Mobbing im Beruf: Ihre Rechte verstehen und effektiv handeln
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Mobbing am Arbeitsplatz ist ein gravierendes Thema, das sowohl die psychische Gesundheit der Betroffenen als auch das Betriebsklima und die Effizienz eines Unternehmens nachhaltig stören kann. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Definition von Mobbing, Ihre Rechte als Betroffener und praktische Strategien, um sich erfolgreich zur Wehr zu setzen.
Was versteht man unter Mobbing?
Mobbing beschreibt eine Reihe gezielter, feindseliger Handlungen, die wiederholt und systematisch erfolgen, um eine Person zu schikanieren, herabzuwürdigen oder auszugrenzen. Zu den häufigsten Formen von Mobbing am Arbeitsplatz gehören:
Verbale Angriffe: Ein Kollege äußert immer wieder abwertende Bemerkungen über Ihre Arbeitsleistung vor anderen, um Sie bloßzustellen und zu entmutigen.
Verbreitung von Gerüchten: Es werden falsche Geschichten über Sie verbreitet, die Ihren Ruf beschädigen und Ihre Beziehungen im Team belasten können.
Soziale Isolation: Sie werden bewusst von Teamaktivitäten oder Besprechungen ausgeschlossen, was Ihre Integration ins Team erschwert.
Unrealistische Arbeitsbelastung: Ihr Vorgesetzter gibt Ihnen absichtlich überfordernde Aufgaben oder knappe Deadlines, um Druck auf Sie auszuüben.
Unbegründete Kritik: Ihre Arbeit wird ständig kritisiert, unabhängig von ihrer Qualität, was Ihr Selbstbewusstsein und Ihre berufliche Kompetenz untergräbt.
Rechte der Arbeitnehmer bei Mobbing
Das Arbeitsrecht bietet Schutz vor unzumutbaren Belastungen und Eingriffen in die persönliche Würde am Arbeitsplatz. Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, eine gesunde Arbeitsumgebung sicherzustellen und Mobbing aktiv zu verhindern. Als betroffene Person haben Sie das Recht, Unterstützung einzufordern und Maßnahmen gegen Mobbing zu verlangen.
Zu den möglichen Schritten, die Ihr Arbeitgeber unternehmen kann, zählen beispielsweise:
Versetzung der verantwortlichen Person
Vermittlung durch Mediation
Ergreifen disziplinarischer Maßnahmen
In besonders gravierenden Fällen haben Betroffene unter Umständen Anspruch auf Schadensersatz. Dies kann die Erstattung materieller Schäden, wie Arztkosten oder Lohnausfälle, sowie immaterielle Schäden, etwa Schmerzensgeld, umfassen. Um solche Ansprüche durchzusetzen, ist es entscheidend, Beweise für das erlittene Mobbing zu sichern und gegebenenfalls juristische Beratung in Anspruch zu nehmen.
Strategien zur Verteidigung gegen Mobbing
Um sich erfolgreich gegen Mobbing am Arbeitsplatz zur Wehr zu setzen, ist es wichtig, gezielt vorzugehen und Vorfälle sorgfältig zu dokumentieren. Hier einige effektive Schritte:
Beweise sichern: Führen Sie ein detailliertes Tagebuch über alle Mobbingvorfälle. Notieren Sie dabei Datum, Uhrzeit, Ort, beteiligte Personen und eine genaue Schilderung der Situation. Zudem sollten E-Mails, Nachrichten oder andere schriftliche Beweise archiviert werden, da diese bei rechtlichen Schritten entscheidend sein können.
Dialog mit dem Arbeitgeber: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber oder dem Betriebsrat und schildern Sie die Vorfälle klar und objektiv. Eine offene Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse auszuräumen und Lösungen zu entwickeln.
Hilfe in Anspruch nehmen: Wenden Sie sich an Kollegen, Freunde oder professionelle Berater. Der Austausch mit anderen Betroffenen oder psychologische Unterstützung kann Ihnen helfen, die Situation zu bewältigen. Es gibt zudem spezialisierte Anlaufstellen, die hilfreiche Unterstützung bieten.
Rechtliche Maßnahmen ergreifen: Falls alle anderen Ansätze scheitern, können Sie rechtliche Schritte in Betracht ziehen. Dazu zählen Anzeigen bei der Polizei, Schadensersatzforderungen oder arbeitsrechtliche Klagen. Lassen Sie sich dabei von einem erfahrenen Anwalt unterstützen.
Unterstützung für gemobbte Kollegen: So können Sie helfen
Wenn Sie feststellen, dass ein Arbeitskollege Opfer von Mobbing ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie unterstützen können:
Unterstützung anbieten: Gehen Sie offen auf den betroffenen Kollegen zu und signalisieren Sie, dass Sie bereit sind zu helfen. Einfühlsames Zuhören und Mitgefühl können viel bewirken. Ermutigen Sie die Person, über ihre Erlebnisse zu sprechen, und versichern Sie ihr, dass sie nicht alleine ist.
Mobbing dokumentieren: Unterstützen Sie den betroffenen Kollegen dabei, Vorfälle zu dokumentieren. Gemeinsam können Sie wichtige Details wie Datum, Uhrzeit, Ort und beteiligte Personen festhalten.
Als Zeuge auftreten: Bieten Sie Ihre Unterstützung an, indem Sie als Zeuge bei Gesprächen mit dem Arbeitgeber oder dem Betriebsrat fungieren. Ihre Aussage kann helfen, die Vorfälle zu untermauern.
Dialog anstoßen: Sprechen Sie mit anderen Kollegen und dem Betriebsrat über die Vorfälle. Oft kann der Druck einer Gruppe dazu beitragen, das Mobbing zu beenden.
Professionelle Beratung empfehlen: Ermutigen Sie den Betroffenen, sich professionelle Hilfe zu suchen, etwa durch einen Anwalt, eine Beratungsstelle oder psychologische Unterstützung.
Fazit
Mobbing am Arbeitsplatz ist eine ernste Problematik, die nicht geduldet werden sollte. Als Betroffener haben Sie das Recht, sich zur Wehr zu setzen und Unterstützung einzufordern. Durch sorgfältige Dokumentation, den offenen Dialog mit Ihrem Arbeitgeber und gegebenenfalls rechtliche Maßnahmen können Sie Schritte in Richtung eines respektvollen und fairen Arbeitsumfelds unternehmen. Lassen Sie sich nicht entmutigen – stehen Sie für sich und Ihre Rechte ein.
Kontaktieren Sie mich jederzeit, um Ihre Situation zu besprechen, Fragen zu klären und die nächsten Schritte zu planen. Ich berate Sie gerne.
Diesen Artikel und weitere finden Sie ebenfalls auf meiner Website.
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