VW-Diesel-Skandal: Rücktritt und Schadenersatz möglich

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Der Bundestag hat durch seine wissenschaftlichen Dienste eine juristische Expertise erstellen lassen hinsichtlich der Rechte der Kunden im VW-Skandal. Dabei kommt der Bundestag zu dem Ergebnis, dass die PKW aufgrund der Manipulation mangelhaft sind und den Käufern Gewährleistungsrechte zustehen. Sollte nach der Nachbesserung der PKW mehr verbrauchen als vorher oder es zu einer reduzierten Fahrleistung kommen, ist auch ein Rücktritt der Kunden vom Kaufvertrag möglich. Zudem seien laut des Gutachtens des Bundestages Schadensersatzklagen wegen vorsätzlicher sittenwidrigen Schädigung gegen VW denkbar. Nunmehr bestätigt sogar der Bundestag, dass den PKW-Geschädigten im VW-Skandal Gewährleistungsrechte zustehen, insbesondere, dass ein Rücktritt möglich ist. Experten haben bestätigt, dass es VW kaum möglich sein wird, die Fehler zu beheben, ohne dass es zu einem erhöhten Spritverbrauch und zu einer Minderleistung kommt:

Experten vermuten Mehrverbrauch und Minderleistung nach der Reparatur:

„Alle Abgasnachbehandlungsmaßnahmen haben Auswirkungen auf die Motorleistung und damit die Fahrbarkeit des Autos“, sagt Wolfgang Eifler, Inhaber des Lehrstuhls für Verbrennungsmotoren in der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in der Wirtschaftswoche online. Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. teilte in einem Interview im Deutschlandfunk mit, dass die Nachbesserung dazu führen kann, dass VW die Fahrzeuge mit einer Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit und der Beschleunigung ausstatten muss.

Laut eines Berichts in der Hannover Zeitung haben erste Tests in den USA die Befürchtung namhafter Autoexperten wie Prof. Dr. Ing. Eifler bestätigt: Die Korrektur der Abgaswerte wirke sich negativ auf die Leistung und auch den Verbrauch des Motors aus. Nachdem der Stickoxidausstoß eines VW Jetta den gewünschten Wert erreicht hatte, schluckte der Wagen 5,1 Liter Diesel statt wie vorher 4,7 Liter je 100 Kilometer. Außerdem hatte die Beschleunigung gelitten. Die Hannover Zeitung beruft sich auf das Verbrauchermagazin „Consumer Magazin“. Der Verbrauch sei also um 10% gestiegen.


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