Drohender Entzug der Typgenehmigung wegen unzulässiger Abschalteinrichtung für Suzuki und Jeep

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Nachdem bereits bei Volvo vor einigen Wochen ein Thermofenster aufgedeckt worden war und die Geschäftsräume von Mitsubishi in Frankfurt durchsucht wurden, stehen nun der Konzern Fiat Chrysler sowie Suzuki im Fadenkreuz der international tätigen Verkehrsbehörde RDW.

Die niederländische Verkehrsaufsichtsbehörde RDW, die als Referenzbehörde für die gesamte EU fungiert, ermittelt gegen Suzuki und den Fiat Chrysler-Konzern wegen des Verdachts des Verstoßes gegen die Emissionsvorschriften. Genauer geht es um die Modelle Suzuki Vitara und den Grand Cherokee der Fiat Chrysler-Konzerntochter Jeep.

Die RDW ist eine Referenzbehörde: Möchte ein Fahrzeughersteller ein neues Fahrzeug in Europa zulassen, wird es vorher von einer Behörde wie der RDW getestet. Dabei geht es unter anderem auch um den Schadstoffausstoß von Stickoxiden oder Kohlendioxid. Erst nach Freigabe der RDW darf das Fahrzeug in der EU verkauft und gefahren werden.

Suzuki und Grand Cherokee schon seit 2016 im Visier der Behörden

In einem Bericht der Behörde hieß es schon 2016, dass der Suzuki Vitara und der Grand Cherokee auffällig viele Stickoxide ausstoßen. Der Suzuki Vitara erhielt bereits ein Softwareupdate, das jedoch nach erneuter Prüfung der RDW keine Verbesserung der Abgaswerte brachte. 

Daraufhin wurde Suzuki zu Verbesserungsmaßnahmen aufgefordert. Andernfalls drohe der Entzug der europäischen Fahrzeugtypgenehmigung. Ein neues Update liegt der niederländischen Behörde zur Prüfung bislang noch nicht vor.

Auch Jeep hat bereits ein Update vorgelegt, was allerdings erst noch geprüft werden muss. Die RDW hat bereits das Widerrufsverfahren für die europäische Typgenehmigung eingeleitet. Bis Mitte Februar hat Jeep nun Zeit, seine Fahrzeuge für das Softwareupdate zurückzurufen.

Immer mehr Fahrzeughersteller im Visier der Behörden

Auch gegen andere Fahrzeughersteller ermitteln die Behörden wegen des Verdachts der Abgasmanipulation. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und durchsuchte Mitte Januar die Geschäftsräume von Mitsubishi. Der zuständige Autoteilezulieferer Continental wies diesbezüglich, wie auch schon zu Beginn des Abgasskandals 2015, die Verantwortung von sich. Eine Software zur Manipulation von Abgaswerten hätte das Unternehmen an Mitsubishi nicht geliefert.

In Frankreich laufen seit einiger Zeit Ermittlungen gegen Peugeot und Renault. Peugeot hatte unter anderem eingeräumt, Motoren an Mitsubishi geliefert zu haben. Ob hier ein Zusammenhang zu den Untersuchungen gegen Mitsubishi in Frankfurt besteht, ist nicht bekannt.

Weiterhin wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass bei Volvo im SUV XC60 ein Thermofenster nachgewiesen wurde. Auch wenn Volvo dies bestreitet, ist eine derartige Abweichung der ausgestoßenen Stickoxide bei unterschiedlichen Temperaturverhältnissen nur mit einer Abschalteinrichtung erklärbar, ist sich die Deutsche Umwelthilfe sicher.

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