Strafbefehl erhalten? So sollten Sie vorgehen!
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Ein kurzer Leitfaden zum Strafbefehlsverfahren
Wenn Sie einen Strafbefehl erhalten, kann das zunächst beunruhigend sein. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich gut informieren und richtig handeln. Hier sind die wichtigsten Schritte und Hinweise:
Frist beachten
Nach Zustellung des Strafbefehls läuft in der Regel eine Frist von zwei Wochen. Innerhalb dieser Zeit sollten Sie überlegen, ob Sie Einspruch einlegen möchten. Wird die Frist versäumt, wird der Strafbefehl rechtskräftig – dann lassen sich die Konsequenzen oft nicht mehr rückgängig machen.Sachverhalt prüfen
Lesen Sie den Strafbefehl sorgfältig durch und klären Sie folgende Fragen:
Welche Tat wird Ihnen vorgeworfen?
Welche Strafe (z. B. Geldstrafe, Fahrverbot) ist vorgesehen?
Gibt es Unstimmigkeiten bei den Vorwürfen oder der Beweislage?Fachlichen Rat einholen
Gerade wenn Sie den Vorwurf für unzutreffend halten, sollte ein Rechtsanwalt den Fall beurteilen. Auch wenn Sie sich schuldig fühlen, kann die Höhe der Strafe unpassend sein. Ein anwaltliches Beratungsgespräch verschafft Ihnen Klarheit über Chancen und Risiken eines Einspruchs.Einspruch einlegen (wenn sinnvoll)
Form: Der Einspruch muss schriftlich oder zu Protokoll bei der zuständigen Gerichtsstelle eingelegt werden.
Inhalt: Eine Begründung ist nicht zwingend sofort erforderlich, kann aber nach Einsicht in die amtliche Gerichtsakte sinnvoll sein, um Ihre Argumente darzulegen.
Konsequenzen: Nach einem Einspruch kommt es in der Regel zur Hauptverhandlung. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich zu verteidigen und eventuell eine mildere Strafe zu erreichen – gleichzeitig müssen Sie jedoch mit möglichen Gerichts- und Anwaltskosten rechnen.Alternativen prüfen
Absehen vom Einspruch: Wenn die Erfolgsaussichten eines Einspruchs gering sind und die Strafe akzeptabel ist, kann es sinnvoll sein, den Strafbefehl zu akzeptieren.
Teilweiser Einspruch: In bestimmten Fällen kann sich der Einspruch gezielt nur gegen einzelne Punkte richten – beispielsweise gegen die Höhe der Tagessätze oder die Tagessatzhöhe.Gerichtliche Entscheidung
Sobald Einspruch eingelegt wurde, wird das Gericht den Fall weiter prüfen. Ggf. kommt es zur Verhandlung, in der Sie oder Ihr Rechtsanwalt Ihre Verteidigung ausführlich darlegen können. Entscheidet das Gericht nach eingehender Prüfung, kann es den Strafbefehl aufrechterhalten, abändern oder – im besten Fall – sogar einstellen bzw. freisprechen.Kosten & Folgen
Kosten der Rechtsverteidigung: Eine anwaltliche Vertretung ist zwar nicht kostenlos, erhöht aber oft die Chancen auf ein angemessenes Verfahrensergebnis.
Eintragung im Führungszeugnis: Je nach Höhe und Art der Strafe kann eine Eintragung im Führungszeugnis erfolgen, was für gewisse Berufsgruppen problematisch sein kann.
Zahlungsfristen: Sollten Sie zur Geldstrafe verurteilt werden, achten Sie auf die fristgerechte Zahlung, um weitere Maßnahmen (z. B. Vollstreckung) zu vermeiden.
Fazit
Ein Strafbefehl ist eine ernsthafte Angelegenheit. Prüfen Sie genau, ob Sie Einspruch einlegen wollen oder den Strafbefehl akzeptieren. Bei Unklarheiten sollten Sie anwaltlichen Rat einholen, um Ihre Rechte zu wahren und ein faires Verfahren sicherzustellen.
(Hinweis: Dieser Rechtstipp stellt keine verbindliche Rechtsberatung dar und ersetzt nicht die individuelle Beratung durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt.)
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