Nachhaltigkeit in der Kanzlei: „Digitalisierung ist ein wichtiger Aspekt“
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Ökologischer Fußabdruck, Ressourcen sparen, Digitalisierung: Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Warum ein nachhaltiger Ansatz als Anwalt nicht nur die Umwelt schont, sondern auch für ihre Kanzlei viele Vorteile hat, erklärt Rechtsanwältin Florentine Foucar im Interview.
Sie sind als Rechtsanwältin für Umweltrecht unter anderem im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie als Anwältin?
Grundsätzlich ist die Nachhaltigkeit für mich ein Wert, bei dem sowohl ökologische, soziale als auch ökonomische Ziele angestrebt werden und bestenfalls in einem Gleichgewicht erreicht werden können.
Dies kann ich durch die Auswahl der von mir zu bearbeitenden Gebiete, nämlich vornehmlich im Bereich der erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windenergie, selbst gewährleisten.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Bearbeitung von Rechtsfällen für Sie?
Bei der Bearbeitung von Rechtsfällen ist, wie oben schon gesagt, bereits die Auswahl maßgeblich, in einem zweiten Schritt geht es dann um die Implementierung des Nachhaltigkeitsprinzips bei dem eigenen Verhalten und den eigenen Ressourcen.
Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Rechtsbranche zu beschäftigen?
Mich haben die Themen Umweltschutz und Soziales schon immer interessiert, dass ich dies auch im beruflichen Bereich verfolge, war nur naheliegend.
Welche Werte sind Ihnen in Ihrer Anwaltstätigkeit außerdem wichtig?
Ich halte Fairness in der Anwaltstätigkeit für wichtig sowie Integrität und Zuverlässigkeit.
Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung?
Digitalisierung ist ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit im Geschäftsleben, da damit die Ressourcen Zeit und Materialien sparsamer gehandhabt werden können. Es wird natürlich die E-Akte benutzt, ich muss kaum noch Briefe per Post versenden. Die Mandantenkorrespondenz läuft vornehmlich über E-Mail. Manche Angelegenheiten müssen allerdings immer noch schriftlich erfolgen, insofern bin ich gespannt, was die Zukunft diesbezüglich bringen wird.
Ökostrom, Umweltsiegel: Sie haben bereits nachhaltige Verbrauchsmaterialien angesprochen. Haben Sie in Ihrer Kanzlei noch mehr Schritte in Richtung Nachhaltigkeit umgesetzt wie z. B. Ökostrom oder Umweltsiegel?
Ja, wir haben in der Kanzlei diese Schritte bereits umgesetzt, so beziehen wir nicht nur Ökostrom, sondern kaufen auch nachhaltige Verbrauchsmaterialien. Zudem wird aufgrund der Digitalisierung weniger Papier verbraucht als früher.
Solange allerdings die Gerichte und die Behörden noch nicht voll auf Digital umgestiegen sind, muss ein gewisses Maß an Papier vorgehalten werden. Generell ist für die Zukunft geplant, den gesamten Arbeitsablauf noch nachhaltiger zu gestalten.
Können Sie auch in der Zusammenarbeit mit Behörden Fortschritte hinsichtlich der Digitalisierung feststellen?
Ja, das ist tatsächlich in den letzten Jahren feststellbar. Zum Glück. Behörden haben und nutzen E-Mail-Adressen; dies ist eine große Zeitersparnis. Schreiben können so unproblematisch und schnell an die Mandanten weitergeleitet werden. Dies erspart auch viel Aufwand und Papier.
Was bedeutet nachhaltige Ressourcennutzung für Sie im Kanzleikontext außerdem?
Zum einen bedeutet es, dass bereits der Arbeitsweg nachhaltig bestritten wird, ich fahre meistens mit dem Fahrrad, sonst mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zum anderen betrifft es die Themenauswahl, ich verfolge gerne Ziele, welche ich für ökologisch oder sozial nachhaltig halte.
Im Arbeitskontext wird zudem mit den eigenen Ressourcen und denen der anderen als auch der Natur schonend umgegangen. Der schonende Umgang mit beispielsweise Papier oder die Wiederverwertung von Ordnern und Mappen klingt zwar nicht besonders aufregend, aber es schont die Umwelt und den Geldbeutel.
Das anwalt.de-Profil wird in der Google-Suche weit oben angezeigt. Welche Rolle spielt die Online-Sichtbarkeit für ein nachhaltiges Kanzleimarketing?
Das Online-Marketing ist extrem wichtig und heutzutage maßgeblich. Wenn jemand einen Anwalt oder eine Anwältin sucht, wird er dies in 95 % der Fälle im Internet tun. Ich bin nicht im Branchenbuch gemeldet, sondern bei anwalt.de oder LinkedIn. Grundsätzlich ist ein solches Marketing natürlich auch nachhaltiger als ein Eintrag im Telefonbuch.
Welche langfristig effektiven Marketingmaßnahmen setzen Sie außerdem ein?
Die Homepage wird gerade aktualisiert, zudem bin ich auf anderen sozialen Business-Netzwerken vertreten. Am effektivsten sind meines Erachtens aber immer noch die Empfehlungen anderer Rechtsratsuchender.
Sie sammeln Rezensionen mit dem anwalt.de-Bewertungssystem. Wodurch zeichnet sich Ihrer Einschätzung nach eine nachhaltige Reputation als Rechtsanwalt aus?
Ich denke, dass bei einer nachhaltigen Reputation neben der Leistungserbringung an sich auch Zuverlässigkeit, Transparenz und eine gewisse Menschlichkeit ausschlaggebend sind.
Kommunizieren Sie Ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen bewusst an Mandanten?
Nein, das ist nicht erforderlich. Zum einen habe ich viele Mandanten aus dem Bereich der erneuerbaren Energien – hier muss niemandem das Prinzip der Nachhaltigkeit erklärt werden. Zudem verstehe ich es nicht als meine Aufgabe, andere über außerjuristische Themen zu belehren, mein Job ist die Rechtsberatung.
Welche Faktoren sind Ihrer Einschätzung nach von Bedeutung, um eine langfristige Mandantenbindung zu fördern?
Zuverlässigkeit, Transparenz und Höflichkeit spielen meines Erachtens eine große Rolle. Hierbei ist zu beachten, dass dies immer für beide Seiten gilt – nur dann kann nach meinem Dafürhalten im beiderseitigen Interesse eine gute geschäftliche Beziehung bestehen.
Rechtsanwältin Florentine Foucar ist unter anderem im allgemeinen Vertragsrecht und im Wirtschaftsrecht tätig. Sie steht Ihren Mandanten in Ihrer Kanzlei in München zur Seite.
(LES; ZGRA)
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