10 Anwälte in Kroatien

Das Jurastudium im Kroatien befindet sich im Umbruch. Der ehemals vierjährige Diplomstudiengang wurde entsprechend des Bologna Protokolls auf fünf Jahre verlängert. Eine echte Umstellung wurde aber bisher nur an Universität Osijek vollzogen, dort wird ein Bachelor und ein Master angeboten. Zugangsvoraussetzung zum Jurastudium in Kroatien ist das Abitur. Juristische Fakultäten befinden sich an den Universitäten Zagreb, Osijek, Split und Rijeka. Neben dem Abitur werden Lateinkenntnisse und das Bestehen der strengen Aufnahmeprüfungen vorausgesetzt. Einschreibe- und Verwaltungsgebühren schwanken je nach Qualifikation des Bewerbers, die Studiengebühren betragen rund 1000 Euro im Jahr. Das Studienangebot variiert von Region zu Region. In der Nähe der See liegen beispielsweise besondere Schwerpunkte und dem See- und Handelsrecht um im Bereich Tourismus. Im Studium werden Punkte gesammelt Anwesenheit in den Vorlesungen, Hausarbeiten und Prüfungen bringen den Studenten zwischen 30 und 50 Punkten pro Semester. Wird die Mindestpunktzahl in einem Semester nicht erreicht, muss das gesamte Jahr wiederholt werden. Im letzten Studienjahr findet die Spezialisierung auf einzelne Rechtsgebiete statt und die Magisterarbeit wird angefertigt. Nach dem erfolgreichen Ende des Studiums beginnt der lange und beschwerliche Weg der Ausbildung. Mit dem Nachweis über das erfolgreich bestrittene Studium und den Eintrag als Stagiaire in das Kammerverzeichnis kann der erste Ausbildungsabschnitt begonnen werden. Er dauert anderthalb Jahre und findet bei Gericht, bei der Staatsanwaltschaft oder einer Kanzlei statt. Dieser Ausbildungsabschnitt endet mit der gebührenpflichtigen Juristenprüfung, die schriftlich und mündlich abgehalten wird. Nach diesem Schritt folgt die dreijährige Ausbildung zum Rechtsanwalt. Dazu muss zuerst ein Antrag an die lokale Anwaltskammer auf Eintragung als Rechtsanwaltsanwärter gestellt werden. Danach muss ein etablierter Rechtsanwalt als Ausbilder gefunden werden. Zurzeit beträgt die durchschnittliche Vergütung für einen Rechtsanwaltsanwärter rund 760 Euro monatlich. Er darf nicht mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten. Nach der Ausbildungszeit wird die Eintragung als „odvjetnik“ (Rechtsanwalt) vorgenommen.

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