CRD 05 - Cannabiskonsum im Straßenverkehr - was Konsumenten wissen sollten

  • 2 Minuten Lesezeit

Die Bundesregierung hat  jetzt Gesetzesänderungen zu Cannabiskonsum im  Straßenverkehr vorgeschlagen, die am 16.05.2024 erstmalig im Bundestag diskutiert werden, und folgenden wesentlichen Inhalt haben: 

1. Grundlegende Änderungen im Straßenverkehrsrecht


a. Gesetzesinitiative und parlamentarische Behandlung


  • Das "Sechste Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und weiterer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften" befasst sich mit den Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung auf Autofahrer.


b. Anhebung des THC-Grenzwerts


  • Der aktuell gültige Grenzwert von 1,0 Nanogramm (ng) pro Milliliter Blutserum wird auf 3,5 ng angehoben.
  • Diese Änderung basiert auf wissenschaftlichen Empfehlungen der dazu eingesetzten Expertenkommission der Bundesregierung, die eine sichere Fahrzeugführung unterhalb von 3,5 ng/ml noch als gegeben ansehen.


c. Alkoholverbot für Cannabiskonsumenten


  • Ein strenges  Alkoholverbot wird für Personen eingeführt, die Cannabis konsumieren und Autofahren.
  • Dies betrifft auch den Mischkonsum von Cannabis und Alkohol, der besonders sanktioniert wird.


2. Spezifische Regelungen und Sanktionen


a. Regelungen für verschiedene Fahrergruppen


  • Fahranfänger und junge Fahrer unter 21 Jahren dürfen auch weiterhin keinen Cannabis konsumieren, wobei ein strenger Grenzwert von 1,0 ng/ml gilt.



b. Sanktionen bei Überschreitung des THC-Grenzwerts


  • Ordnungswidrigkeiten werden festgelegt für Fälle, in denen Fahrer 3,5 ng/ml oder mehr THC im Blutserum aufweisen.
  • Geldbußen können bis zu 3.000 Euro betragen, während bei gleichzeitigem Alkoholkonsum die Buße auf bis zu 5.000 Euro steigen kann.


3. Ausnahmen und spezielle Überlegungen


a. Medizinische Ausnahmen


  • Personen, die Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren, sind von den Owi-Vorschriften ausgenommen, sofern das THC medizinisch verschrieben wurde.


b. Einführung von Speicheltests


  • Speicheltests sollen als Vorscreening-Methode bei Verkehrskontrollen eingesetzt werden, um aktuellen Cannabis-Konsum nachzuweisen.
  • Diese Maßnahme soll auch dazu dienen, zwischen kürzlichem und länger zurückliegendem Konsum zu differenzieren und ungerechtfertigte Sanktionen zu vermeiden.


4. Weitere Änderungen und parlamentarische Schritte


 Änderungen im Konsumcannabisgesetz


  • Neben den straßenverkehrsrechtlichen Anpassungen wird auch eine Änderung des kürzlich beschlossenen Konsumcannabisgesetzes (KCanG) diskutiert.
  • Diese Anpassungen sind eine Reaktion auf Bedenken der Länder und sollen unter anderem die Evaluation des Gesetzes und die Überwachung von Anbauvereinigungen betreffen.


5. Stellungnahmen und Reaktionen

a. Politische Reaktionen


  • Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen hat die Anhebung des THC-Grenzwerts als "Paradigmenwechsel" und bedeutenden Erfolg beschrieben.


b. Zukünftige Überlegungen und Maßnahmen


  • Die Bundesanstalt für Straßenwesen wird beauftragt, weitere Details zu Speicheltests und deren Anwendung zu klären, um die Effektivität der Verkehrssicherheitsmaßnahmen zu optimieren.


Foto(s): Bodo Michael Schübel

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Bodo Michael Schübel

Beiträge zum Thema

Ihre Spezialisten