Anleitung zur Anfertigung eines Gedächtnisprotokolls bei einem ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsfehler

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Bei einem ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsfehler ist es wesentlich, schnellstmöglich ein Gedächtnisprotokoll anzufertigen. Diese Anleitung unterstreicht die Wichtigkeit einer strukturierten Aufzeichnung inklusive persönlicher Daten, Behandlungsdaten, einem detaillierten Behandlungsverlauf, der Beschreibung des Behandlungsfehlers, den Folgen und Beschwerden sowie der Zeugen. Die Dokumentation sollte objektiv sein, relevante Beweismittel enthalten, regelmäßig aktualisiert werden und letztendlich mit einem Fachanwalt für Medizinrecht überprüft werden, um die eigenen Ansprüche durchzusetzen. 

Bei einem ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsfehler ist es wichtig, ein Gedächtnisprotokoll zu erstellen. Ein solches Protokoll kann bei rechtlichen Schritten oder bei der Kommunikation mit Krankenkassen und den Gutachtern entscheidend sein. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie Sie ein effektives Gedächtnisprotokoll anfertigen können.

1. Zeitpunkt der Erstellung

Erstellen Sie das Gedächtnisprotokoll so schnell wie möglich nach dem Vorfall. Je frischer die Erinnerungen, desto genauer und detaillierter wird das Protokoll sein.


2. Struktur des Protokolls

Ein Gedächtnisprotokoll sollte klar und strukturiert sein. 

Verwenden Sie folgende Gliederung:

Persönliche Daten

  • Name 
  • Adresse
  • Geburtsdatum   
  • Kontaktdaten

Behandlungsdaten

  • Name und Adresse des Arztes/Zahnarztes 
  • Datum und Uhrzeit der Behandlung  
  • Ort der Behandlung (Praxis, Klinik, Krankenhaus)

Behandlungsverlauf

  • Detaillierte Schilderung der Symptome und Beschwerden vor der Behandlung  
  • Grund der Behandlung (Untersuchung, Operation, Therapie) 
  • Beschreibung des Behandlungsablaufs (welche Schritte wurden durchgeführt, welche  Medikamente wurden verabreicht) 
  • Namen und Funktionen der beteiligten Ärzte und Assistenten

Behandlungsfehler

  • Konkrete Beschreibung des vermuteten Behandlungsfehlers 
  • Zeitpunkt des Fehlers während der Behandlung 
  • Reaktionen und Aussagen des medizinischen Personals während und nach dem Vorfall  
  • Eigene Beobachtungen und Gefühle während der Behandlung

Folgen und Beschwerden

  • Detaillierte Beschreibung der gesundheitlichen Folgen des Behandlungsfehlers  
  • Auftreten der ersten Symptome nach dem Vorfall  
  • Chronologischer Verlauf der Beschwerden   
  • Dokumentation weiterer Arztbesuche und Behandlungen aufgrund des Fehlers


Zeugen

  •  Namen und Kontaktdaten von Zeugen (z.B. Familienmitglieder, Freunde, andere Patienten)  
  •  Beschreibung der Beobachtungen der Zeugen

 3. Detaillierte Schilderung

Beschreiben Sie jeden relevanten Aspekt so detailliert wie möglich. Achten Sie darauf, objektiv zu bleiben und persönliche Meinungen oder Vermutungen zu vermeiden. Dokumentieren Sie nur das, was Sie tatsächlich gesehen, gehört und erlebt haben.

4. Beweismittel sammeln

Sammeln Sie alle verfügbaren Beweismittel, die den Behandlungsfehler und seine Folgen dokumentieren können: 

  • Medizinische Unterlagen und Befunde  
  • Rezepte und Medikationspläne 
  •  Fotos von Verletzungen oder Komplikationen  
  • Schriftwechsel mit dem behandelnden Arzt oder der Klinik
  • Heil- und Kostenpläne
  • Anamnese und Aufklärunsgbögen

 5. Regelmäßige Aktualisierung

Aktualisieren Sie das Gedächtnisprotokoll regelmäßig, insbesondere wenn neue Symptome auftreten oder weitere Behandlungen notwendig werden. Fügen Sie alle neuen Informationen und Entwicklungen hinzu.

6. Rechtliche Beratung

Ziehen Sie einen Fachanwalt für Medizinrecht hinzu, um das Protokoll zu überprüfen und gegebenenfalls ergänzen zu lassen. Ein Anwalt kann Ihnen auch helfen, die nächsten Schritte einzuleiten und Ihre Ansprüche durchzusetzen.

Ein sorgfältig und detailliert erstelltes Gedächtnisprotokoll kann ein entscheidendes Dokument sein, um Ihre Rechte nach einem Behandlungsfehler zu schützen und zu verteidigen.


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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