Rückruf für BMW X3 (Code 0011610700) wegen unzulässiger Abschalteinrichtung

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BMW-Kunden erhalten aktuell ein Schreiben des Herstellers, mit dem sie über eine Rückrufmaßnahme für ihr Fahrzeug informiert werden - dabei handelt es sich um den BMW X3. 

Der Rückruf, der unter den Codes 001161077 und 0011600700 läuft, wird vom Kraftfahrt-Bundesamt überwacht. Dieses hatte bereits Anfang des Jahres bekannt gemacht, dass es bei den Modellen BMW X3 2,0 Liter Diesel Euro 5 (X3 xDrive 20d und X3 sDrive 18d) unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt hatte.

Warum sind die Abschalteinrichtungen im BMW X3 unzulässig?

Laut KBA erfolgt bei den betroffenen Fahrzeugen bei eingeschalteter Klimaanlage und bei Außentemperaturen im normalen Betriebsbereich eine Reduzierung der Abgasrückführung. Letzteres umschreibt das im Dieselskandal bekannt gewordene Thermofenster. Die Fahrzeuge stoßen somit mehr Stickoxide aus als erlaubt. Damit handelt es sich laut EuGH um unzulässige Abschalteinrichtungen, die entfernt werden müssen, um eine Stilllegung der Fahrzeuge zu vermeiden.

Beschreibung laut KBA:

„Entfernung unzulässiger Abschalteinrichtungen bzw. der unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems.“

Welche BMW Diesel sind von dem Rückruf betroffen?

Der Rückruf, der in der KBA-Rückrufdatenbank unter der Referenznummer 14099R hinterlegt ist, betrifft alleine in Deutschland über 45.000 Fahrzeuge (Anfang des Jahres war noch von 33.000 Fahrzeugen in Deutschland die Rede gewesen, offenbar sind nun also noch deutlich mehr betroffen, als vom KBA zunächst angenommen), weltweit sind es fast 200.000. Es handelt sich dabei um das Modell BMW X3 mit den Baujahren 2010 bis 2014.

Was wird bei dem 0011610700 Rückruf gemacht?

BMW-Kunden müssen ihren X3 in die Werkstatt bringen. Dort wird nicht nur die Software geändert, es werden auch mehrere Bauteile getauscht. Das KBA listet ausführlich auf, welche Arbeiten in der Werkstatt vorgenommen werden müssen:

„Austausch AGR-Kühler inkl. Ventil, Heißfilmluftmassensensor und ggf. Reinluftrohr. Reinigung AGR-Rohr inkl. Temperatursensor. Neuprogrammierung Steuergeräte.“

Brandgefahr bei BMW

Dieser Rückruf ist nur eine von vielen Maßnahmen, die BMW in den letzten Jahren bezogen auf den sogenannten AGR-Kühler vornehmen musste. Die Brandgefahr betrifft zudem nicht nur den BMW X3 xDrive 20d und BMW X3 sDrive 18d. In einer von unserer Kanzlei bearbeiteten Angelegenheit ist ein BMW X3 xDrive30d, also ein X3 mit 3-Liter-Motor, während normaler Fahrt plötzlich in Vollbrand geraten. BMW hat in von uns geführten Schadensersatzprozessen eingeräumt, dass die hohen Abgasrückführungsraten zu einer Vollbrandgefahr führen können:

„Verbliebene Temperaturabhängigkeiten dienen zum Schutz des Motors vor plötzlichen Folgeschäden von Versottung und Verlackung, was nichts mit einem Verschleiß zu tun hat, denn es gibt kein Wartungsintervall, das diese Beschädigungen, die u.U. zu einem Fahrzeugbrand führen können, verhindert (so musste die Beklagte [BMW] u.a. aufgrund der gewählten hohen Abgasrückführungsraten Millionen PKW zurückrufen, da sich im Ansaugtrakt zündfähige Ablagerungen bilden konnten, die zum Brand der Ansaugbrücke des Motors und dem PKW führen konnten).“

Schadensersatz für BMW-Fahrer

HAHN Rechtsanwälte berät alle BMW-Fahrer kostenfrei, die das aktuelle Schreiben vom 1. August 2024 erhalten haben.

Nach drei Urteilen des Bundesgerichtshofs aus dem Juni 2023 kann betroffenen BMW-Käufern bereits dann eine Entschädigung zustehen, wenn die unzulässigen Abschalteinrichtungen oder auch nur eine einzige unzulässige Abschalteinrichtung fahrlässig eingebaut wurden bzw. wurde.

Mit anderen Worten muss der Geschädigte keinen Vorsatz von BMW-Verantwortlichen nachweisen. 

Kostenfrei Schadensersatzansprüche prüfen:

https://hahn-rechtsanwaelte.de/formulare/bmw-rueckrufe 


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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