Co-Parenting als modernes alternatives Familienmodell - Co-parenting as a modern model of family

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Co-Parenting als modernes oder alternatives Familienmodell


Nicht nur in den USA, auch zunehmend in Deutschland hat sich seit ein paar Jahren ein alternatives und von den Beteiligten als passendes und modern beurteiltes Familienmodell herauskristallisiert. Das sogenannte Konzept des "Co-Parenting" ist immer mehr auf dem Vormarsch. Es bringt die klassische und traditionelle, vielleicht auch veraltete und in unsere Zeit des 21. Jahrhunderts nicht mehr so wirklich passende Vorstellung von Familie gehörig ins Wanken. Die Betroffenen sind meist beide sehr unabhängige Personen, überwiegend sehr eigenständig, die aus unterschiedlichen Gründen, sei es privat oder beruflich, für eine Familienplanung keine Paarbeziehung (mehr) möchten oder sich vorstellen können oder diesen Weg der "veralteten" Rollenverteilung für sich nicht wählen möchten.

Die sogenannte Co-Elternschaft ist genau das: Zwei erwachsene Menschen tun sich zusammen und verabreden, gemeinsam ein Kind bzw. Kinder zu bekommen. In der Praxis sind dies zunehmend und in den meisten Fällen beste Freunde oder langjährige enge Freunde, die dieselben Werte und Anschauungen und auch Zukunftsperspektive teilen, aber nicht als klassisches Paar zusammenleben wollen. Da bekanntermaßen nicht nur in Deutschland mittlerweile jede 2. Ehe geschieden wird, knapp 60% der Beziehungen gehen nach 4-7 Jahren in die Brüche, es entstehen Scheidungskinder und Patchwork-Familien, gibt es weder aus rechtlicher noch aus psychologischer Sicht Gründe, weshalb eine solche verabredete Elternschaft ohne Beziehung nicht genauso gut oder schlecht, gegebenenfalls aber auch besser funktionieren sollte. Denn dies ist klar - Ehepartner sind rechtlich gesehen lediglich Vertragspartner, dies können auch gleichsam nicht-verheiratete Paare oder beste Freunde werden. Doch Co-Parents sind im besten Fall und oftmals langjährige Freunde und sodann Vertragspartner ohne diese Emotionen, die in klassischen Paar-Beziehungen immer ausschlaggebend für Trennung und Scheidung sind. Dies klingt zunächst sehr vernünftig und gut durchplant, aber wie ist dies rechtlich einzuschätzen?

In rechtlicher Hinsicht gesehen werden Co-Parents wie alle anderen unverheiratete Eltern behandelt. Es gibt selbstverständlich keinerlei Unterschiede. Ratsam ist es, wenn der leibliche Vater eine Sorgeerklärung unterschreibt und als Vater anerkannt wird, so wird dies auch einem unverheirateten Paar empfohlen. So bekommen beide das gemeinsame Sorgerecht und Umgangsrecht und teilen sich dies hälftig. Wie jedes Familienmodell kann jedoch auch dieses in Streit enden, obgleich dies aufgrund der Planung zuvor durch die Beteiligten meist viel besser durchdacht ist. Es empfiehlt sich daher auch den Beteiligten, wie jedem anderen Paar, ob verheiratet oder nicht, einen privatrechtlichen Vertrag zu schließen, der Rechte und Pflichten aller Beteiligten in dieser Hinsicht klärt. Dieser kann und sollte dann auch notariell beglaubigt werden, um umfassende Wirksamkeit und Bindungswirkung zu entfalten.

Bei Beratungs- und Vertretungsbedarf wenden Sie sich an die Kanzlei in Miami und Berlin.


English Version:

Co-parenting as a modern or alternative family model 

Not only in the U.S., but also increasingly in Germany, an alternative family model that has been established by those involved as a suitable and modern family model has emerged over the last few years. The so-called concept of "co-parenting" is increasingly on the rise. It shakes the classic and traditional, perhaps also outdated and no longer appropriate notion of family in our time of the 21st century. Those affected are mostly both very independent people who, for various reasons, be it private or professional, do not want or can no longer imagine a couple relationship for family planning. 

The so-called co-parenting is exactly that: Two adults get together and agree to have a child or children together. In practice, these are increasingly and in most cases best friends or long-term close friends who share the same values and beliefs and also future prospects, but do not want to live together as a classic or romantic couple. As it is well known that every second marriage is divorced not only in Germany, almost 60% of relationships break up after 4-7 years, there are no legal or psychological reasons why such an agreed parenthood without a relationship is not as good or bad or should even work better. Because this is obvious - from a legal point of view, spouses are only contractual partners; these can also become non-married couples or best friends. But contractual partners without these emotions which are always decisive for separation and divorce in classic couple relationships. At first this sounds very sensible and well planned, but how can this be legally assessed? 

From a legal point of view, co-parents are treated like any other unmarried parents. There are of course no differences. It is advisable if the biological father signs a custody declaration and is recognized as the father, which is also recommended to an unmarried couple. So both get joint custody and access rights and share it jointly. As with any family model, however, this can also end in a dispute, although this is usually much better thought out due to the planning by those involved. It is therefore recommended that those involved like any other couple, whether married or not married conclude a contract under private law that clarifies the rights and obligations of all parties involved. This can and should then also be certified by a notary in order to develop comprehensive effectiveness and binding effect. 

If you need advice or representation, please contact the law firm in Miami or Berlin. 


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