Testamentsbegriffe einfach erklärt

In einem Testament gibt es immer wiederkehrende Begriffe, über die sich der Testamentsverfasser Gedanken machen sollte. Dies zeige ich Ihnen anhand wichtiger Testamentsbegriffe:

1. Erbeinsetzung: In einem Testament sollte immer konkret die Person oder Institution genannt werden, die Erbe, als Rechtsnachfolger in alle Rechte und Pflichten, sein soll. Bei mehreren Erben sind die Quoten anzugeben.
2. Ersatzerbe: Man muss sich Gedanken machen, wer ersatzweise erben soll, wenn der eingesetzte Erbe vor dem Erbfall (zum Beispiel wegen Vorversterben) wegfällt. Setzt man ein Kind als Erbe ein, so sind häufig die Enkel Ersatzerben.
3. Vermächtnis: Man kann getrennt von der Erbfolgen auch dritten Personen einzelne Vermögensgegenstände zuweisen. Dies ist ein Vermächtnis. Ein typisches Vermächtnis ist das Schmuckvermächtnis an eine bestimmte Enkeltochter.
4. Testamentsvollstreckung: Gibt es mehrere Erben, so sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man einen Verwalter einsetzt, dessen Aufgabe die Aufteilung des Erbes ist, um Unstimmigkeiten innerhalb der Erbengemeinschaft vorzubeugen.
5. Wechselbezüglichkeit: Bei Ehegattentestamenten können Eheleute entscheiden, ob ihr Testament eine Bindungswirkung haben soll oder nicht. Bindungswirkung bedeutet, dass der Überlebende kein neues Testament erstellen darf und bestimmte Schenkungen nach dem ersten Erbfall nicht zulässig sind.
6. Pflichtteilsstrafklausel: Ebenfalls bei Ehegattentestamenten stellt sich das Problem, dass Kinder im ersten Erbfall den Pflichtteil geltend machen. Es gibt eine Vielzahl von rechtsgestaltenden Möglichkeiten, wie dies verhindert wird.
7. Rechtswahlklausel: Der Testamentsgestalter kann im Testament anordnen, dass das Erbrecht seines Heimatlandes Anwendung findet. Ein deutscher Staatsangehöriger kann deutsches Erbrecht wählen. Dies sollte man aktiv tun, damit nicht im Erbfall Streit über das anwendbare Erbrecht entsteht.

Grundsätzlich gilt unabhängig von den oben aufgezählten Punkten, dass ein Testament immer eine rechtliche komplexe Erklärung ist, die bereits ein einzelnen fehlerhaft verwendeten Wörtern scheitern kann.