anwalt.de-Index September 2020: Der Herbst verpasst der Euphorie einen Dämpfer

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Fiona Pröll anwalt.de-Redaktion
anwalt.de-Index September 2020: Der Herbst verpasst der Euphorie einen Dämpfer

Ein Rückblick auf den August: der anwalt.de-Index auf neuem Höchstwert; über die Hälfte der Rechtsanwälte sind mit ihrer Auftragslage zufrieden und noch mehr von ihnen optimistisch, was die weitere Zukunft anbelangt. Doch mit dem Herbst kehrt eine nüchternere Stimmung ein.

Geschäftslage und Geschäftsaussicht kompakt dargestellt

Wie schätzen Anwälte ihre augenblickliche und zukünftige Auftragslage ein? Deckt sich die tatsächliche Entwicklung mit den durch die Juristen abgegebenen Prognosen? Um das herauszufinden, hat anwalt.de im Frühling 2020 den anwalt.de-Index gestartet.

Ein kurzes Sommermärchen: Wende durch die zweite COVID-19-Welle?

Der anwalt.de-Index wurde erstmals für den Mai erhoben. Seitdem hatte sich die geschäftliche Situation innerhalb der Anwaltschaft von Monat zu Monat verbessert. Mit dem Herbst zeigte sich jetzt allerdings ein Vorzeichenwechsel.

Im September bewerteten 49 Prozent der Befragten ihre aktuelle Auftragslage als gut. Im August waren es noch 55 Prozent. Zugleich stieg der Anteil der mit ihrer momentanen Situation Unzufriedenen von 13 auf 19 Prozent. Unverändert seit mittlerweile drei Monaten stuften 32 Prozent der Umfrageteilnehmer die derzeitige Lage als mittelmäßig ein.

Der große Optimismus vom Hochsommer hat abgenommen. 46 Prozent der Befragten gehen von einer Verbesserung in den kommenden sechs Monaten aus. 42 Prozent prognostizieren keine Veränderung. 12 Prozent erwarten eine Verschlechterung.

Angesichts der Spitzenwerte, die der August hervorgebracht hat, sehen die Umfragewerte nach einem deutlichen Abwärtstrend aus. Fakt ist jedoch, dass rund die Hälfte der Anwälte mit ihrer derzeitigen Lage zufrieden ist. Beinahe ebenso viele blicken optimistisch in die Zukunft.

Immer klarer zeichnet sich allerdings ab, wie eng die Erwartungen, die die Anwälte über die weitere wirtschaftliche Entwicklung hegen, mit der allgemeinen aktuellen Lage der COVID-19-Pandemie verknüpft sind.

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anwalt.de-Index fällt knapp unter seinen Ausgangswert

Die Berechnung des anwalt.de-Indexes stützt sich auf die gleiche Formel wie der ifo-Geschäftsklimaindex. Dessen Kern stellen die Saldenwerte des Prozentsatzes der guten minus der schlechten Beurteilungen dar, jeweils für die aktuelle und zukünftige Auftragslage.

Im September sank der anwalt.de-Index von 106,4 auf 99,8. Er schließt damit etwa an den Stand von Mai 2020 an, der bei 100.0 angesetzt war.

anwalt.de hält Sie auch in den kommenden Monaten auf dem Laufenden, wie sich die Geschäftslage in der Anwaltschaft entwickelt. Die Umfrage für den Oktober wird mit einer neuen Stichprobenbefragung der anwalt.de-Mitglieder Anfang November durchgeführt.

Für die September-Umfrage wurden als Stichprobe 3019 anwalt.de-Mitglieder angeschrieben. 210 von ihnen gaben eine Einschätzung ab. Das entspricht einer Teilnahmequote von 6,96 Prozent. Bei einem Konfidenzniveau von 95 Prozent lag die Fehlerspanne bei 7 Prozent.

(FPR; ZGRA)

Foto(s): ©anwalt.de/anwalt.de

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