Betrügerischer Broker – woran erkennt man ihn?

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Immer mehr ahnungslose Menschen werden Opfer von betrügerischen Brokern, die sich hinter gut gemachten Internetseiten verstecken. Der Laie kann kaum erkennen, dass  diese Webseiten Unternehmen präsentieren, die in den meisten Fällen nicht existieren. Die meisten dieser Webseiten hatten gar keine Registrierung, andere haben eine formelle Registrierung in der Karibik, auf Saint Vincent oder Dominica, oder aber auf der anderen Seite des Globus, nämlich auf den Marshall Inseln. Diese Internetseiten haben nur einen einzigen Zweck: Betrügerische Broker versuchen ihren unerfahrenen Opfern möglichst viel Geld abzunehmen. Wie bekommt der betrogene Anleger sein Geld zurück?

Das große Börsentheater betrügerischer Broker
 Die betrügerischen Broker gehen immer wieder nach dem gleichen Schema des Anlagebetruges vor. Man kann es mit einem Theaterstück in drei Akten vergleichen. Im ersten Akt spielen Schauspieler den erfolgreichen Broker, der das Geld der Anleger reichlich vermehrt. Voller Glück schaut der Anleger auf seine stolzen Gewinne. Was er nicht ahnt ist, dass alles was er sieht, nur Theater ist. Alles Lüge! Alles Schein! 

Es müssen noch Steuern bezahlt werden
 Im zweiten Akt des Theaterstückes möchte der Anleger sein Geld ganz oder teilweise zurückhaben. Hier beginnen die Probleme. Natürlich sei eine Auszahlung möglich, so versichert der betrügerische Broker, aber zunächst müssen noch Steuern, Versicherungen oder Provisionen bezahlt werden. Alles Lüge. Kein Cent ist von dem Geld der Anleger investiert worden. Was der Anleger auf seinem Rechner sieht ist alles nur Zaubertheater. Der Meta Trader ist nicht echt. Eine Art Demo-Version. 

Geld gleich in Taschen betrügerischer Broker geflossen
 Kein Cent von dem Geld der Anleger ist investiert worden. Alles nur Schein, kein Sein. Es gibt keinen Gewinn, auf den Steuern oder andere Zahlungen geleistet werden könnten. Das Spiel des betrügerischen Brokers geht im zweiten Akt des Börsentheaters solange weiter, bis der betrügerische Broker zu der Erkenntnis kommt, dass aus seinem Opfer nichts mehr herauszuholen ist. Vorhang zu für den zweiten Akt. Die Schauspieler ziehen sich in die Garderobe zurück und kleiden sich um für den dritten Akt.

Der rettende Engel erscheint
Vorhang auf für den dritten Akt. Im dritten Akt erscheinen die betrügerischen Broker als rettende Engel. Sie geben vor, eine anerkannte Institution zu sein, der der Anleger vertrauen kann. Hier eine kleine Auswahl der rettenden Engel, wie sie in der jüngeren Vergangenheit aufgetreten sind. Da war einmal das Finanzministerium, die Bafin, die Europäische Zentralbank, die britische Börsenaufsicht Financial Conduct Authority (FCA), Coinbase und Kraken. Der rettende Engel kann also in der verschiedensten Gestalt erscheinen. In welchem Phantasiekostüm der betrügerische Broker die rettenden Engel auch immer auftreten lässt, eines haben alle Retter gemeinsam: bevor eine Auszahlung des von den Engeln vorgeblich gesicherten Geldbetrages vorgenommen werden kann, müssen noch Steuern bezahlt werden, meistens 20% auf den satten vorgeblichen Gewinn, der auf dem Handelskonto ausgewiesen ist. Alles Lüge! Alles Betrug. Auch der rettende Engel ist ein Teil des Zaubertheaters.

Opfer bekommen psychischen Knacks
 „Eines muss man den meisten betrügerischen Brokern lassen: Sie gehen psychologisch sehr geschickt vor und wissen die Schwächen ihrer Opfer gnadenlos auszunutzen. Manch einer ist durch den betrügerischen Broker um sein gesamtes Vermögen gebracht worden. Für die die Opfer ist die Erkenntnis, einem betrügerischen Broker aufgesessen zu sein, ein psychologischer Schock, der viele in ihrem Selbstverständnis trifft und häufig genug zerstört. Viele Opfer machen sich schwere Vorwürfe, wie Sie in diese Falle tappen konnten. Dabei hatten sie keine Chancen zu erkennen, dass sie einer betrügerischen Internetseite aufgesessen sind, hinter der sich der betrügerische Broker versteckt hat“ erklärt Rechtsanwalt Jochen Resch von der Anlegerschutzkanzlei Resch Rechtsanwälte.

Was können Anleger tun?
Die meisten Anleger, die einem betrügerischen Broker zum Opfer gefallen sind, machen gar nichts. Manche schämen sich. Andere habe überhaupt keine Vorstellung davon, dass man überhaupt was machen könnte. Was also tun bei Anlagebetrug? Viele betrogene Anleger gehen zur Polizei, was  allerdings nicht unbedingt zielführend ist. Eine Strafanzeige dient in erster Linie dazu, die Täter zu finden und zu bestrafen. Da sich die betrügerischen Broker hinter falschen Webseiten und falschen Namen verstecken und regelmäßig im Ausland sitzen, werden die meisten Strafanzeigen nicht weiterverfolgt. Die Chancen steigen allerdings, wenn die Verfahren gebündelt werden, möglichst viele Anleger mit einer möglichst hohen Schadenssumme. Das ist es, was ein auf Anlagebetrug spezialisierter Anwalt machen wird. Gleichwohl dient die Strafverfolgung nicht primär der Wiederbeschaffung des Geldes.

Der Spur des Geldes folgen
Bei der Verfolgung des Geldes muss man einen anderen Weg gehen. Hier geht es darum, die Zahlungsempfänger zu verfolgen und die Ansprüche unter zivilrechtlichen und strafrechtlichen Aspekten geltend zu machen. Dies gilt natürlich nur, wenn bei dem auf Kapitalanlagebetrug fokussierten Rechtsanwalt die Ressourcen vorhanden sind, dieses im europäischen Rahmen oder sogar weltweit umzusetzen.

Betrügerischer Broker: Welche Hilfe gibt es bei Anlagebetrug?
Seit 1986 engagieren sich die Anlegerschutzkanzlei RESCH Rechtsanwälte gegen Anlagebetrug – in den letzten Jahren fast ausschließlich im Bereich des Online-Anlagebetruges. Es wurden leistungsfähige Werkzeuge zum Aufspüren des verschwundenen und dem Verfolgen der Geldströme entwickelt. In Zeiten des Internets ist es schwierig geworden, Gelder tatsächlich verschwinden zu lassen.

RESCH Rechtsanwälte – Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986

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Foto(s): jochen.resch@resch-rechtsanwaelte.de

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