Die Raumsicherungsübereignung: ​Wann kommt dieses Sicherungsrecht zur Anwendung und was ist hierbei zu beachten?

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Einführung

Im modernen Wirtschaftsverkehr spielt die Raumsicherungsübereignung eine wesentliche Rolle. 

Dieses Sicherungsinstrument ermöglicht es Unternehmen, bewegliche Sachen als Sicherheit für Kredite zu nutzen, ohne dabei die tatsächliche Kontrolle über diese Gegenstände zu verlieren. Die Raumsicherungsübereignung ist besonders relevant, wenn es um die Absicherung von Bankkrediten oder anderen Finanzierungsformen geht. 

In diesem Ratgeberartikel wird auf den Anwendungsbereich, die grundlegenden Begriffe, die Voraussetzungen und Anforderungen sowie die Rechtsfolgen einer wirksamen Raumsicherungsübereignung eingegangen.


Anwendungsbereich und Begriffserklärung

Die Raumsicherungsübereignung findet vor allem in der Unternehmensfinanzierung Anwendung. Sie ermöglicht es Unternehmen, ihr bewegliches Vermögen (wie Maschinen, Warenlager oder Betriebsausstattung) als Sicherheit für Kredite zu nutzen. Dabei bleibt der Kreditnehmer im unmittelbaren Besitz der Gegenstände, während das Eigentum auf den Kreditgeber übergeht.


Voraussetzungen und Anforderungen

Für eine wirksame Raumsicherungsübereignung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Bestimmtheit und Abgrenzbarkeit: Die zu übereignenden Gegenstände müssen genau bestimmt oder bestimmbar sein. Dies kann durch Markierungen, Listen oder räumliche Abgrenzungen erfolgen.
  2. Sicherungsvertrag: Ein rechtsgültiger Sicherungsvertrag muss zwischen den Parteien geschlossen werden. Dieser regelt die Rechte und Pflichten beider Seiten.
  3. Besitzkonstitut: Die physische Übergabe der Gegenstände wird durch ein Besitzkonstitut ersetzt, wodurch der Sicherungsgeber im unmittelbaren Besitz bleibt.
  4. Keine Sittenwidrigkeit: Die Vereinbarung darf nicht sittenwidrig sein, beispielsweise durch eine Übersicherung.


Rechtsfolgen bei wirksamer Vereinbarung

Bei einer wirksamen Raumsicherungsübereignung geht das Eigentum an den Gegenständen auf den Sicherungsnehmer über. Der Sicherungsgeber behält jedoch den unmittelbaren Besitz. 

Im Falle der Erfüllung der gesicherten Forderung besteht ein Anspruch auf Rückübertragung des Eigentums. 

Im Insolvenzfall des Sicherungsgebers können bestimmte Rechte des Sicherungsnehmers, wie Aussonderungsansprüche, betroffen sein. D. h. der Sicherheiteninhaber hat eine gesicherte Rechtsposition.


Fazit

Die Raumsicherungsübereignung ist ein effektives Instrument zur Kreditsicherung in der Unternehmensfinanzierung. 

Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre beweglichen Sachen als Sicherheit zu nutzen, ohne den unmittelbaren Besitz zu verlieren. Für eine wirksame Sicherheitenbestellung sind jedoch genaue Bestimmtheit, ein rechtsgültiger Sicherungsvertrag und die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen erforderlich. 

In der Praxis ist es daher wichtig, dass Unternehmen und ihre Berater die komplexen Anforderungen und Rechtsfolgen der Raumsicherungsübereignung genau verstehen und beachten.

Denn Fehler bei der Sicherheitenbestellung können z. B. in der Insolvenz einen großen wirtschaftlichen Schaden bedeuten.




Dieser Artikel stellt keine konkrete und individuelle Rechtsberatung dar, sondern gibt lediglich einen groben Erstüberblick über die geschilderte und sehr komplexe rechtliche Materie. Rechtliche Sicherheit für Ihre konkrete Fallkonstellation können Sie nur durch abgestimmte Prüfung und Beratung eines fachkundigen Rechtsanwalts erhalten. 

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