SCHUFA-Score: Was Sie darüber wissen sollten und wie Sie ihn verbessern
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Experten-Autorin dieses Themas
Der SCHUFA-Score ist eine Kennzahl, die die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern bewertet und oft bei der Vergabe von Krediten, Mobilfunkverträgen und anderen Finanztransaktionen berücksichtigt wird. Ein hoher SCHUFA-Score signalisiert üblicherweise eine bessere Kreditwürdigkeit.
Der SCHUFA-Score soll Banken, Vermietern und anderen Unternehmen dabei helfen, das Kreditrisiko von Verbrauchern zu bewerten. Der Score hat damit für Verbraucher häufig eine entscheidende Bedeutung bei verschiedenen finanziellen Transaktionen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was der SCHUFA-Basisscore ist, auf welchen Informationen der Score basiert, wie Sie Ihren SCHUFA-Score abfragen und verbessern können und warum sich der Europäische Gerichtshof mit dem SCHUFA-Score befasst hat.
Bedeutung des SCHUFA-Scores
Was ist der SCHUFA-Basisscore?
Der SCHUFA-Basisscore ist Teil der SCHUFA-Auskunft und dient als Maß für die Kreditwürdigkeit einer Person. Er gibt Kreditgebern, Vermietern und anderen Unternehmen eine Einschätzung darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person ihre finanziellen Verpflichtungen fristgerecht erfüllt. Der Basisscore liegt in einem Bereich zwischen 0 und 100, wobei ein höherer Wert eine bessere Kreditwürdigkeit signalisiert.
Die genaue Berechnung des Basisscores ist ein Geschäftsgeheimnis der SCHUFA, aber er basiert auf verschiedenen Faktoren. Verbraucher haben die Möglichkeit, eine SCHUFA-Selbstauskunft anzufordern, um den eigenen Basisscore und die in der SCHUFA gespeicherten Daten einzusehen.
Auf welchen Informationen basiert der SCHUFA-Score?
Der Score basiert auf verschiedenen Informationen, darunter:
Zahlungshistorie: Pünktliche Zahlungen von Rechnungen und Kreditraten haben einen positiven Einfluss, während verspätete Zahlungen oder Zahlungsausfälle den Score negativ beeinflussen können.
Kreditnutzung: Die Höhe der bestehenden Kredite im Verhältnis zum verfügbaren Kreditlimit kann Auswirkungen auf den Score haben.
Dauer der Kreditgeschichte: Eine längere positive Kreditgeschichte kann sich positiv auswirken.
Anzahl der Kreditanfragen: Häufige Kreditanfragen innerhalb kurzer Zeit können sich negativ auf den Score auswirken, da sie darauf hinweisen können, dass eine Person finanzielle Schwierigkeiten hat.
Art der Kredite: Verschiedene Arten von Krediten, wie beispielsweise Ratenkredite oder Kreditkarten, können unterschiedliche Auswirkungen auf den Score haben.
Wie können Verbraucher den SCHUFA-Score abfragen?
Verbraucher können ihren SCHUFA-Score auf verschiedenen Wegen abfragen. Es gibt das Recht auf eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft einmal pro Jahr.
Die SCHUFA bietet einen Online-Service an, über den Verbraucher ihre SCHUFA-Selbstauskunft, einschließlich des Basisscores, abfragen können. Dafür muss man sich auf der offiziellen Website der SCHUFA registrieren. Daneben besteht die Möglichkeit, schriftlich per Post eine SCHUFA-Selbstauskunft anzufordern oder persönlich in einer SCHUFA-Filiale vorbeizugehen, um die Selbstauskunft zu erhalten.
Welcher SCHUFA-Score ist gut?
Der SCHUFA-Score liegt im Bereich von 0 bis 100, wobei ein höherer Score in der Regel eine bessere Kreditwürdigkeit signalisiert. Es gibt jedoch keine eindeutige Definition dafür, ab welchem Score ein Verbraucher als gut oder schlecht eingestuft wird. Die Interpretation des SCHUFA-Scores durch Kreditgeber und Unternehmen kann variieren, und verschiedene Finanzinstitute haben unterschiedliche Kriterien für die Kreditvergabe.
Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass ein SCHUFA-Score von etwa 90 bis 100 oft als sehr gut betrachtet wird und eine hohe Kreditwürdigkeit bedeutet. Ein Score zwischen 80 und 89 wird als gut angesehen. Ein Score zwischen 70 und 79 wird als befriedigend betrachtet. Ein Score unter 50 könnte auf mögliche Kreditprobleme hinweisen.
Wie kann man den SCHUFA-Score verbessern?
Da die SCHUFA Informationen über Zahlungsausfälle als SCHUFA-Einträge speichert, gilt es in erster Linie, solche Zahlungsausfälle möglichst zu vermeiden. Zahlen Sie alle Rechnungen, Kreditraten und sonstige Verpflichtungen immer pünktlich. Pünktliche Zahlungen haben einen positiven Einfluss auf den SCHUFA-Score.
Je mehr negative SCHUFA-Einträge vorhanden sind, desto schlechter wird der SCHUFA-Score. Ein schlechter SCHUFA-Score kann aber langfristig durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden.
Die Verbesserung des SCHUFA-Scores erfordert jedoch Zeit und vor allem eine nachhaltige Verbesserung der finanziellen Situation. Hier sind einige Tipps, die dazu beitragen können, den SCHUFA-Score zu verbessern:
Reduzieren Sie bestehende Schulden, insbesondere hohe Kreditkartenschulden. Ein niedrigeres Verhältnis von Schulden zu verfügbarem Kredit kann sich positiv auswirken.
Vermeiden Sie unnötige Kreditanfragen, da häufige Anfragen innerhalb kurzer Zeit den SCHUFA-Score beeinträchtigen können.
Eine positive Kreditgeschichte über einen längeren Zeitraum kann sich positiv auf den SCHUFA-Score auswirken. Halten Sie bestehende Kreditbeziehungen aufrecht.
Eröffnen Sie nicht zu viele neue Kreditkonten in kurzer Zeit. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Krediten wirkt sich positiv aus.
Wenn Sie Probleme mit bestehenden Schulden haben, versuchen Sie, Ratenzahlungsvereinbarungen zu treffen, und halten Sie diese ein.
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre SCHUFA-Daten auf mögliche Fehler. Falls Sie Unstimmigkeiten feststellen, setzen Sie sich mit der SCHUFA in Verbindung, um diese zu korrigieren.
Ändert sich der SCHUFA-Score nach Erledigung?
Viele Verbraucher fragen sich, ob sich der SCHUFA-Score automatisch verbessert, nachdem eine finanzielle Verpflichtung oder eine offene Forderung erledigt wurde. Eine Erledigung liegt immer dann vor, wenn eine ausstehende Zahlung, beispielsweise in Form eines Kredits oder einer offenen Rechnung, vollständig beglichen wurde.
Nach der Erledigung wird dies in der SCHUFA-Akte durch einen Erledigungsvermerk vermerkt und der SCHUFA-Score kann sich dadurch entsprechend ändern. In der Regel wird die Erledigung einer Verbindlichkeit als positiv betrachtet und kann sich günstig auf den SCHUFA-Score auswirken. Ein beglichener Kredit oder eine bezahlte Rechnung deutet darauf hin, dass der Verbraucher in der Lage war, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, was die Kreditwürdigkeit positiv beeinflusst.
Nach der Erledigung können bestimmte Informationen in der SCHUFA-Akte für einen bestimmten Zeitraum weiterhin sichtbar sein. Das liegt daran, dass die SCHUFA auch eine historische Übersicht über finanzielle Aktivitäten bereithält. Erst wenn der SCHUFA-Eintrag mit dem Erledigungsvermerk nach Ablauf der Speicherdauer endgültig gelöscht wurde, beeinflusst er den Score nicht mehr.
Europäischer Gerichtshof: Alleinige Entscheidungen aufgrund SCHUFA-Score unzulässig
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat automatische Entscheidungen über Vertragsschlüsse aufgrund des SCHUFA-Scores für unzulässig erklärt (Urteil v. 07.12.2023, Az.: C-634/21). Grund ist ein Verstoß gegen Art. 22 DSGVO. Unternehmen, darunter unter anderem Banken, Händler, Mobilfunkunternehmen, aber auch Vermieter dürfen sich bei ihren Entscheidungen darüber, mit wem sie einen Vertrag abschließen und gegebenenfalls zu welchen Konditionen, nicht maßgeblich auf den SCHUFA-Score verlassen.
Zudem zweifelt das höchste EU-Gericht daran, dass der § 31 Bundesdatenschutzgesetz-neu (BDSG-neu) mit der DSGVO vereinbar ist. Dieser regelt in Deutschland die Bedingungen für die Verwendung von Scoring und ist von besonderer Bedeutung für das Geschäft der SCHUFA. Sie würde ohne Rechtsgrundlage und gegen das Verbot in Art. 22 DSGVO verstoßen.
Über die Vereinbarkeit von § 31 BDSG-neu mit dem Art. 22 DSGVO und die Einhaltung weiterer DSGVO-Vorgaben wie insbesondere zur Rechenschaftspflicht und Rechtsgrundlage muss nun das Verwaltungsgericht Wiesbaden entscheiden. Dieses verhandelt die Ausgangsklage. Der Klager verlangt darin von der SCHUFA die Löschung seines Eintrags und vollständige Auskunft über seine Daten. Die Entscheidung kann deshalb weitreichende Folgen für die SCHUFA haben.
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Rechtstipps zu "SCHUFA-Score" | Seite 7
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