8 Anwälte in Rumänien

Der Konkurrenzkampf unter den Rechtsanwälten in Rumänien ist hart. In den 1990er Jahren bestand für das Jurastudium keine Zulassungsbeschränkung, es entwickelte sich zu einem Massenstudium ohne Spezialisierungsmöglichkeiten. Im Jahr 1995 überfluteten allein in Bukarest 20.000 neue Rechtsanwälte den Markt. Gleichzeitig ist Rumänien ein stark wachsender Wirtschaftsstandort in Osteuropa und ausländische Großkanzleien eröffnen Niederlassungen.

Inzwischen haben sie die Bedingungen für angehende Studenten der Rechtswissenschaften stark verändert. Heute ist das Jurastudium in Rumänien zulassungsbeschränkt. Die Abiturnote, die Sprachkenntnisse und das Ergebnis des Aufnahmetests bilden die Kriterien. Der Aufnahmetest besteht circa 100 Fragen über Wirtschaft und die rumänische Sprache. Angehende Studenten entrichten eine Aufnahmegebühr und jährlich werden Studiengebühren erhoben. Die ältesten Rechtsfakultäten des Landes befinden sich an den Universitäten Ia?i, Bukarest und Sibi. Jünger und weniger westlich orientiert sind die juristischen Fakultäten in Timisoara und Cluj-Napoca.

Das Jurastudium in Rumänien

Das vierjährige Magisterstudium ist abgeschafft. Es wird durch den ebenfalls vier Jahre dauernden Bachelorstudiengang ersetzt. Danach kann in ein oder zwei Jahren ein Master erworben werden. Auch der Masterstudiengang ist zulassungsbeschränkt. In der Gestaltung des Studiums haben die Universitäten freie Hand. In Bukarest liegt der Schwerpunkt auf einer praxisnahen Ausbildung, andere Hochschulen legen besonderen Wert auf Fremdsprachen oder Verwaltungswissenschaften. Zum Abschluss eines Semesters finden Prüfungen statt. Für die Vorbereitung existieren spezielle Arbeitsgruppen. Meist beschränken sich Leistungsüberprüfungen auf die ersten drei Studienjahre. Im letzten Jahr stehen das Schreiben und die Verteidigung der Abschlussarbeit im Vordergrund.

Nach dem Studium erfolgt die Ausbildung

Der Bachelor in Jura ist die Voraussetzung für die zweijährige Ausbildung. Diese findet zum Teil in regionalen Ausbildungszentren der Anwaltskammern und zum Teil in Kanzleien statt. Die abschließende Anwaltsprüfung legt der Kandidat vor dem "Institutul Na?ional pentru Preg?tirea ?i Perfec?ionarea Avoca?ilor" (INPPA), dem nationalen Ausbildungszentrum ab. Dort wird über eine Zulassung und Vereidigung als Rechtsanwalt entschieden.

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