VW Touareg – Euro 6 3.0 l – Dieselskandal

Dass auch die Euro-6-Pkw keine sauberen Diesel sind, ist inzwischen allgemein bekannt. Urteile gibt es jedoch noch wenige. 

Gleichwohl sollten Sie, z. B. bei ihrem VW Touareg, von Ihren Gewährleistungsrechten Gebrauch machen und das Softwareupdate nicht aufspielen lassen. Vielmehr sollten Sie Ihre Rechte gegen den Händler als auch gegen den Hersteller gerichtlich durchsetzen. 

Diverse Urteile bestätigen inzwischen, dass auch bei den 3.0 l-Motoren ein Sachmangel durch den Einbau der Abschalteinrichtungen vorliegt und dass das Softwareupdate nicht geeignet ist, diese Abschalteinrichtungen zu beseitigen. 

So z. B. das Landgericht Köln gegen die Volkswagen AG: Das Gericht stellte fest, dass die Volkswagen AG in dem Fahrzeug gleich zwei verbotene Abschalteinrichtungen verwendet habe. Unter anderem wurde die Einspritzung von schadstoffminderndem AdBlue manipuliert. Die Typengenehmigung für den Fahrzeugtyp sei deshalb nur durch Täuschung erwirkt worden. 

Laut Gericht stehe dem Kläger deshalb ein Anspruch auf Rückabwicklung seines Kaufvertrages zu. Denn diesen hätte er in Kenntnis der Abgasmanipulation schon wegen der damit verbundenen Gefahr der Stilllegung des Fahrzeugs nicht abgeschlossen.

Auch das Landgericht Heidelberg bestätigt diese Rechtsauffassung gegen einen Händler und lässt die Rückabwicklung des Kaufvertrags zu, auch wenn das Softwareupdate noch nicht aufgespielt wurde. Das Landgericht Heidelberg vertritt nämlich die Auffassung, dass das Update nicht geeignet sei, eine „Nachbesserung“ im kaufrechtlichen Sinne zu sein. Damit sei eine Mangelbeseitigung unmöglich und unzumutbar, weshalb ein sofortiger Rücktritt möglich war.

Tipp: Klagen Sie ihre Ansprüche ohne die Zahlung einer Nutzungsentschädigung zzgl. einer 4 %-igen Verzinsung p. a. ein und erhalten auf diese Weise mehr als den vollen Kaufpreis zurück.