Vorwurf Verstoß gegen § 54 KWG: Was Unternehmer jetzt wissen müssen
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Der Vorwurf eines Verstoßes gegen § 54 Kreditwesengesetz (KWG) kann für Unternehmer alarmierend sein. Oft handelt es sich um Missverständnisse, wenn innovative Geschäftsmodelle im Finanzbereich entwickelt werden, ohne dass die BaFin-Bestimmungen ausreichend bekannt sind. Doch was regelt § 54 KWG, und wie können sich Unternehmen in dieser Situation schützen?
Was regelt § 54 KWG?
Gemäß § 54 KWG ist das Betreiben von Bankgeschäften oder das Erbringen von Finanzdienstleistungen ohne die Erlaubnis der BaFin strafbar. Dazu zählen:
• Finanzdienstleistungen wie Anlageberatung oder Portfolioverwaltung,
• Bankgeschäfte wie die Entgegennahme von Einlagen oder Kreditvergaben,
• Zahlungsdienste wie Zahlungsabwicklung oder E-Geld-Ausgabe.
Ein Verstoß gegen § 54 KWG kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.
Warum geraten Unternehmen ins Visier?
Ermittlungen der BaFin oder Staatsanwaltschaft werden oft eingeleitet, weil:
• Geschäftsmodelle irrtümlich als erlaubnispflichtig eingestuft werden,
• Kunden oder Geschäftspartner Meldung erstatten,
• verdächtige Transaktionen oder Geschäftsaktivitäten auffallen.
Besonders betroffen sind junge Unternehmen oder Start-ups im Finanzsektor, die neue Dienstleistungen anbieten und dabei versehentlich gegen Regulierungen verstoßen.
Wie schützen Sie Ihr Unternehmen?
1. Schweigen Sie zunächst: Äußern Sie sich nicht gegenüber Behörden, bevor Sie rechtlichen Beistand eingeholt haben.
2. Prüfen Sie die Vorwürfe: Lassen Sie von einer spezialisierten Anwältin klären, ob Ihre Tätigkeiten tatsächlich erlaubnispflichtig sind.
3. Dokumentation sichern: Halten Sie alle Geschäftsunterlagen bereit, um Missverständnisse aufzuklären.
4. Behördenkooperation: Mit einer durchdachten Strategie kann oft eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.
Handeln Sie frühzeitig
Wenn Ihr Unternehmen wegen eines Verstoßes gegen § 54 KWG angegangen wird, stehen nicht nur Strafen, sondern auch der Ruf Ihres Unternehmens auf dem Spiel. Eine rechtzeitige und professionelle Verteidigung ist entscheidend, um Schäden zu vermeiden.
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