Anzeige illegales Glücksspiel § 285 StGB, Anhörung oder Vorladung erhalten? - Was tun!

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Was ist Glücksspiel?

Glücksspiel ist eine Tätigkeit, bei der die Teilnahme daran durch den Einsatz von Geld oder anderen Wertgegenständen erfolgt, wobei der Ausgang des Spiels überwiegend vom Zufall abhängt. Klassische Beispiele für Glücksspiele sind Roulette, Poker, Spielautomaten, Lotterien und Wetten. In Deutschland ist das Glücksspiel gesetzlich geregelt und unterliegt strengen Auflagen, um sowohl die Spieler zu schützen als auch illegale Praktiken zu verhindern.

§ 284, § 285 und § 286 StGB: Die rechtlichen Grundlagen

§ 284 StGB: Unerlaubte Veranstaltung eines Glücksspiels

Der § 284 des Strafgesetzbuches (StGB) bestraft das unerlaubte Veranstalten von Glücksspielen. Wer ohne behördliche Erlaubnis ein Glücksspiel veranstaltet oder hält, kann mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Dies gilt sowohl für den Veranstalter als auch für denjenigen, der Räume oder Geräte zur Verfügung stellt, die für das Glücksspiel genutzt werden.

§ 285 StGB: Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel

§ 285 StGB richtet sich gegen diejenigen, die sich am unerlaubten Glücksspiel beteiligen. Hierbei handelt es sich um die Spieler, die an einem ohne behördliche Erlaubnis veranstalteten Glücksspiel teilnehmen. Die Strafe hierfür kann ebenfalls Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder Geldstrafe betragen.

§ 286 StGB: Einziehung der Gewinne nach § 286 StGB

Neben den strafrechtlichen Sanktionen gemäß den §§ 284 bis 286 StGB können auch die erzielten Gewinne aus illegalem Glücksspiel eingezogen werden. Dies ist in § 73 StGB geregelt, der die Einziehung von Taterträgen vorsieht. Gewinne, die aus illegalem Glücksspiel stammen, gelten als Taterträge und können von den Strafverfolgungsbehörden eingezogen werden. Ziel dieser Regelung ist es, den finanziellen Anreiz für illegale Aktivitäten zu beseitigen.

Was tun bei einer Vorladung oder Anhörung?

Wenn du eine Vorladung oder Anhörung wegen des Verdachts der Beteiligung an illegalem Glücksspiel erhalten hast, ist es wichtig, schnell und besonnen zu handeln. Hier sind die wichtigsten Schritte, die du unternehmen solltest:

Schweigen!

Als Beschuldigter hast du das Recht zu schweigen. Du bist nicht verpflichtet, dich selbst zu belasten, und solltest von diesem Recht Gebrauch machen. Aussagen ohne Kenntnis der vollständigen Sachlage können dir schaden und später gegen dich verwendet werden. Daher ist es ratsam, zunächst keine Angaben zur Sache zu machen.

Akteneinsicht

Bevor du eine Entscheidung triffst oder eine Aussage machst, ist es essenziell, die vollständige Akte zu deinem Fall zu kennen. Nur so kannst du einschätzen, welche Beweise gegen dich vorliegen und welche Strategie sinnvoll ist. Die Akteneinsicht erhältst du in der Regel durch einen Rechtsanwalt.

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Um eine Akteneinsicht zu erhalten und eine fundierte Verteidigungsstrategie zu entwickeln, solltest du einen spezialisierten Rechtsanwalt für Strafrecht hinzuziehen. Der Anwalt kann die Akteneinsicht beantragen, die Beweislage prüfen und dich umfassend beraten. Zudem kann er dich bei Vernehmungen und im gesamten Verfahren vertreten, um deine Rechte zu schützen.

Fazit

Eine Anzeige wegen Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel gemäß § 285 StGB ist eine ernstzunehmende Angelegenheit, die weitreichende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Daher ist es entscheidend, schnell und richtig zu handeln: Schweige als Beschuldigter und konsultiere umgehend einen Rechtsanwalt, um Akteneinsicht zu erhalten und eine geeignete Verteidigungsstrategie zu entwickeln. Nur so kannst du sicherstellen, dass deine Rechte gewahrt bleiben und du dich bestmöglich gegen die Vorwürfe verteidigen kannst.

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Foto(s): Tietze Enders & Partner mbB

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