Bewertungen von Ralf Kaiser

Oft wird von den Gerichten, die die Bewährungsaufsicht haben - und selbst auf Antrag der Staatsanwaltschaft -, die Bewährungszeit nochmal um ein Jahr verlängert sozusagen als letzten Warnschuss, besonders angewandt in den Fällen, in denen sich der Probant während der Bewährungszeit entweder nicht einschlägig strafbar gemacht hat oder wenn einschlägig, die Tat(en) nicht von sonderlich hohem kriminellem Gewicht war(en).

In Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ist "Weniger" oft "Mehr", d.h. durch ein simples Schweigen kann man erreichen, dass der Tatvorwurf schließlich fallen gelassen wird. Der von den Ermittlungsbehörden sprich Polizei oft vorgeschlagene "31er" also § 31 BtMG - banal ausgedrückt das "Auspacken" in Hoffnung auf eine Strafmilderung oder gar Absehen von Strafe - verkehrt sich oft ins Gegenteil und man steht sich ohne "31er" oft besser als mit. In vorliegendem Fall hat der Mandant das einzig Richtige gemacht und hat sich umgehend einem Rechtsanwalt (mir) anvertraut, der ihm zum Schweigen geraten hat. Letztlich reichten die sehr unkonkreten Angaben in der Ermittlungsakte nicht für eine Anklage.