Warnung: SimCorp-Betrugsopfer nun auch im Visier dubioser "Inkassounternehmen"

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Opfer des SimCorp-Betrugs müssen aktuell besonders wachsam sein, da sie von einem angeblichen Inkassounternehmen aus der Dominikanischen Republik erneut ins Visier genommen werden. Dieses Unternehmen behauptet, gegen eine beachtliche Vorauszahlung und eine hohe Erfolgsprovision verlorene Gelder zurückholen zu können. Die Betrüger kontaktieren die Geschädigten gezielt, oft telefonisch, und versprechen umfassende internationale Ermittlungen als Lösung, während sie tatsächlich durch hohe Vorauszahlungen und die vollständige Abtretung der Forderung die Situation der Geschädigten ausnutzen. Betroffene sollten überstürzte Entscheidungen vermeiden, keine Vorauszahlungen leisten und sich stattdessen an die Polizei sowie an einen seriösen Rechtsanwalt wenden und den Kontaktversuch an die Verbraucherzentrale melden, um andere potenzielle Opfer zu warnen. Diese Betrugsmasche nutzt die Verzweiflung der Betroffenen aus, um aus deren Notlage Kapital zu schlagen.

Zweite Betrugsmasche zielt auf Geschädigte des SimCorp-Betrugs

Wer bereits Opfer des bekannten SimCorp-Betrugs geworden ist, sollte jetzt besonders aufmerksam sein: Offenbar werden die Geschädigten nun ein zweites Mal zur Zielscheibe. Ein vermeintliches Inkassounternehmen aus der Dominikanischen Republik verspricht die Rückholung verlorener Gelder – gegen erhebliche Vorauszahlungen.

Die Masche im Detail

Nach unseren Informationen werden Betrugsopfer gezielt kontaktiert, oft telefonisch. Die Vorgehensweise folgt einem klaren Muster:

Die Anrufer präsentieren sich als spezialisierte Inkassounternehmen mit angeblich umfangreicher Erfahrung bei der Rückgewinnung von Geldern aus internationalen Betrugsfällen.

Es wird behauptet, dass Strafanzeigen in solchen Fällen wirkungslos seien und nur "umfangreiche Ermittlungen" in verschiedenen Ländern wie Italien, Spanien und Frankreich zum Erfolg führen könnten.

Als vermeintliche Lösung wird ein Inkassovertrag angeboten – verbunden mit einer sofortigen "Kautionszahlung" in Höhe von bis zu 10% der verlorenen Summe, in manchen Fällen mehrere zehntausend Euro.

Zusätzlich wird eine "Erfolgsprovision" von 35% auf tatsächlich zurückgeholte Beträge verlangt.

Um Druck aufzubauen, werden "Sonderkonditionen" oder "begrenzte Angebote" in Aussicht gestellt, besonders wenn weitere Geschädigte vermittelt werden.

Alarmsignale erkennen

Besonders bedenklich an diesen Angeboten:

Firmensitz im Ausland: Das angebliche Inkassounternehmen gibt seinen Sitz in der Dominikanischen Republik an – einer Jurisdiktion, die für deutsche Verbraucher praktisch unerreichbar ist.

Hohe Vorauszahlungen: Legitime Inkassounternehmen verlangen keine Vorauszahlungen.

Abtretung der Forderung: Die vollständige Abtretung der Forderung an das Inkassounternehmen ist höchst ungewöhnlich und beraubt Sie weiterer rechtlicher Möglichkeiten.

Druck zur Vermittlung weiterer Opfer: Die Aufforderung, weitere Geschädigte zu vermitteln, deutet auf ein schneeballähnliches System hin.

Empfehlungen für Betroffene

Wenn Sie Opfer des SimCorp-Betrugs geworden sind und nun solche Angebote erhalten:

Reagieren Sie nicht überstürzt auf Versprechen schneller Geldrückführungen.

Leisten Sie keine Vorauszahlungen an unbekannte Dienstleister, besonders nicht ins Ausland.

Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige – entgegen der Behauptungen dieser "Inkassounternehmen" ist dies der richtige erste Schritt.

Konsultieren Sie einen seriösen Rechtsanwalt in Deutschland für eine realistische Einschätzung Ihrer Möglichkeiten.

Informieren Sie die Verbraucherzentrale über solche Kontaktversuche, um andere potenzielle Opfer zu schützen.

Fazit

Die beschriebene Vorgehensweise trägt alle Anzeichen einer zweiten Betrugsmasche, die gezielt auf bereits geschädigte und daher besonders vulnerable Personen abzielt. Besonders perfide: Die Täter nutzen die Verzweiflung der Betrugsopfer und deren Wunsch, ihre Verluste irgendwie zurückzubekommen. Seien Sie äußerst vorsichtig bei unaufgeforderten Kontaktaufnahmen, die "Hilfe" im Zusammenhang mit dem SimCorp-Betrug anbieten.


Foto(s): Autor

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