Major change in Florida´s family law system - Time-share-model instead of custody! ENG/GER Version

  • 8 Minuten Lesezeit

Major change in Florida´s family law system - time-sharing model


Florida’s family law regulations and especially the child custody laws have undergone a significant change in the recent years, especially updated last year 2023. In Florida, we do not longer have "custody" when it comes to the parent´s rights to raise and spend time with their children but we do speak of time-sharing as the new model.

These changes were signed into law by Governor Ron DeSantis on June 30, 2023, and took effect on July 1, 2023. 

Very important: The new law creates therefore a rebuttable presumption that equal time sharing is in the best interest of the child. This means that unless one parent can prove that equal time sharing is not in the child’s best interest, the court will presume that it is. That is a big change of the system. So, neither the mom nor the dad can automatically claim to have more time with the children unless they provide significant and important reasons for it.

The new law also requires courts to consider certain factors when determining a parenting plan and time sharing schedule. These factors include minimizing disruption and loss for the child, ensuring the child’s security and stability, shielding the child from conflict, maximizing relationships between the child and both parents, and anticipating and planning for changes in circumstances.
It’s important to note that the court still has the final say in determining the best interest of the child if the parents do not come to an agreement and have to go to court. The new law simply creates a presumption in favor of equal time sharing. The court will consider the unique circumstances of each case and make a decision based on what is in the best interest of the child.

The overall goal and that has to be noted, is, that those significant changes to Florida custody time sharing laws in 2023 aim to create a more equitable and fair system for parents and children, especially for dads as they might have been left behind in lots of cases where the mother was given "physical custody" or most of the time with the kids in the past. By creating a presumption in favor of equal time sharing and requiring courts to consider certain factors, the new law seeks to promote stability and security for children while also ensuring that both parents have a meaningful relationship with their child/ren.

The 2023 updates to custody time sharing laws in Florida have significant implications for parents and families going through divorce or separation. The key changes include the removal of the requirement for an unanticipated change in circumstances to modify a parenting plan or time sharing schedule, and the creation of a rebuttable presumption that equal time sharing is in the best interests of the child.

This means that parents who wish to modify their parenting plan or time sharing schedule no longer need to demonstrate an unanticipated change in circumstances to do so. Instead, they can seek a modification based on the best interests of the child. Furthermore, the recent legislation establishes a presumption favoring equal time sharing as the optimal arrangement for the child’s welfare. This implies that the onus lies on the parent seeking to deviate from equal time sharing to provide substantial evidence.

While the new law may be beneficial for some or a lot of families hopefully, it is important to note that it is not a one-size-fits-all solution. Certain circumstances may arise where equal time sharing may not align with the child’s best interests. For instance, situations involving a parent with a history of domestic violence or substance / drug or alcohol abuse/consumption warrant careful consideration. In such instances, the responsibility lies with the parent seeking deviation from equal time sharing to substantiate their claim that it is not in the child’s best interests.

It is also important to note that the new law does not give any preference to mothers or fathers when deciding on child custody matters. Instead, the judge will consider the best interests of the child when making a decision about time sharing. This means that both parents have an equal opportunity to seek equal time sharing or to deviate from it based on the best interests of the child.
Overall, the 2023 updates to custody time sharing laws in Florida represent a significant shift in how child custody matters are handled in the state. Although the legislation may have its flaws, it represents a positive stride towards establishing a just and impartial framework that caters to the needs of parents and families experiencing divorce or separation.

Do you have any questions or need legal consultation or representation? Get in touch with our international offices today, we are glad to help you!


German Version:

Große Änderung im Familienrechtssystem Floridas – Time-Sharing-Modell

Die familienrechtlichen Bestimmungen Floridas und insbesondere die Sorgerechtsgesetze haben in den letzten Jahren erhebliche Änderungen erfahren, die insbesondere im letzten Jahr 2023 aktualisiert wurden. In Florida haben wir kein demnach kein „Sorgerecht“ mehr, wenn es um das Recht der Eltern auf Erziehung und Zeit mit ihren Kindern geht, sondern wir sprechen von Time-Sharing als dem neuen Modell. Diese Änderungen wurden am 30. Juni 2023 von Gouverneur Ron DeSantis gesetzlich unterzeichnet und traten am 1. Juli 2023 in Kraft.

Ganz wichtig: Das neue Gesetz schafft somit eine widerlegbare Vermutung, dass eine gleichberechtigte Zeitaufteilung bei beiden Eltern dem Wohl des Kindes am besten dient. Das bedeutet, dass das Gericht davon ausgeht, dass dies grundsätzlich der Fall ist, es sei denn, ein Elternteil kann nachweisen, dass eine gleichberechtigte gemeinsame Zeitaufteilung nicht dem besten Wohl des Kindes dient. Das ist eine große Änderung des Systems. Weder Mama noch Papa können also automatisch behaupten, mehr Zeit mit den Kindern für sich zu beanspruchen, es sei denn, sie nennen gewichtige und wichtige Gründe dafür. Das neue Gesetz verlangt von den Gerichten außerdem, bestimmte Faktoren bei der Festlegung eines Erziehungsplans und eines Zeitaufteilungsplans zu berücksichtigen. Zu diesen Faktoren gehören die Minimierung von Störungen und Verlusten für das Kind, die Gewährleistung der Sicherheit und Stabilität des Kindes, der Schutz des Kindes vor Konflikten, die Maximierung der Beziehungen zwischen dem Kind und beiden Elternteilen sowie die Antizipation und Planung von Veränderungen der Umstände.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Gericht immer noch das letzte Wort bei der Bestimmung des Wohls des Kindes hat, wenn sich die Eltern nicht einigen können und keine außergerichtliche Vereinbarung schließen. Das neue Gesetz schafft lediglich eine Vermutung zugunsten einer gleichberechtigten Zeitaufteilung. Das Gericht berücksichtigt die besonderen Umstände jedes Falles und trifft eine Entscheidung auf der Grundlage dessen, was im besten Interesse des Kindes ist. Das übergeordnete Ziel, und das muss beachtet werden, besteht darin, dass diese bedeutenden Änderungen an den Gesetzen zur Aufteilung des Sorgerechts in Florida im Jahr 2023 darauf abzielen, ein gerechteres und faireres System für Eltern und Kinder zu schaffen, insbesondere für Väter, da sie möglicherweise in vielen Fällen hinter dem Recht der Mütter zurückgelassen wurden, nämlich dann wenn Müttern in der Vergangenheit das „physische Sorgerecht“ also Aufenthaltsbestimmungsrecht und die wesentlichen Teilbereiche des Sorgerechts übertragen wurde und diese den Großteil der Zeit mit den Kindern verbringen konnten. Durch die Schaffung einer Vermutung zugunsten einer gleichberechtigten Zeitaufteilung und die Verpflichtung der Gerichte, bestimmte Faktoren zu berücksichtigen, soll das neue Gesetz Stabilität und Sicherheit für Kinder fördern und gleichzeitig sicherstellen, dass beide Elternteile eine sinnvolle und gesunde Beziehung zu ihrem Kind bzw. ihren Kindern haben. 

Die Aktualisierungen der Gesetze zur Aufteilung des Sorgerechts in Florida im Jahr 2023 haben erhebliche Auswirkungen auf Eltern und Familien, die sich scheiden oder trennen. Zu den wichtigsten Änderungen gehört die Abschaffung der Anforderung, dass bei einer unvorhergesehenen Änderung der Umstände eine Änderung eines Erziehungsplans oder Zeitaufteilungsplans erforderlich ist, und die Schaffung einer widerlegbaren Vermutung, dass eine gleichberechtigte Zeitaufteilung dem Wohl des Kindes dient. Dies bedeutet, dass Eltern, die ihren Erziehungsplan oder ihre Zeiteinteilung ändern möchten, nicht länger eine unvorhergesehene Änderung der Umstände nachweisen müssen, um dies zu tun. Stattdessen können sie eine Änderung anstreben, die auf dem Wohl des Kindes basiert. Darüber hinaus wird in der jüngsten Gesetzgebung davon ausgegangen, dass eine gleichberechtigte Zeitaufteilung die optimale Regelung für das Wohl des Kindes ist. Dies impliziert, dass die Verantwortung für die Bereitstellung substanzieller Beweise beim Elternteil liegt, der von der gleichen Zeitaufteilung abweichen möchte. 

Auch wenn das neue Gesetz hoffentlich für einige oder viele Familien von Vorteil sein wird, ist es wichtig zu beachten, dass es sich nicht um eine Einheitslösung handelt. Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass eine gleichmäßige Aufteilung der Zeit nicht mit dem Wohl des Kindes vereinbar ist. Beispielsweise erfordern Situationen, in denen ein Elternteil in der Vergangenheit häusliche Gewalt oder Substanz-/Drogen- oder Alkoholmissbrauch/-konsum erlebt hat, eine sorgfältige Prüfung. In solchen Fällen liegt die Verantwortung beim Elternteil, der eine Abweichung von der gleichen Zeitaufteilung beantragt, um seine Behauptung zu untermauern, dass dies nicht dem Wohl des Kindes fördere. Es ist auch wichtig zu beachten, dass das neue Gesetz Müttern oder Vätern bei der Entscheidung über Sorgerechtsangelegenheiten keinen Vorzug gibt. Stattdessen wird der Richter das Wohl des Kindes berücksichtigen, wenn er über die Aufteilung der Zeit entscheidet. Dies bedeutet, dass beide Elternteile die gleiche Möglichkeit haben, eine gleichberechtigte Zeitaufteilung anzustreben oder im Interesse des Kindeswohls davon abzuweichen. 

Insgesamt stellen die Aktualisierungen der Gesetze zur Aufteilung des Sorgerechts in Florida im Jahr 2023 eine erhebliche Veränderung in der Art und Weise dar, wie Sorgerechtsangelegenheiten im Bundesstaat gehandhabt werden. Obwohl die Gesetzgebung ihre Mängel aufweisen mag, stellt sie einen positiven Schritt hin zur Schaffung eines gerechteren und unparteiischeren Rahmens dar, der auf die Bedürfnisse von Eltern und Familien eingeht, die sich scheiden oder trennen.

Sie haben Fragen oder benötigen eine rechtliche Beratung oder Vertretung? Nehmen Sie noch heute Kontakt mit unseren internationalen Büros auf, wir stehen Ihnen gerne zur Seite!


Foto(s): public pictures

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin Vera Zambrano née Mueller

Beiträge zum Thema