Das schlimmste Unrecht ist jenes, das im Namen des Rechts begangen wird - strukturelle Diskriminierung im Justizsystem

  • 8 Minuten Lesezeit

Wir dürfen nie vergessen, dass alle Menschen Fehler machen – auch Staatsanwälte und Richter sind nicht unfehlbar. Sie arbeiten unter enormem Zeitdruck und sind, wie jeder von uns, von persönlichen Herausforderungen und manchmal auch von eigenen Traumata oder psychischen Belastungen betroffen. Diese Umstände können unbewusste Vorurteile oder sogar negative Emotionen wie Hass in Entscheidungsprozesse einfließen lassen. Die Gefahr besteht darin, dass menschliche Schwächen zu Fehlurteilen führen, die die Leben unschuldiger Menschen dauerhaft belasten.

Das schlimmste Unrecht ist jenes, das im Namen des Rechts begangen wird. 

Ein Fehlurteil im Rahmen des Justizsystems ist mehr als nur ein Fehler – es wird als verbindliche Wahrheit festgeschrieben und bringt oft unwiderrufliche Konsequenzen für das Leben der Betroffenen mit sich. Menschen, die Opfer solcher Fehlentscheidungen werden, tragen das Gewicht dieser Ungerechtigkeit oft ein Leben lang und verlieren nicht nur ihre Freiheit oder ihren Ruf, sondern auch ihr Vertrauen in das Recht und die Hoffnung auf Gerechtigkeit.

Diese Menschen, die von Fehlurteilen betroffen sind, werden nicht selten aus der Gesellschaft ausgeschlossen, und ihnen bleiben nur begrenzte Mittel, um Gerechtigkeit zu erlangen. Für viele von ihnen gibt es kaum Hoffnung auf Rehabilitation oder Wiedergutmachung. Ein solcher Justizirrtum stiehlt nicht nur Lebensjahre, sondern zerstört auch das Vertrauen in das Rechtswesen und hinterlässt ein tiefes Gefühl von Ohnmacht und Verzweiflung.

Deshalb liegt es in unserer gemeinsamen Verantwortung, die Ursachen von Unrecht im System zu bekämpfen und sicherzustellen, dass Fehlurteile und ungerechte Entscheidungen so selten wie möglich vorkommen. 

Das Justizsystem muss transparenter, gerechter und menschlicher werden, damit es wirklich dem Prinzip der Gerechtigkeit dient. 

Nur durch unseren kollektiven Einsatz und die unermüdliche Überprüfung von Prozessen können wir dafür sorgen, dass das Recht nicht zur Quelle des Leids, sondern zur Quelle des Schutzes und der Würde wird – für jeden Menschen gleichermaßen.

In meiner Erfahrung als Anwalt habe ich unzählige Fälle von ungerechtfertigten Verhaftungen und Fehlurteilen weltweit erlebt, die das Vertrauen in das Justizsystem und die Rechtsstaatlichkeit tief erschüttern könnten. 

Der Weg zu einem gerechten Rechtssystem ist oft ein steiniger, von vielen Hindernissen und Vorurteilen durchzogener Pfad, der den beständigen Einsatz und das unermüdliche Engagement von uns allen erfordert. Doch genau darin liegt die Herausforderung und zugleich die Verantwortung.

 Das Recht ist nicht als ein starres System zu begreifen, sondern als eine lebendige Kraft, die stets verteidigt und neu belebt werden muss.

Das Justizsystem ist dann gerecht, wenn es sich kontinuierlich erneuert und verbessert, wenn es Vorurteile überwindet und sich der Vielfalt und Komplexität unserer Gesellschaft bewusst ist. 

Gerade für Menschen mit Migrationshintergrund erweist sich das Rechtssystem oft als schwer zugänglich und benachteiligend. Sprachbarrieren, fehlendes kulturelles Verständnis und tief verwurzelte Vorurteile führen dazu, dass viele dieser Menschen keine echte Chance auf Gerechtigkeit haben. Ein faires Verfahren ist für sie aufgrund dieser strukturellen Ungleichheiten kaum erreichbar.

Gerechtigkeit ist nicht nur ein abstraktes Ideal, sondern eine Aufgabe, die jeden von uns betrifft. Ein Rechtssystem, das Vorurteile nicht hinterfragt oder den Zugang für alle sicherstellt, verfehlt sein Ziel. Die Philosophie der Gerechtigkeit fordert, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft oder seinen Möglichkeiten, vor dem Gesetz gleich ist und die gleichen Chancen auf Schutz und Unterstützung hat. Doch in der Realität stoßen Menschen mit Migrationshintergrund oft auf kulturelle und sprachliche Missverständnisse, die ihre Chancen auf eine faire Behandlung erheblich einschränken.

Wenn Richter und Staatsanwälte aufgrund fehlender kultureller und sprachlicher Sensibilität nicht in der Lage sind, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden, entstehen Fehlurteile, die das Vertrauen in das Rechtssystem untergraben. Ein gerechtes Rechtssystem muss daher das Ziel verfolgen, kulturelle und sprachliche Unterschiede zu berücksichtigen und durch entsprechende Schulungen das Verständnis und die Kompetenz im Umgang mit Vielfalt zu fördern.

Vorurteile und strukturelle Diskriminierung im Justizsystem

In der Praxis erleben wir oft, dass Richter und Staatsanwälte unbewusste Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund haben. Diese Vorurteile betreffen besonders männliche Angeklagte mit Migrationsgeschichte.

Ein Mann mit dunklem Haar und eingeschränkten Sprachkenntnissen wird möglicherweise anders beurteilt als jemand, der fließend die Landessprache spricht und als „einheimisch“ wahrgenommen wird. 

Hinzu kommt, dass fehlendes kulturelles Verständnis dazu führt, dass die Wahrheitsfindung durch Missverständnisse und Fehlinterpretationen erschwert wird. Dies hat zur Folge, dass Menschen ohne gesellschaftlichen Rückhalt und finanzielle Mittel oft in einer Position der Schwäche bleiben und ihre Chancen auf ein faires Verfahren erheblich verringert sind.

Reformen für ein gerechteres Justizsystem

Damit das Recht wirklich eine Kraft der Gerechtigkeit sein kann, braucht es tiefgreifende Reformen. Ein gerechtes System muss alle Menschen, unabhängig von Herkunft und Mitteln, gleich behandeln. Einige Maßnahmen könnten dabei helfen:

Schulungen für kulturelle und sprachliche Sensibilität: Richter und Staatsanwälte sollten regelmäßig geschult werden, um unbewusste Vorurteile zu erkennen und die Aussagen von Zeugen und Angeklagten im kulturellen Kontext besser zu verstehen. Dies stärkt die Fairness in der Urteilsfindung und das Vertrauen in die Justiz.

Dolmetschdienste und kulturelle Berater: Sprachliche und kulturelle Barrieren sollten durch qualifizierte Dolmetscher und kulturelle Berater überbrückt werden, um Missverständnisse zu vermeiden und ein gerechtes Verfahren zu gewährleisten.

Zugang zu qualifizierter Verteidigung: Der Zugang zu einem engagierten Verteidiger sollte unabhängig von den finanziellen Mitteln eines Angeklagten gewährleistet sein. Eine angemessene Vergütung für Pflichtverteidiger könnte sicherstellen, dass auch benachteiligte Angeklagte eine vollständige Verteidigung erhalten.

Unabhängige Beschwerdestellen: Menschen, die sich im Justizsystem diskriminiert fühlen, sollten Zugang zu unabhängigen Beschwerdestellen haben, die Verfahren auf Diskriminierung hin überprüfen und bei Bedarf Maßnahmen ergreifen können.

Warum Reformen bisher ausgeblieben sind

Obwohl diese Reformen dringend notwendig sind, fehlen bislang oft der politische Wille und das öffentliche Bewusstsein, um sie umzusetzen. Die Justiz wird als unabhängige Instanz wahrgenommen, und jede Überprüfung wird häufig als Bedrohung für diese Unabhängigkeit gesehen. Doch ein System, das sich nicht hinterfragen lässt, läuft Gefahr, die Gerechtigkeit selbst zu gefährden.

Das lebenslange Leiden der Opfer von Justizirrtümern und der Schmerz der Ungerechtigkeit

Es ist das grausamste Unrecht, wenn das Leiden und die Opfer eines Menschen im Namen des Rechts herbeigeführt werden. Ein Justizsystem, das diese Fehler nicht erkennt und nicht alles daran setzt, sie zu verhindern, verliert seine Legitimität und seine Funktion als Garant der Gerechtigkeit. Der Ruf nach Reformen ist also nicht nur ein technisches oder politisches Anliegen – es ist ein moralischer Imperativ, eine Pflicht, die Würde und die Menschlichkeit jedes Einzelnen zu wahren. Nur so kann das Vertrauen in das Recht und die Hoffnung auf wahre Gerechtigkeit wiederhergestellt werden.

Das schlimmste Unrecht ist jenes, das im Namen des Rechts begangen wird.

Dr. Dr. Iranbomy ist ein engagierter Anwalt und Strafverteidiger, der sich mit Nachdruck für die Rechte und den Schutz von Personen und benachteiligten Gruppen einsetzt. Dr. Dr. Iranbomy bringt tiefgreifendes Wissen in Rechts- und Gesellschaftswissenschaften ein und bietet seinen Mandanten kompetente Unterstützung dabei, ihre Rechte effektiv zu verteidigen und durchzusetzen.

Ob es um die Vertretung vor politischen Institutionen, vor Gericht oder im privaten Bereich geht – Dr. Dr. Iranbomy setzt sich mit Expertise und Engagement für Gerechtigkeit und die Würde seiner Klienten ein.

 Sein Ansatz zielt darauf ab, nicht nur rechtliche Lösungen zu finden, sondern auch zu einer toleranteren und gerechteren Gesellschaft beizutragen. Für Dr. Dr. Iranbomy gilt:    „Ihr Erfolg ist unser Erfolg.“

Wenn Sie Fragen haben, können Sie gerne per E-Mail oder über unsere Website Kontakt mit uns aufnehmen.

info@iranbomy.com

www.iranbomy.com

بزرگ‌ترین بی‌عدالتی، آن بی‌عدالتی است که به نام قانون انجام می‌شود. یک حکم اشتباه در نظام قضایی صرفاً یک خطا نیست – بلکه به عنوان یک حقیقت غیرقابل تغییر ثبت می‌شود و پیامدهای جبران‌ناپذیری برای زندگی افراد درگیر به همراه دارد. کسانی که قربانی چنین اشتباهاتی می‌شوند، اغلب تا پایان عمر بار سنگین این بی‌عدالتی را به دوش می‌کشند و نه تنها آزادی یا آبروی خود را از دست می‌دهند، بلکه اعتمادشان به قانون و امیدشان به عدالت را نیز از دست می‌دهند.

از این رو، بر عهده‌ی ما است که به طور مشترک با علل بی‌عدالتی در نظام قضایی مبارزه کنیم و اطمینان حاصل کنیم که خطاها و تصمیمات ناعادلانه تا حد ممکن به حداقل برسند. سیستم قضایی باید شفاف‌تر، عادلانه‌تر و انسانی‌تر شود تا واقعاً به اصول عدالت خدمت کند. تنها از طریق تلاش جمعی و بررسی دقیق و مستمر فرآیندها می‌توانیم تضمین کنیم که قانون به منبعی برای حمایت و کرامت تبدیل شود، نه منبعی برای رنج – برای هر انسانی، به طور مساوی.

در تجربه‌ام به عنوان وکیل، با پرونده‌های بی‌شماری از دستگیری‌های ناعادلانه و احکام اشتباه مواجه شده‌ام که اعتماد به نظام قضایی و حاکمیت قانون را به شدت تضعیف می‌کنند. راه رسیدن به یک نظام حقوقی عادلانه، اغلب راهی پر از موانع و تعصبات است که نیازمند تلاش بی‌وقفه و تعهد جمعی از سوی همه ماست. اما دقیقاً در همین چالش، مسئولیت بزرگی نهفته است: اینکه قانون را نه به عنوان یک سیستم سخت و خشک، بلکه به عنوان نیرویی زنده و پویا ببینیم که باید همواره از آن دفاع و آن را تقویت کنیم.

نظام قضایی زمانی عادلانه است که به‌طور مداوم اصلاح و بهبود یابد، تعصبات را پشت سر بگذارد و به تنوع و پیچیدگی جامعه ما آگاه باشد. به ویژه برای کسانی که سابقه مهاجرت دارند، نظام حقوقی اغلب دسترسی دشوار و ناعادلانه‌ای دارد. موانع زبانی، عدم درک فرهنگی و تعصبات عمیق‌ریشه، باعث می‌شود که بسیاری از این افراد شانسی واقعی برای دستیابی به عدالت نداشته باشند. به دلیل این نابرابری‌های ساختاری، یک دادرسی عادلانه برای آن‌ها به‌سختی قابل دسترسی است.


حق گرفتنی است و این تخصص وکلای دادگستری است. استقلال وکیل حق شهروندان است. وکیل در دستگاه قضایی تنها نماینده‌ای از سوی موکل نیست، بلکه حضور وکیل در مراحل دادرسی، موجب پیشگیری از فساد و کاهش اشتباه در روند قضایی می‌شود. در صورت نبود وکیل مستقل، حق شهروندی از میان می‌رود.

https://www.youtube.com/watch?v=KUAfVnuWUgI


Um dieses Video anzuzeigen, lassen Sie bitte die Verwendung von Cookies zu.

Foto(s): Dr Dr Iranbomy https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/geschaeftsstelle-der-kav/die-kav/mitglieder-der-kav/dr-dr-shahram-iranbomy


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dr. Dr. Seyed Shahram Iranbomy

Beiträge zum Thema