Strafverfahren wegen Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen? Was Sie als Betroffene/r wissen sollten.
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Immer mehr Menschen erhalten unerwartet Post von Ermittlungsbehörden - weil sie an illegalen Online-Glücksspielen teilgenommen haben.
Dieser Leitfaden informiert über mögliche rechtliche Konsequenzen und das richtige Verhalten in solchen Fällen.
Warum werden Spieler plötzlich strafrechtlich verfolgt?
Eine steigende Zahl von Menschen wird von Ermittlern kontaktiert, da sie an illegalen Online-Sportwetten oder Online-Zweitlotterien teilgenommen haben. Der Auslöser sind häufig automatische Meldungen von Banken, die verdächtige Zahlungen an die Behörden übermitteln. In der Folge erhalten Betroffene behördliche Vorladungen oder Anhörungsbögen.
Was genau ist strafbar bei Online-Glücksspielen?
Die Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel wird durch § 285 StGB (Strafgesetzbuch) sanktioniert. Darunter fallen:
- Online-Sportwetten ohne gültige deutsche Lizenz
- Online-Casino-Spiele von nicht zugelassenen Anbietern
- Online-Zweitlotterien von Anbietern ohne deutsche Genehmigung
Das Problem:
Viele Teilnehmer sind sich der Illegalität nicht bewusst. Die Anbieter treten professionell auf und weisen häufig ausländische Lizenzen vor - diese sind in Deutschland jedoch nicht ausreichend.
Wie schützt Sie das Unwissen über die Strafbarkeit?
Ein wichtiger rechtlicher Aspekt: Die Teilnahme am illegalen Glücksspiel ist ein Vorsatzdelikt.
Das bedeutet:
- Ohne Wissen über die Illegalität droht keine Strafe
- Dieses Unwissen muss jedoch entsprechend glaubhaft dargelegt werden
- Eine anwaltliche Verteidigung setzt genau hier an
Welche Konsequenzen drohen bei Ermittlungsverfahren?
Bei Verdacht auf Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen können folgende Konsequenzen eintreten:
- Strafverfahren: Ein Ermittlungsverfahren kann eingeleitet werden, selbst wenn Sie nichts von der Illegalität wussten.
- Einziehung von Gewinnen / Kontensperrungen: Auch bei einer Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit kann die Staatsanwaltschaft Ihre Gewinne einziehen, oder das für die Einzahlung der Glücksspieleinsätze verwendete Girokonto sperren.
Richtiges Verhalten bei einer polizeilichen Vorladung
Wenn Sie eine Vorladung im Zusammenhang mit der Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen erhalten:
- Lassen Sie sich umgehend anwaltlich beraten
- Machen Sie ohne rechtlichen Beistand keine Aussagen
- Beachten Sie, dass Sie als Beschuldigter nicht zur Aussage verpflichtet sind
- Reagieren Sie auf polizeiliche Schreiben, ignorieren Sie diese nicht
Fazit: Prävention und richtige Reaktion sind entscheidend
Am besten schützen Sie sich, indem Sie nur bei nachweislich in Deutschland lizenzierten Anbietern spielen. Sollten Sie dennoch in ein Ermittlungsverfahren geraten, ist professionelle rechtliche Unterstützung unverzichtbar.
Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Themenseite "Vorladung wegen illegalem Online-Casino: So reagieren Sie richtig"
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