Versteckte Risiken beim Immobilienkauf: Wie die Grundstücksgröße zum Problem werden kann

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Beim Kauf einer Immobilie gibt es viele Fallstricke, die leicht übersehen werden können, besonders wenn man nicht regelmäßig mit Immobilienrecht zu tun hat. Eine dieser oft übersehenen Fallstricke ist die genaue Größe des Grundstücks, auf dem das erworbene Objekt steht. Doch was bedeutet das für Sie als Käufer und worauf sollten Sie achten? Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten.

1. Warum ist die Grundstücksgröße beim Immobilienkauf wichtig?

Die Größe des Grundstücks bestimmt maßgeblich den Wert einer Immobilie. Eine größere Fläche kann nicht nur mehr Platz für Garten und Freizeit bieten, sondern auch langfristig eine bessere Investition darstellen. Wenn die Grundstücksgröße jedoch unklar ist oder nicht genau im Vertrag festgehalten wird, laufen Sie Gefahr, weniger zu bekommen, als Sie gedacht haben. Besonders bei Bauträgerprojekten oder beim Kauf eines Hauses zusammen mit einem Grundstück ist dies ein häufiges Problem.

2. Welche typischen Regelungen zur Grundstücksgröße gibt es in Kaufverträgen?

Viele Kaufverträge enthalten keine genaue Angabe zur Grundstücksgröße. Dies kann verschiedene Gründe haben. Bei Neubauten auf noch unerschlossenen Flächen oder wenn das Grundstück erst noch aufgeteilt werden muss, argumentieren Bauträger oft, dass sie keine genauen Angaben machen können. Auch bei Eigentumswohnungen, die einen Anteil am Gesamtgrundstück beinhalten, wird die genaue Größe oft nicht spezifiziert. Ein häufiger Fehler ist es, sich auf vage Angaben oder den guten Willen des Verkäufers zu verlassen.

3. Welche Risiken entstehen, wenn die Grundstücksgröße nicht genau festgelegt wird?

Fehlt eine klare Vereinbarung zur Grundstücksgröße, kann es zu erheblichen Missverständnissen und rechtlichen Problemen kommen. Beispielsweise kann das tatsächlich genutzte oder bebaubare Grundstück kleiner sein als erwartet. Bei späteren Nachverhandlungen oder rechtlichen Auseinandersetzungen kann dies zu finanziellen Verlusten führen. Zudem können Erschließungsflächen oder Gemeinschaftsflächen die tatsächliche Nutzfläche weiter einschränken.

4. Wie sollte die Grundstücksgröße im Vertrag geregelt werden?

Um Missverständnissen und rechtlichen Problemen vorzubeugen, sollte die Grundstücksgröße im Kaufvertrag eindeutig festgehalten werden. Am besten ist es, wenn ein Auszug aus einem aktuellen Katasterplan, der die genaue Vermessung des Grundstücks zeigt, Teil des Vertrags ist. Ist ein solcher Plan noch nicht vorhanden, kann alternativ ein Grundstücksplan auf Basis des Baugesuchs erstellt werden. Dieser Plan sollte auch die geplanten Abstände zu den Grundstücksgrenzen enthalten. Auf diese Weise wissen Sie genau, wo das Haus stehen wird und wie viel Fläche Ihnen tatsächlich zur Verfügung steht.

5. Was tun, wenn ein solcher Plan nicht verfügbar ist?

Falls kein vermaßter Plan vorliegt, sollten Sie darauf bestehen, dass der Bauträger eine verbindliche Zusicherung zur Grundstücksgröße macht. Zudem können Toleranzgrenzen im Vertrag festgelegt werden, ähnlich wie dies bei der Angabe der Wohnfläche üblich ist. Diese Grenzen legen fest, wie viel kleiner (oder größer) das Grundstück letztlich sein darf, ohne dass ein Preisnachlass oder eine andere Form der Kompensation erforderlich wird.

Fazit: Sorgfalt schützt vor Überraschungen

Beim Kauf einer Immobilie sollten Sie auf eine genaue Regelung zur Grundstücksgröße bestehen. Lassen Sie sich nicht mit vagen Angaben abspeisen und bestehen Sie auf klare, schriftliche Vereinbarungen im Vertrag. So stellen Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie kaufen und vermeiden unangenehme Überraschungen nach dem Kauf. Es lohnt sich, bereits vor Vertragsunterzeichnung einen Anwalt  hinzuzuziehen, der sich mit Immobilienrecht auskennt und sicherstellt, dass Ihre Interessen bestmöglich gewahrt werden.

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Foto(s): Titelbild von Cafeymas auf Pixabay

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