Aufhebungsvertrag vs. Kündigung: Was ist die bessere Lösung?

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Wenn ein Arbeitsverhältnis endet, stehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oft vor der Frage: Aufhebungsvertrag oder Kündigung? Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die es zu kennen gilt. In diesem Beitrag erkläre ich, worin die Unterschiede bestehen und welche Lösung für Sie die bessere sein kann.

Was ist ein Aufhebungsvertrag?

Ein Aufhebungsvertrag ist eine einvernehmliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Beide Parteien müssen zustimmen, und der Vertrag wird schriftlich festgehalten.

Vorteile eines Aufhebungsvertrags:

  • Flexibilität: Der Beendigungszeitpunkt kann frei vereinbart werden.

  • Vermeidung von Kündigungsschutzklagen: Kaum rechtliches Risiko für den Arbeitgeber.

  • Individuelle Vereinbarungen: Abfindung, Freistellung oder Zeugnis können direkt geregelt werden.

Nachteile:

  • Sperrzeit beim Arbeitslosengeld: Die Agentur für Arbeit kann eine Sperrzeit von bis zu 12 Wochen verhängen.

  • Verhandlungsdruck: Arbeitnehmer können sich unter Druck gesetzt fühlen.

Was bedeutet eine Kündigung?

Eine Kündigung ist eine einseitige Erklärung zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Sie kann entweder vom Arbeitgeber oder vom Arbeitnehmer ausgehen und bedarf ebenfalls der Schriftform.

Vorteile einer Kündigung:

  • Rechtssicherheit: Gesetzliche Vorgaben sorgen für klare Regeln.

  • Arbeitslosengeld ohne Sperrzeit: In der Regel keine Sperrzeit bei betriebsbedingter Kündigung.

Nachteile:

  • Kündigungsschutzklage: Arbeitnehmer können gegen die Kündigung klagen.

  • Kündigungsfristen: Gesetzliche oder vertragliche Fristen müssen eingehalten werden.

Aufhebungsvertrag oder Kündigung: Was ist besser?

Die Antwort hängt von der individuellen Situation ab:

  • Für Arbeitnehmer: Wenn eine Abfindung oder eine schnelle Beendigung gewünscht ist, kann der Aufhebungsvertrag vorteilhaft sein. Bei unsicherer beruflicher Zukunft ist eine Kündigung oft sicherer wegen des Anspruchs auf Arbeitslosengeld.

  • Für Arbeitgeber: Der Aufhebungsvertrag bietet Planungssicherheit und vermeidet Rechtsstreitigkeiten. Die Kündigung ist notwendig, wenn der Arbeitnehmer nicht einverstanden ist.

Fazit: Rechtzeitig beraten lassen

Ob Aufhebungsvertrag oder Kündigung – beide Optionen sollten gut überlegt werden. Eine rechtliche Beratung kann helfen, Fallstricke zu vermeiden und die beste Lösung zu finden. Lassen Sie sich im Zweifel beraten, bevor eine Entscheidung getroffen ist.

Foto(s): Image by aymane jdidi from Pixabay

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