiel:

Ein einfaches anwaltliches Mahnschreiben wird nach der 0,9-Gebühr gemäß dem RVG (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz) abgerechnet. Hier ein Beispiel für eine 2.600 EUR Rechnungseintreibung.


Vorteil:
Ein Schreiben vom Anwalt hat eine deutlich höhere Wirkung als eine Mahnung vom Handwerker selbst. Oft reicht schon dieses Schreiben aus, um die Zahlung zu erreichen, ohne dass weitere rechtliche Schritte notwendig sind.


Was tun, wenn die Zahlung weiterhin ausbleibt?

Sollte der Schuldner auch auf das anwaltliche Mahnschreiben nicht reagieren, stehen Ihnen weitere rechtliche Möglichkeiten offen:

  1. Mahnverfahren: Über ein gerichtliches Mahnverfahren können Sie Ihre Forderung geltend machen. Dieses Verfahren ist vergleichsweise schnell und kostengünstig.
  2. Klage: Bei hartnäckigen Schuldnern bleibt oft nur die gerichtliche Klage, um Ihre Ansprüche durchzusetzen.

In beiden Fällen ist ein Anwalt ein wichtiger Partner, um Ihre Rechte durchzusetzen und rechtliche Fehler zu vermeiden.


Fazit: Forderungsmanagement lohnt sich – handeln Sie frühzeitig!

Offene Rechnungen sollten Sie als Malermeister nicht einfach hinnehmen. Ein konsequentes Forderungsmanagement und die Einschaltung eines Anwalts bei Bedarf helfen Ihnen, Ihre Ansprüche erfolgreich durchzusetzen. Die Kosten für anwaltliche Unterstützung sind oft überschaubar, und in den meisten Fällen reicht schon ein Inkassoschreiben aus, um die Zahlung zu erwirken.

Handeln Sie jetzt und schützen Sie Ihre finanzielle Stabilität! Kontaktieren Sie einen Anwalt, um Ihre offenen Forderungen effektiv einzutreiben und sich rechtlich abzusichern.

Foto(s): Tietze Enders & Partner mbB

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