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So finden Sie heraus, ob jemand im Gefängnis sitzt!

  • 3 Minuten Lesezeit
So finden Sie heraus, ob jemand im Gefängnis sitzt!
anwalt.de-Redaktion

Sie vermuten, dass ein Freund, Bekannter oder Verwandter im Gefängnis sitzt? Oder haben Sie sogar mitbekommen, dass dieser verhaftet wurde – wissen aber nicht, ob er länger sitzen muss oder verlegt wurde? Dann nutzen Sie die nachfolgenden Tipps, wie Sie bei Ihrer Suche vorgehen können.

Voraussetzung für Ihre Suche: Informationen über die Person 

Gleich wie Sie Ihre Suche durchführen, gilt generell, dass Sie dafür Informationen über die betreffende Person benötigen. Im Idealfall kennen Sie spezifische Daten wie etwa Vor- und Nachname oder Geburtsdatum und Geburtsort sowie – wenn Sie von einer Festnahme wissen – Datum und Ort der Festnahme. Fehlen diese Basisinformationen, können gegebenenfalls auch Angaben wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Herkunft, Haarfarbe oder ein für diese Person häufig genutzter Spitzname weiterhelfen.

Je weniger personenbezogene Daten Sie haben, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie keine Ergebnisse erzielen. Ebenso sinkt die Wahrscheinlichkeit, Auskunft zu erhalten, wenn Sie keine verwandtschaftliche Beziehung nachweisen können. Denn aus datenschutzrechtlichen Gründen geben Behörden Informationen über Sträflinge in der Regel nur an nahe Angehörige heraus.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Auskunft auf bestimmte Daten beschränkt ist. So geben Behörden in der Regel maximal die Information heraus, ob und in welcher Justizvollzugsanstalt sich eine Person befindet, ob voraussichtlich eine Entlassung innerhalb eines Jahres ansteht und davon abhängig gegebenenfalls das geplante Datum der Entlassung.

Recherche bei Justizvollzugsanstalten, Gerichten oder anderen Behörden

Grenzen Sie Ihre Suche ein. Ermitteln Sie alle infrage kommenden Justizvollzugsanstalten in der Nähe des Haft- und Wohnortes. Recherchieren Sie entweder direkt über ein Suchportal wie Google oder orientieren Sie sich an den Vollstreckungsplänen der Bundesländer, als Übersicht bereitgestellt vom Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen. In diesen Auflistungen finden Sie alle Justizvollzugsanstalten der Länder und können anhand ihrer Zuständigkeiten – wie beispielsweise Untersuchungshaft, Freiheitsstrafe, Strafarrest oder Jugendstrafe – die Auswahl eingrenzen.

Haben Sie die möglichen Justizvollzugsanstalten herausgefunden, beginnen Sie, diese zu kontaktieren. In einigen Fällen können Sie telefonisch um Auskunft bitten, in der Regel bestehen die meisten jedoch auf schriftliche Anfragen.

Tipp: Sollten Sie den Ort der Inhaftierung nicht kennen, können Sie versuchen, diesen über das zuständige Einwohnermeldeamt am Heimatort des vermeintlich Inhaftierten zu erfragen.

Kein Glück bei den Justizvollzugsanstalten?

Werden Sie bei den Justizvollzugsanstalten nicht fündig, können Sie Ihre Suche ausweiten. Recherchieren Sie nach infrage kommenden Gerichten oder Polizeidienststellen im Wohn- und Inhaftierungsgebiet des Gesuchten. Nutzen Sie hierfür

  • eine Suchmaschine wie Google
  • die vom Ministerium der Justiz Nordrhein-Westfalen bereitgestellte Gerichtsübersicht ganz Deutschlands
  • die Auflistungen der Polizeidienststellen der einzelnen Bundesländer wie beispielsweise von Bayern, bereitgestellt vom bayerischen Staatsministerium für Digitales.

Ihre Anfrage können Sie entweder bei den betreffenden Stellen telefonisch, direkt über deren Website – wenn angeboten – oder per E-Mail stellen. Tipp: Fragen Sie bei der Polizeidienststelle am besten nach dem Polizeibeamten, der die Inhaftierung vorgenommen hat.

Noch immer kein Ergebnis?

Hatten Sie bisher keinen Erfolg bei Ihrer Suche, versuchen Sie es gegebenenfalls ein oder zwei Tage später noch einmal. Möglicherweise wurden die Daten der gesuchten Person zunächst falsch hinterlegt und daher korrigiert. Werden Sie dann noch immer nicht fündig, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt keine Inhaftierung erfolgt ist.

An dieser Stelle kann Ihnen auch ein Anwalt bei der Suche weiterhelfen. Finden Sie hierfür den passenden Rechtsanwalt für Strafrecht auf anwalt.de.

Warnung vor Betrugsseiten

Bei Ihrer Recherche werden Sie unter anderem auch Websites finden, die gegen eine Bezahlung die Suche nach einer inhaftierten Person anbieten. Das mag zwar verlockend klingen, aber bitte nutzen Sie diese Seiten nicht. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um unseriöse Anbieter.

(KGR)

Foto(s): ©Adobe Stock/GalakticDreamer, ©Adobe Stock/bnenin

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